Anhui wird zur Region Ostchina (Huadong) gerechnet. Nachbarprovinzen sind Henan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Shandong und Zhejiang. Die Provinz wird im Süden vom Jangtsekiang und im Norden vom Huai He durchflossen. Die Topografie ist wechselhaft. Die Flüsse und ihre Nebenflüsse bilden weite Flusstäler, während das übrige Land hüglig bis bergig ist. Die höchste Erhebung bildet der 1864 m hohe Gipfel des Huang-Shan-Massivs.
Klima
Anhui liegt im Grenzbereich zwischen gemäßigtem und subtropischem Klima. Außerdem treffen hier die warmen und kalten Luftströmungen von der Küste und dem Binnenland aufeinander. Daher ist das Klima wechselhaft, wobei es besonders im Gebiet des Flusses Huai He immer wieder zu Überschwemmungen, aber auch zu Dürren kommt.
Die Jahresniederschläge steigen von rund 700 mm im Norden bis auf über 2000 mm am Huang Shan im Süden an.
Administrative Gliederung
Auf Bezirksebene setzt sich Anhui aus 16 bezirksfreien Städten zusammen.
In der folgenden Tabelle sind die Einwohnerzahlen und Flächen aufgeführt.
Die Einwohnerzahlen sind auf dem Stand der Volkszählung 2010 und beziehen sich auf die eigentliche städtische Siedlung. 2014 lebten 49,2 % der Bevölkerung in Städten oder städtischen Räumen.[2]
In Anhui liegt eine der Wiegen der chinesischen Nation. Seit der Urgeschichte finden sich Siedlungsspuren; in der Hualong-Höhle wurde beispielsweise ein rund 300.000 Jahre alter Schädel eines archaischen Menschen ausgegraben.
Durch die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Wirtschaft galt Anhui bis 1949 als rückständigste Provinz Ostchinas, inzwischen hat sie sich jedoch zu einem Zentrum der Schwerindustrie, vor allem der Automobilindustrie um den Hersteller Chery in Wuhu entwickelt.
Im Jahr 2015 war die Wirtschaft Anhuis mit einem BIP in Höhe von 2,20 Billionen Yuan (353 Milliarden US-Dollar) die vierzehntgrößte Chinas. Das BIP pro Kopf betrug 39.092 Yuan (5.886 US-Dollar/KKP: 11.256 US-Dollar) pro Jahr (Rang 25 unter den chinesischen Provinzen). Das Wohlstandsniveau in der Provinz lag damit ungefähr auf dem Niveau von Namibia und betrug 72 % des chinesischen Durchschnitts.[5]
Kultur
Aus Anhui stammen etliche moderne Schriftsteller, darunter Hu Shi und Chen Duxiu. Chen Guidi und Wu Chuntao fanden wegen ihrer Reportage Zur Lage der chinesischen Bauern internationale Beachtung.
In der Region wurde in Chaohu der Cartorhynchus, ein mit Vorfahren der Ichthyosaurier verwandtes ausgestorbenes Reptil gefunden.
Anhui-Universität für Wissenschaft und Technik (安徽理工大学, Ānhuī Lǐgōng Dàxué)
Anhui Medizinische Universität (安徽医科大学, Ānhuī Yīkē Dàxué)
Anhui-Universität für Finanzen und Wirtschaft (安徽财经大学, Ānhuī Cáijīng Dàxué)
Tourismus
Die größte Sehenswürdigkeit der Provinz ist der 1841 Meter hohe Huang Shan. Der Huang Shan spielt in der Kunst und Literatur Chinas seit der Tang-Dynastie eine große Rolle.[6] Er wird von den Chinesen so sehr geschätzt, dass Xie Xiake unwidersprochen sagen kann: Wer auf dem Huang Shan war, schaut keinen anderen Berg mehr an. Die außerordentliche Schönheit des Huang Shan äußert sich in den Augen der Chinesen in der vollendeten Harmonie von kühnen Felsformationen, uralten knorrigen Kiefern und heißen Quellen. Ein viel besungenes Wetterereignis ist das sogenannte Wolkenmeer, bei dem die Bergspitzen, vom Gipfel aus betrachtet, aus einem Ozean aus Wolken aufragen. Der Huang Shan ist das touristische Gravitationszentrum der Provinz und ist von Shanghai und Hangzhou (von Osten) oder von Wuhan (von Westen) leichter zu erreichen als von der Provinzhauptstadt Hefei aus. Hefei selbst ist eine schnell gewachsene, von der Industrie geprägte Großstadt. Der Huang Shan gehört zum Unesco-Welterbe.[6]