Anton HuonderAnton Huonder SJ (* 25. Dezember 1858 in Chur; † 23. August 1926 in Bonn) war ein schweizerischer katholischer Theologe und Schriftsteller. LebenAnton Huonder war der Sohn des rätoromanischen Schriftstellers Gion Antoni Huonder. Er besuchte die Hofschule in Chur, danach von 1868 bis 1874 die von Benediktinern geleitete Klosterschule in Disentis und die Stiftsschule im Kloster Engelberg. 1875 legte er die Matura im österreichischen Feldkirch ab und trat anschließend in den Jesuitenorden ein. Da die Jesuiten damals in der Schweiz verboten und im Deutschen Reich infolge des Kulturkampfs starken Repressionen ausgesetzt waren, absolvierte Huonder sein Studium von 1875 bis 1891 an den Studienhäusern des Ordens im niederländischen Valkenburg und am englischen Ditton Hall College in Ditton bei Widnes, wo er 1888 zum Priester geweiht wurde. Nach einem mehrjährigen Amerikaaufenthalt kehrte er nach Europa zurück. Hier war er vor allem als Exerzitienleiter und Seelsorger für Priester tätig. Daneben veröffentlichte er eine Reihe von Abhandlungen zur Geschichte der katholischen Mission; er gehörte zudem der Redaktion der Zeitschrift „Die katholischen Missionen“ an, deren Chefredakteur er von 1901 bis 1912 und von 1916 bis 1918 war. Huonder war bekannt für seine kritische Einstellung zum vorherrschenden „Europäismus“ in der katholischen Mission seiner Zeit und setzte sich früh für die Förderung eines nationalen Klerus in den Missionsländern sowie die Anpassung des Katholizismus an die jeweiligen gesellschaftlichen Gegebenheiten (sog. Akkommodation) ein. Anton Huonder verfasste neben Fachbüchern zur katholischen Mission und Beiträgen für Missionszeitschriften auch erzählende Werke für Kinder und Jugendliche, die meist in der von ihm betreuten Reihe „Aus fernen Landen“ erschienen. Seine Bücher wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; einige wurden bis zu achtzehn Mal aufgelegt. SchriftenErzählungen für Kinder und Jugendliche
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