20. Infanterie-Division (mot.) (Wehrmacht)
Die 20. Infanterie-Division und spätere 20. Panzergrenadier-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht. DivisionsgeschichteAufstellungDie 20. Infanterie-Division (ID) wurde am 1. Oktober 1934 in Hamburg unter dem Decknamen Reichswehrdienststelle Hamburg aufgestellt. Die Infanterie-Regimenter (IR) bildeten sich unter der Zuführung von Wehrpflichtigen und Mannschaften weiterer Reichswehrverbände im Wesentlichen aus dem 6. IR der vormaligen 2. Reichswehr-Division. Die Garnisonen der Regimenter verteilten sich auf Schleswig-Holstein:
Die Divisionstruppen lagen in der Masse in Hamburg und direkter Umgebung. Schon 1935 erfolgten erhebliche Umgliederungen. Die ehemalige Landespolizei bildete mit seinen Hundertschaften in Hamburg-Wandsbeck das Infanterie-Regiment 69 (mit Traditionspflege der ehemaligen Deutschen Schutztruppe). Weiterhin wurden in Hamburg das Infanterie-Regiment 76 (Rahlstedt) und das Infanterie-Regiment 90 (Wentdorf) aufgestellt und der Division unterstellt. Die beiden Regimenter 26 und 46 wurden für die Aufstellung der 30. Infanterie Division verwendet. 20. Infanterie Division (mot.)Die Umgliederung und Motorisierung der Division erfolgte Ende 1937 zu einem Verband der Schnellen Truppe. Besetzung des SudetenlandesIm Oktober 1938 nahm sie im Verband des XVI. Armeekorps an der Besetzung des Sudetenlandes teil. PolenfeldzugKriegsbeginn für die Division war der Angriffskrieg gegen Polen. Hierbei war die Division dem XIX. (19.) Armee-Korps der Heeresgruppe Nord unterstellt und sollte mit weiteren Verbänden am 1. Tag der Operationen den polnischen Korridor zu durchbrechen und einen Anschluss der vormals Freien Stadt Danzig an das deutsche Reich zu erzwingen. Hierzu stießen Kräfte der Division auf Konitz (Chojnice) vor und eroberten die Stadt nach schweren kämpfen mit der 9. polnischen Infanterie Division im Laufe des Vormittags. Weiter vorstoßend entlang der heutigen Bundesstraße 22 und der Bahnlinie nach Starograd in nordöstlicher Richtung vorrückend, kam es bei Krojanten (Krojanty) zu einem Gefecht, welches das Bild der Kämpfe in Polen über viele Jahrzehnte hin prägen sollte. Gefecht bei KrojantenDas Infanterie-Regiment 76 war mit einem Bataillon (ca. 800 Mann) im offenen Gelände östlich des Ortes Krojanten vorgerückt. Das den Rückzug eigener Truppen deckende 18. polnische Ulanen-Regiment der Kavallerie-Brigade „Pomorska“ erkannte seinen taktischen Vorteil und griff mit zwei berittenen Schwadronen (1./ und eine weitere) das exponierte deutsche Bataillon an. Die Kavallerieattacke wirkte sich verheerend auf die Infanteristen aus, die flüchteten. Doch noch bevor der Angriff abgeschlossen war, erhielt die Infanterie für den Angreifer überraschend Verstärkung durch deutsche Panzerspähwagen (vermutlich Teile der Aufklärungs Abteilung 20). Am darauffolgenden Tag (2. September) besichtigte ein italienischer Journalist das Schlachtfeld und nachdem man ihm mitgeteilt hatte, dass polnische Kavallerie deutsche Panzer angegriffen habe, begann eine lange unkritische wiedergegebene Legendenbildung, die erst von späterer Geschichtsforschung als Mythos identifiziert werden konnte. WestfeldzugDie Division nahm aktiv am Westfeldzug im Rahmen der 6. und 4. Armee teil. Hierbei stieß der Verband durch Holland und Belgien nach Nordfrankreich vor. Im Verband der Panzergruppe von Kleist, marschierte die Division über Ligny-Arras bis an die Kanalküste und kämpfte im Raum Dünkirchen. Nach einer Verlegung an die Aisne ging der weitere Vorstoß mit der Panzergruppe Guderian aus einem Raum südlich von Rethel in Richtung der Schweizer Grenze. Es folgten weitere Kämpfe. Am 10. Dezember 1940 wurde die Verlegung zur Auffrischung und Neugliederung in den Raum Magdeburg angeordnet. Unternehmen Barbarossa1941 war sie an der Einnahme von Brest-Litowsk beteiligt. Vom 22. Juni bis 10. Juli 1941 nahm sie an Operationen in Białystok und Minsk teil. Im Juli 1941 wurde sie in den Nordabschnitt der Ostfront entsandt, wo sie in Richtung auf Witebsk sowjetische Verbände an der Düna bekämpfte. Vom 11. Juli bis 18. August 1941 kämpfte sie in der Schlacht um Smolensk. Danach wurde sie der Heeresgruppe Nord unterstellt. Während des Vormarsches auf Leningrad operierte die 20. ID (mot) südlich des Ladogasees und sollte die sowjetischen Brückenköpfe von Annenskoje und Lobanow eliminieren und schließlich Schlüsselburg einnehmen. Von September 1941 bis Juli 1942 war die Division im Raum Tschudowo an der Wolchow-Stellung im Einsatz. Im Winter 1941/42 kämpfte sie bei Tichwin. 20. Panzergrenadier-DivisionIm Juli 1943 wurde sie in 20. Panzergrenadier-Division umbenannt. 1943 kämpfte die 20. PGD in Kiew und am Dnepr gegen die vorrückende Rote Armee. Im Frühjahr 1944 wurde die Division bei Kamenez-Podolsk im sogenannten Hube-Kessel eingeschlossen, konnte sich jedoch wieder befreien und zog sich in Richtung Lemberg und Kamionka auf den Bug zurück. 1945 war die 20. PGD in die Schlachten um die Weichsel verwickelt und wich in Richtung Lausitzer Neiße, Stettin und Oderbruch zurück. Später nahm sie an den Kämpfen um Berlin und Potsdam teil. Reste der Division verteidigten die Wannsee-Insel. Ein Durchbruchsversuch schlug unter großen Verlusten fehl.[1] KapitulationAm 5. Mai 1945 kapitulierte sie in Tangermünde vor der US-Armee.[2] Gliederung
PersonenKommandeure
Erste Generalstabsoffiziere
Sonstige Divisionsangehörige
Auszeichnungen46 Angehörigen der 20. ID (mot) wurde das Ritterkreuz verliehen und 125 das Deutsche Kreuz in Gold. Bekannte Divisionsangehörige
Quellen
Literatur
Anmerkungen
Einzelnachweise
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