Die Argentinische Marine wurde im frühen 19. Jahrhundert im Zuge der südamerikanischen Unabhängigkeitskriege gegründet. Jährlich wird am 17. Mai der Tag der Marine gefeiert, welcher an die Seeschlacht von Montevideo 1814 gedenken soll. Im Rahmen des brasilianisch-argentinischen Krieges (1825–1828) wurde die Marine auf eine Korvette, vier Brigantinen, drei Schoner und neun Kanonenboote erweitert. Wegen der Neuaufstellung konnten die Argentinier, gegen die überlegene brasilianische Marine, standhalten. Kommandeur der Seestreitkräfte war zu dieser Zeit AdmiralWilliam Brown. Mit dem Ende des Krieges 1828 wurde die Marine abgeschafft und erst wieder 1840, infolge des uruguayischen Bürgerkrieges, reaktiviert.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Marine modernisiert und neue Schiffe wurden angeschafft. Folglich wurde ein Schlachtschiff, zwei Monitore, sechs Kanonenboote, vier Dampfschiffe und mehrere kleinere Schiffe in den 1870ern und sieben Kreuzer in den 1890ern beschafft. Des Weiteren wurden Bildungseinrichtungen, Lager und Werkstätten errichtet.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand zwischen Argentinien, Brasilien und Chile ein Wettrüsten, nachdem Europa wegen Eigenbedarfs keine Schiffe bauen und liefern konnte. Infolge des Wettrüstens gründete Argentinien 1921 die Marineflieger, die in Europa ausgebildet wurden.[2]
Im Falklandkrieg spielte die Marine eine entscheidende Rolle. Bei der Operation Rosario wurden am 2. April 1982 argentinische Marineinfanteristen in Stanley abgesetzt. Durch die zahlenmäßige Überlegenheit der argentinischen Truppen wurden die Falklandinseln schnell eingenommen.[4] Im Laufe des Krieges wurde die Sheffield und die Atlantic Conveyor von Marinefliegern des französischen Typs Dassault Super Étendard mit Exocet Seezielflugkörpern versenkt, Frankreich hat 1979 14 Dassault Super Étendard an Argentinien geliefert.[5][6][7] Auf argentinischer Seite sank am 2. Mai 1983 der leichte Kreuzer General Belgrano, wobei 323 der knapp 1.100 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.[8] In den Jahrzehnten nach dem Ende der Militärdiktatur wurde das argentinische Militär, darunter auch die Armada, mehrmals umstrukturiert und erhielt eine umfangreiche zivilgesellschaftliche Kontrollinstanz.[9]
Am 15. November 2017 verschwand das argentinische U-Boot San Juan (S 42) unter ungeklärten Umständen vor der argentinischen Küste im Südatlantik.[10] Die nächste Blamage wurde im Mai 2023 bekannt, als das Verteidigungsministerium bekanntgab, dass fünf im Jahr 2019 zusätzlich gelieferte Dassault Super Étendard von der Argentinischen Marine aufgrund eines britischen Handelsembargos seit dem Falklandkrieg nicht in Betrieb genommen werden konnten, obwohl die Problematik beim Kauf 2018 bekannt war. Es gelang den Argentiniern nicht, die britischen Martin-Baker-Schleudersitze zu ersetzen oder den Support seitens des britischen Herstellers für die Schleudersitze anderweitig sicherzustellen. Auch die ursprünglich gelieferten Maschinen waren aus denselben Grund ziemlich sicher nicht mehr flugtauglich, als das Verteidigungsministerium die Stilllegung der Flotte bekanntgab.[5]