Allershausen
Allershausen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Freising. GeografieLageAllershausen liegt nördlich der Münchner Schotterebene an der Mündung der Glonn in die Amper. Im Westen durchquert die Autobahn A 9 das Gemeindegebiet. NachbargemeindenFolgende Gemeinden grenzen an die Gemeinde Allershausen (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Paunzhausen (Lkrs. Freising), Schweitenkirchen (Lkrs. Pfaffenhofen/Ilm), Kirchdorf an der Amper (Lkrs. Freising), Kranzberg (Lkrs. Freising) und Hohenkammer (Lkrs. Freising). GemeindegliederungEs gibt 14 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Aiterbach, Allershausen und Tünzhausen. GeschichteBis zum 19. JahrhundertArchäologische Funde lassen sich auf 2000 v. Chr. datieren und bestätigen, dass die Gemeinde zu einem uralten Siedlungsgebiet gehört. Die Kelten besiedelten etwa 500 v. Chr. das Gebiet und gaben den beiden Flüssen Amper (Amba) und Glonn (Clana) ihre Namen. Die Römer besetzten 15 n. Chr. das Gebiet ohne Widerstand der Noriker, des Keltenstammes, der zu dieser Zeit dort siedelte. 450 Jahre später drangen die germanischen Stämme in das Gebiet vor und zwangen die Römer zum Rückzug. Der Stamm der Bajuwaren teilte sich das Gebiet mit den verbliebenen Kelten. Die vielen Orte im Landkreis mit -ing und -hausen im Namen zeigen, dass die Siedlungsgründungen vor und während der Landnahme der Bajuwaren erfolgt sind. Schriftlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 814 in einer urkundlichen Niederschrift als „Adalhareshusum“, eine Zusammenziehung des Personennamens Adalhar mit dem Bestimmungswort hûs, was „bei den Häusern des Adalhar“ heißt. Adalhar bedeutet so viel wie edler Krieger Weitere Erwähnungen erfolgten 822 als „Adlahareshusir“ und etwa 1140 als Adlhershusen. Der heutige Ortsname ist seit 1466 belegt. Da der Ort seit 1190 an das Prämonstratenserkloster Neustift bei Freising geschenkt worden war, enthält das Gemeindewappen die Neustifter Schlüssel. In einer schweren Zeit am Ende des 18. Jahrhunderts ließ Abt Joseph von Neustift die Pfarrkirche neu erbauen. Sie wurde am 4. Oktober 1783 mit dem Patronat des heiligen Josef geweiht. 1872 wurde der Turm auf 64 Meter erhöht und das Kirchenschiff 1892 um zehn Meter nach Westen verlängert. Der sogenannte „Dom des Ampertales“ wurde vor der 200-Jahr-Feier im Jahre 1983 gründlich renoviert. Allershausen gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Kranzberg des Kurfürstentums Bayern. Durch ein Edikt des bayerischen Königs von 1808/1818 siedelten sich hauptsächlich protestantische Einwanderer aus der bayerischen Pfalz an. Sie bauten 1835 im Ortsteil Oberallershausen eine evangelische Kirche und gründeten eine der ersten protestantischen Gemeinden in Altbayern. EingemeindungenIm Zuge der kommunalen Neuordnung Bayerns wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Aiterbach nach Allershausen eingemeindet. Am 1. Januar 1972 kamen die Gemeindeteile Göttschlag, Kreuth und Tünzhausen der aufgelösten Gemeinde Tünzhausen sowie der Gemeindeteil Oberkienberg der aufgelösten Gemeinde Schlipps hinzu.[4] EinwohnerentwicklungZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3756 auf 5847 um 2091 Einwohner bzw. um 55,7 %. PolitikGemeinderatGewinne und Verluste
Die Kommunalwahlen 2002, 2008, 2014 und 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat. Seit Mai 2020 gehören dem Gemeinderat drei Parteien und Gruppierungen an:
Nach Prozenten wurde folgendermaßen abgestimmt:
BürgermeisterErster Bürgermeister ist Martin Vaas (PFW), seine Stellvertreter sind Manuel Mück (CSU) und Josef Lerchl (SPD). Vaas ist seit 1. Mai 2020 im Amt. Sein Vorgänger war Rupert Popp, der nicht mehr zur Wahl kandidierte.[5] Wappen
Kultur und SportBauwerke
Brauchtum
SportDer Squashverein SRC Allershausen spielte mehrere Jahre in der 2. Bundesliga. Der Schützenverein Diana Allershausen e. V. hat ca. 200 Mitglieder. Der TSV Allershausen hat mit seiner Fußballabteilung die größte Abteilung, hinzu kommen Sportarten wie Tennis, Tanzen und Ski alpin. Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft2021 gab es in der Gemeinde 2250 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 2847 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 597 Personen größer als die der Einpendler. 74 Einwohner waren arbeitslos. 2020 gab es 49 landwirtschaftliche Betriebe. Die Nähe der Autobahn A 9 begünstigt die Gewerbeansiedlung. VerkehrAllershausen hat unmittelbar am westlichen Ortsrand eine Anschlussstelle zur Bundesautobahn 9 (München–Nürnberg–Berlin). Nach Freising führt die Staatsstraße 2084. Eine ÖPNV-Anbindung besteht mit den MVV-Buslinien 616 und 619 nach Freising und nach Hohenkammer. Die Linie 695 verbindet Allershausen mit Eching und dem U-Bahnhof Garching-Hochbrück der U-Bahn München. Bildung
PersönlichkeitenEhrenbürgerBislang wurden mindestens vier Personen zu Ehrenbürgern von Allershausen ernannt. Es sind jedoch nicht alle Protokolle der Gemeinderatssitzungen erhalten.
Nach Franz Galitz und Dominikus Käser ist jeweils eine Straße und nach Johann Oswald ein Weg in Allershausen benannt. Söhne und Töchter der Gemeinde
Persönlichkeiten die vor Ort wirkten
WeblinksCommons: Allershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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