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Arak (Spirituose)

Ein Glas Arak mit Wasser und Eis
Eine Flasche Arak

Arak oder Araq (arabisch عرق, DMG ʿaraq, „Schweiß“) ist ein klarer, ungesüßter Anisschnaps. Er wird begrifflich oft verwechselt mit Arrak, dem wesentlich süßlicheren Reisbranntwein, der in Indien, Sri Lanka, Südostasien und auch Russland verbreitet ist. Arak wird vor allem in Syrien, dem Libanon, den palästinensischen Autonomiegebieten, dem Irak, Israel und Jordanien produziert und konsumiert.

Herkunft und Herstellung

Die Herstellung beginnt in den Weinbergen und qualitativ hochwertige Rebstöcke sind der Schlüssel zur Herstellung eines guten Arak[1]. Die Reben sollten sehr reif sein und in der Regel eine goldene Farbe haben. Die Weinberge werden nicht bewässert, sondern der Obhut des mediterranen Klimas überlassen und nutzen den natürlichen Regen und die Sonne. Die Ende September und Anfang Oktober geernteten Trauben werden gequetscht und zusammen mit dem Saft (auf Arabisch el romeli) in Fässer gefüllt, wo sie drei Wochen lang gären. Gelegentlich wird die ganze Mischung umgerührt, um das CO2 freizusetzen.

Es gibt zahlreiche Arten von Destillierapparaten, die meist aus rostfreiem Stahl oder Kupfer hergestellt werden. Die authentischen Kupferbrennblasen mit maurischer Form sind am begehrtesten[2].

Der bei der ersten Destillation gewonnene Alkohol wird einer zweiten Destillation unterzogen, wobei er diesmal mit Anis vermischt wird. Das Verhältnis von Alkohol zu Anis kann variieren und ist einer der wichtigsten Faktoren für die Qualität des Endprodukts. Das Enderzeugnis wird in einer letzten Destillation hergestellt, die bei möglichst niedriger Temperatur erfolgt. Für einen Qualitäts-Arak wird die fertige Spirituose anschließend in Tonamphoren gelagert, damit der Engelsanteil verdampfen kann. Die nach diesem Schritt verbleibende Flüssigkeit ist am besten zum Genuss geeignet[3].

Konsum

Arak wird gewöhnlich mit Wasser oder Eis getrunken, aber auch als Longdrink mit Tee, Minze, Grapefruitsaft bzw. Limonade oder einfach pur. Das Hinzufügen von Eis oder Wasser verursacht eine milchige Trübung der sonst klaren Spirituose (Louche-Effekt). Der Grund dafür ist das Anethol im Anisöl, welches nur in Alkohol und nicht in Wasser löslich ist.

Arak in Israel

In das heutige Israel wurde die Spirituose durch jüdische Einwanderer aus Nordafrika und dem Nahen Osten eingeführt.

In den letzten Jahren hat sich der Arak unter den jungen Leuten in Israel zu einem Modegetränk entwickelt. Spirituosenhändler berichten von einem Anstieg des Verkaufs an Bars, Nachtclubs, Restaurants, Supermärkte und Kioske. Grund dafür ist vor allem der geringe Preis im Gegensatz zu anderen alkoholischen Getränken. In Clubs wird Arak für gewöhnlich als Kurzer zum Bier gereicht. In modernen Bars und Restaurants von Tel Aviv wird Arak immer öfter auch zum Bestandteil neuer Cocktailkreationen.

Arak As-Samar

Siehe auch

Commons: Arak (drink) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F. Fabricant: Arak: Another Anise Spirit Worth Knowing. In: The New York Times. 4. August 2010, abgerufen am 9. März 2023 (englisch).
  2. Michael Karam: Arak and Mezze: The Taste of Lebanon.
  3. Liquid fire. In: The Economist. ISSN 0013-0613 (economist.com [abgerufen am 9. März 2023]).
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