Focks begann im Alter von fünf Jahren Klavier zu spielen; später kamen Orgel, Trompete, Schlagzeug und Mallets dazu. Sie studierte in den Jahren 1985 bis 1993 Musik an der Musikhochschule Köln. In dieser Zeit trat sie in Bands verschiedener Musikrichtungen auf. Mit der Band Die Weißen Männer spielte und sang sie zwei Alben ein, die von Henning Schmitz, der seit 1991 Mitglied bei Kraftwerk ist, produziert wurden. 1994 und 1995 war sie zweimalige Stipendiatin der European Biennial for Music. Von 1996 bis 1998 absolvierte sie ein Kompositionsstudium für Film und Fernsehen an der Hochschule für Musik und Theater München, das sie 1998 mit einem Diplom im Fach Komposition für Film und Fernsehen abschloss. Im Jahr 2002 ging sie nach Los Angeles und nahm an einem Workshop für Orchestrierung bei Steven Scott Smalley teil. 2005 wurde Focks ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis für die beste Filmmusik für insgesamt fünf Filme. 2007 war sie nominiert für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Prix d’Excellence für Vier Minuten von Chris Kraus sowie 2008 für den Deutschen Filmpreis Lola für Ein fliehendes Pferd von Rainer Kaufmann. Sie erhielt den Grand Prix spécial du Jury für beste Musik für den Film Vier Minuten beim 8e Festival International Musique & Cinema D’Auxerre aus den Händen von John Barry. Marco KreuzpaintnersKrabat brachte ihr 2009 eine erneute Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein.[1] 2010 wurde der Score Poll auf dem Festival Internazionale Del Film Di Roma für die „Beste Filmmusik“ mit dem Preis des Teatro Politeama di Catanzaro ausgezeichnet. 2013 wurde Annette Focks mit dem Gema-Autorenpreis für ihre Arbeit als Filmkomponistin ausgezeichnet. 2019 wurde Annette Focks zum zweiten Mal mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Musik für den Film Freibadclique ausgezeichnet.[2] 2020 wurde sie zum dritten Mal für den Deutschen Fernsehpreis nominiert für den Film Lotte am Bauhaus.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Focks mit diversen Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Philharmonie-Orchester Berlin, der Slowakischen Philharmonie und der Tschechischen Philharmonie zusammen, sowie mit international erfolgreichen Musikern wie Frederik Köster, Andi Reisner, Alex Vesper, Sreten Krstic, Lorenz Nasturica-Herschcowici, Ferran Cuixent und Anja Lechner.
Neben Filmmusiken komponiert Focks auch für den Konzertsaal. So komponierte sie 2008 ein Konzert für Cello und Orchester mit dem Titel Ein musikalischer Brief ohne Worte. Uraufführung der Auftragsarbeit des Mozartfestivals Augsburg 2008 war am 31. Mai 2008 mit der Bayerischen Kammerphilharmonie unter der Leitung von David Stern (Sohn des Geigers Isaac Stern) und der Münchner Solistin Anja Lechner. 2011 komponierte sie im Auftrag des WDR Rundfunkorchesters die Musik für die Janosch-Geschichte Onkel Poppoff kann auf Bäume fliegen für Sprecher und großes Orchester (Uraufführung Februar 2012). 2015 komponierte Focks im Auftrag der cappella academica das Werk „Novem“ for large orchestra op. 28. Die Uraufführung fand im Januar 2016 unter der Leitung von Christiane Silber im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin statt.
Focks ist sowohl Mitglied der Deutschen Filmakademie als auch Mitglied der Europäischen Filmakademie. Im Jahr 2019 war sie Gastdozentin der Filmakademie Wien und Mitglied der Jury der Europäischen Filmakademie.
2005 – Nominierung für den Fernsehpreis Fipa D’or (Biarritz) für die Beste Filmmusik für: Wellen
2005 – Deutscher Fernsehpreis für die beste Musik für: Bella Block: … denn sie wissen nicht, was sie tun, Das Gespenst von Canterville, Die Kirschenkönigin, Marias letzte Reise und Wellen.
2007 – Nominierung für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Prix d’excellence 2007 für Vier Minuten
2007 – Grand Prix spécial du Jury für Beste Musik für den Film Vier Minuten von Chris Kraus beim 8e Festival International Musique & Cinema D’Auxerre (Frankreich)