28. Mai: Der französische Thronfolger Philippe heiratet in Clermont in der Auvergne Isabella von Aragón. Damit soll das 1258 im Vertrag von Corbeil hergestellte Einvernehmen zwischen den beiden Ländern gefestigt werden. Isabellas ursprünglich vorgesehener Hochzeitspartner Ludwig von Frankreich ist 1260 im Alter von knapp 16 Jahren verstorben.
8. März: Die Schlacht von Hausbergen im Rahmen des sogenannten Bellum Walterianum zwischen den Truppen des Bischofs Walter von Geroldseck und den Bürgern der Stadt Straßburg endet mit dem Sieg der zahlenmäßig überlegenen Bürger über den Bischof und ist damit ein wichtiger Schritt hin zur Unabhängigkeit der Stadt vom Hochstift Straßburg. Entscheidend ist dabei das Eingreifen der städtischen Fußtruppen, die überdies von Adeligen unter der Führung von Rudolf von Habsburg unterstützt werden. In der Folge entwickelt die Stadt sich zu einer Freien Reichsstadt.
Nach dem Tod des steiermärkischen Landeshauptmanns Wok von Rosenberg am 3. Juni ernennt der böhmische König Přemysl Ottokar den königlichen Ratgeber Bruno von Schauenburg zu dessen Nachfolger. Als capitaneus Styrie veranlasst dieser zahlreiche Verwaltungsreformen und richtet weltliche und geistliche Gerichte ein. Gezielt verfolgt er außerdem den von Přemysl Ottokar angeordneten Ausbau von Leoben und Bruck an der Mur.
Hermann von Henneberg übernimmt den Waldenfels (eine wichtige Zoll- und Geleitstation) zum Schutze des Klosters Georgenthal und setzt Eckehart von Hochheim als Vogt ein (bis Juni 1265).
14. Juli: Heinrich III. reist nach Frankreich, um seinen größten Widersacher, den im Exil befindlichen Simon de Montfort, in dessen Eigenschaft als Vasall des französischen Königs anzuklagen. Der französische König Ludwig IX. weigert sich jedoch, de Montfort zu verurteilen, nachdem seine Vermittlungsversuche gescheitert sind.
Oktober: Simon de Montfort kehrt aus seinem Exil nach England zurück.
Mehrere englische Adelige nutzen die Abwesenheit des Königs für kleinere Aufstände und besetzen unter anderem kurzzeitig Gloucester Castle. Auch der walisische Fürst Llywelyn ap Gruffydd attackiert erneut die Welsh Marches. Heinrich kehrt am 20. Dezember von einer schweren Krankheit geschwächt nach England zurück.
Mit dem sogenannten Alten Vertrag (isländisch: gamli sáttmáli) wird die Abhängigkeit Islands von Norwegen festgelegt. Der von Norwegen eingesetzte Herzog Gissur übernimmt die Macht im Land. Obwohl dies eigentlich im Vertrag anders festgelegt ist, greift die norwegische Krone sehr schnell in das isländische Leben, die Rechtsprechung und die Verwaltung ein.
Mamlukenreich
Januar: al-Hākim I. aus dem Haus der Abbasiden, der im Vorjahr von Aqqusch al-Burli zum Kalifen von Aleppo erhoben worden ist, reist nach dem Tod seines Konkurrenten al-Mustansir II. nach Kairo an den Hof des MamlukenherrschersBaibars I. in der Hoffnung, von diesem als Kalif anerkannt zu werden. Stattdessen wird er in der Zitadelle von Kairo gefangengesetzt. Am 17. November lässt Baibars in kurzzeitig frei und huldigt ihm nun als neuem Kalifen, allerdings ohne jegliche Machtbefugnisse. Baibars möchte mit diesem Schachzug sein gegen die Ilkhane unter Hülegü gerichtetes Bündnis mit der Goldenen Horde unter Berke Khan festigen. al-Hākim wird für die nächsten 30 Jahre de facto weiterhin als Gefangener in der Zitadelle gehalten.
Die portugiesischen Gemeinden Tarouca, Terena und Tolosa erhalten im Rahmen einer Gemeindereform das Stadtrecht, durch die Kirchweihe in Meinedo wird der Ort eigenständig.
Das Geschlecht der Stauffenbergs wird erstmals urkundlich erwähnt.
Ludwig IX. von Frankreich ordnet an, dass die in königlichen Münzstätten geprägten „Tournosen“ (nach der Münze in Tours) im ganzen Königreich gültig seien.
Adam de la Halle schreibt das Laubenspiel, eine Posse, in der das Bürgertum verhöhnt wird.
Religion
Februar: Papst Urban IV. entpflichtet Albertus Magnus in Orvieto auf seinen Wunsch hin vom Amt als Bischof von Regensburg. Leo Thundorfer wird daraufhin vom Domkapitel einstimmig zum neuen Bischof erwählt. Leo bemüht sich offensiv um eine engere Bindung der Klöster an das Hochstift.
22. Juli: Ottone Visconti wird von Urban IV. als Nachfolger von Leone da Perego zum Erzbischof von Mailand ernannt, um die Stellung Roms gegenüber der Mailänder Kirche und der Familie della Torre zu stärken, die als Anführer der Volkspartei, der Popolaren, zu dieser Zeit die Stadt kontrollierten. Martino della Torre, seit 1256 faktisch Herr der Stadt, widersetzt sich der Ernennung und verbannt Ottone, so dass dieser das Erzbistum 15 Jahre lang nicht übernehmen kann.
1261/1262: Bernard Gui, südfranzösischer Dominikaner und Inquisitor († 1331)
Berengar de Landoria, französischer römisch-katholischer Theologe, Kirchenpolitiker, Generalmagister des Dominikanerordens und Erzbischof von Santiago de Compostela († 1330)
1. März: Riccardo di Montecassino, italienischer Benediktiner, Abt von Montecassino und Kardinal der Römischen Kirche
21. April: Ibn al-Adim, Aleppiner Historiker (* 1192 oder 1193)
um 18. Mai: John of Climping, Bischof von Chichester (* vor 1200)
3. Juni: Wok von Rosenberg, Oberster Marschall des Königreichs Böhmen, Hauptmann und Landrichter für den Distrikt ob der Enns und Landeshauptmann der Steiermark (* um 1210)
Zweites Halbjahr
13. Juli: Henry of Wingham, Lordkanzler von England und Bischof von London