Nach Hauptrollen in französischen Filmen – u. a. als Juliette in Les lionceaux (Die verräterische Stimme/Bittere Frucht der Liebe, 1960) – und im dänischen Film Min kone fra Paris (1961) spielte Anna Gaylor 1964 die Viviane in Alain JessuasDas umgekehrte Leben. Es war der Beginn einer langen Zusammenarbeit mit Jessua, den Gaylor heiratete. Sie spielte unter anderem in seinen Filmen Mordgeschichten (1967), Der Schocker (1973), Der Erpresser (1977), Frankenstein 2000 (1984) und Mord-Skizzen (1988).
Im Fernsehen errang sie große Popularität mit der 60-teiligen Serie Les oiseaux rares (1969). Gemeinsam mit Serien-Gatte Guy Saint-Jean, häufiger Partner Gaylors in Jessuas Filmen, erlebte sie als Mutter der unangepassten Töchter (Claude Jade und Dominique Labourier zu Beginn ihrer Karrieren) anarchischen Serienspaß.
Mitte der 1970er Jahre wurden ihre Rollen kleiner (u. a. Der Unverbesserliche, Ein verrücktes Huhn). In den 1980er Jahren unter anderem als singende Mutter einer Liebenden in Jacques DemysEin Zimmer in der Stadt (1982) besetzt, waren es in den 90er Jahren ebenfalls Nebenrollen als Mütter in Komödien wie Die Besucher (1993) und Neun Monate (1994). Auch in den 2000er Jahren mangelte es nicht an Rollen, so spielte sie 2011 unter der Regie von Christian Clavier in Zum Glück bleibt es in der Familie dessen Mutter. 2012 begann sie mit der Rolle der Ex-Kommissarin Judith Schultz in der Komödienserie Storsky et Futch eine erneute TV-Karriere.
Filmografie (Auswahl)
1956: Liebe, Frauen und Paris (Mannequins de Paris)
1957: Junge Rosen im Wind (Les Collégiennes)
1957: Seven Thunders
1958: Gnadenloser Dschungel (Nor the Moon by Night)
1960: Die Katze zeigt die Krallen (La Chatte sort ses griffes)
1960: Bittere Frucht der Liebe (Les lionceaux)
1961: Min kone fra Paris (Meine Frau aus Paris) (DK)