Er wirkte zur Zeit des Investiturstreites, stand dabei auf der Seite des Papstes Gregor VII., verkündete 1074 dessen Reformdekrete und war der eifrigste Förderer der Kirchenreform in den deutschen Landen.[1] Im Jahre 1076 nahm er ebenso wie der Salzburger Erzbischof Gebhard von Helfenstein (der Altmann zum Bischof geweiht hatte) nicht am Hoftag von Worms teil und unterstützte den Gegenkönig Rudolf von Schwaben. Er wurde von Anhängern des späteren Kaisers Heinrich IV. aus Passau vertrieben, der 1077/1078 diese Stadt verwüstete. Die herrschaftlichen Rechte über die Stadt Passau gingen dabei verloren, der König verlieh diese an den von ihm eingesetzten BurggrafenUlrich. Diese sollten erst nach dem Tode des Burggrafen 1099 wieder an die Bischöfe gelangen.
Altmann nahm in Rom an den Fastensynoden 1079 und 1080 teil. Er wurde zum päpstlichen Vikar für Deutschland ernannt und konnte den MarkgrafenLeopold II. von Österreich für die Papstpartei gewinnen. 1085 wurde er vom Kaiser als Bischof von Passau abgesetzt und hielt sich meist im Gebiet der Markgrafschaft Österreich auf, wo er die bestehenden Klöster St. Florian, Kremsmünster, Melk sowie St. Pölten reformierte, die Pfarrorganisation verbesserte und Kirchen aus Stein bauen ließ. Sein Einfluss auf die Regierung der Markgrafschaft wurde zeitweise so hoch veranschlagt, dass man ihn den „Lenker“ des Markgrafen Leopold II. nannte.[2]
Er starb in Österreich in der bischöflichen Pfalz zu Zeiselmauer[1] und wurde im Stift Göttweig bestattet. Er wird als Heiliger verehrt, obwohl keine offizielle Heiligsprechung erfolgt ist.
Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck/Wien/München 1935–59.
Christine Tropper: Der heilige Altmann. In: 900 Jahre Stift Göttweig 1083–1983. Ein Donaustift als Repräsentant benediktinischer Kultur. Ausstellungskatalog, Göttweig 1983.
Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959.
Adalbert Fuchs: Der heilige Altmann (= Kleine historische Monographien. Band 18). Wien 1929.
Der heilige Altmann Bischof von Passau. Sein Leben und sein Werk. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1965. Stift Göttweig, 1965.
Gregor M. Lechner: Sankt Altmann. Bischof von Passau, Leben und Wirken. Göttweig 1991.