Alois Michner war Sohn eines gleichnamigen Finanzbeamten und Bruder des Offiziers Emil Michner. Er arbeitete als Beamter im Landesdienst.[1] Daneben war er im Deutschen Schulverein tätig, wo er 1913 zum Schriftführer des GauesKärnten gewählt wurde.[2]
Während des Ersten Weltkrieges war er Kompaniekommandant beim Regiment 3 der k.k. Kärntner Freiwilligen Schützen.[3] Nach dem Krieg wurde er Obmann der Kameradschaft der Kärntner Freiwilligen Schützen bis zu ihrer Auflösung 1938. Nach der Wiedergründung 1955 wurde Michner erneut zum Obmann gewählt und blieb dies bis zu seinem Tod.[4]
Während des Kärntner Abwehrkampfes beteiligte er sich an den Kampfhandlungen,[6] und erwarb dafür militärische Auszeichnungen.[7]
Politisch engagierte sich Michner bei der Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP) und wurde deren Landesparteiobmann. Zur Landtagswahl 1921 trat die DNSAP gemeinsam mit dem Kärntner Bauernbund in der Kärntner Wahlgemeinschaft an und Michner erlangte als einziger Vertreter seiner Partei ein Mandat.[7] Bei der nächsten Landtagswahl in Kärnten 1923 kandidierte die DNSAP eigenständig und erzielte genug Stimmen, um ihr Mandat zu behaupten. Als es im Sommer 1926 zur Spaltung der Nationalsozialisten in ein Lager der Hitler-Anhänger und der Vertreter einer eigenständigen Politik unter der Führung von Karl Schulz kam, unterstützte Michner und ein großer Teil seiner Landespartei die Schulz-Gruppe.[8] Erneut verteidigte Michner sein Mandat bei der Landtagswahl 1927, zu der die DNSAP als Teil der Einheitsliste antrat. Allerdings wurde die Schulz-Gruppe zunehmend bedeutungslos. Michner legte am 30. März 1928 sein Landtagsmandat zurück und verließ im November 1929 die Schulz-Gruppe, um zum 22. desselben Monats der NSDAP-Hitlerbewegung beizutreten (Mitgliedsnummer 117.573).[9][10]
↑ abKarl Mubi, Wolfgang Hinteregger: Die Geschichte unserer Kameradschaft. In: Kameradschaft der Kärntner Freiwilligen Schützen (Hrsg.): Mitteilungsblatt Nr. 99, Wölfnitz, März 2017, S. 8–10, Digitalisat online auf docplayer.org.
↑ abRadikale Phrase, Wahlbündnisse und Kontinuitäten: Landtagswahlkämpfe in Österreichs Bundesländern 1919 bis 1932 (= Robert Kriechbaumer, Hubert Weinberger, Franz Schausberger [Hrsg.]: Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg. Band 57). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2017, ISBN 978-3-205-20498-5, S. 87, 108.
↑Radikale Phrase, Wahlbündnisse und Kontinuitäten: Landtagswahlkämpfe in Österreichs Bundesländern 1919 bis 1932 (= Robert Kriechbaumer, Hubert Weinberger, Franz Schausberger [Hrsg.]: Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg. Band 57). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2017, ISBN 978-3-205-20498-5, S. 112.
↑Radikale Phrase, Wahlbündnisse und Kontinuitäten: Landtagswahlkämpfe in Österreichs Bundesländern 1919 bis 1932 (= Robert Kriechbaumer, Hubert Weinberger, Franz Schausberger [Hrsg.]: Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg. Band 57). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2017, ISBN 978-3-205-20498-5, S. 126.
↑Vida Obid, Mirko Messner, Andrej Leben: Haiders Exerzierfeld: Kärntens SlowenInnen in der deutschen Volksgemeinschaft. Promedia, Wien 2002, ISBN 3-85371-174-X, S. 134.