Das Armenische Hochland (armenischՀայկական լեռնաշխարհ oder Բարձր Հայք / Bardsr Hajk[1]), im Deutschen auch Armenisches Gebirge[2] oder Ararathochland genannt, bildet den zentralen Teil des nordanatolisch-nordiranischen Kettengebirges und umfasst im breiten Sinne auch den Kleinkaukasus.[3]
Der Begriffsbezeichnung leitet sich ab vom ursprünglichen Siedlungsgebiet der Armenier, wo Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends die Ethnogenese des armenischen Volkes stattfand und welches bis 1915 von Armeniern bewohnt war.[4] Schon im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde der Begriff im Werk „Anabasis“ von Xenophon verwendet.[5]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Begriff des Armenischen Hochlands Europäern und Nordamerikanern geläufig.[6][7] Manchmal wurde das Gebiet auch zu dieser Zeit einfach als „Armenien“ bezeichnet.[8]
Seit dem Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 und der Verwandlung der Türkei in einen monoethnischen Nationalstaat wird der Begriff „Armenisches Hochland“ ähnlich wie andere auf die einheimischen Völker der heutigen Türkei hindeutende Namen (zum Beispiel „Pontische Bergkette“) oftmals gemieden. Dies gilt insbesondere für den Sprachgebrauch in der Türkei, aber auch für andere Länder, wo aus Rücksichtnahme auf die Türkei von dem Begriff abgesehen wird. So heißt der westliche Teil des armenischen Hochlandes, das ehemalige Westarmenien, heute Ostanatolien, obwohl früher „Anatolien“ nur das westliche Kleinasien bezeichnete, während das ehemalige Ostarmenien (ohne die 1921 im Vertrag von Kars an die Türkei abgetretenen Gebiete) mit der Republik Armenien der Region Transkaukasien (von Russland aus gesehen „hinter dem Kaukasus“) oder „Südkaukasus“ zugeordnet wird.[9] Dabei kann die Vermeidung des Begriffsverwendung lediglich aus Rücksichtnahme auf die Türkei als mögliche stillschweigende Bewilligung der Leugnung des Völkermords an Armeniern angesehen werden.
Teilgebirge
Im Folgenden sind einige wichtige Bergketten des Armenischen Hochlands aufgelistet:[3]
↑Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien : Geschichte und Gegenwart. Orig.-ausg., 2., aktualisierte und erg. Auflage. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-54136-0.
↑ abTamcke, Martin: Koexistenz und Konfrontation : Beiträge zur jüngeren Geschichte und Gegenwartslage der orientalischen Christen. Lit, Münster 2003, ISBN 978-3-8258-6819-2.
↑Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien : Geschichte und Gegenwart. Orig.-ausg., 2., aktualisierte und erg. Auflage. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-54136-0.
↑Physical map. Abgerufen am 20. Februar 2018 (englisch).
↑Tessa Hofmann: Zwischen Ararat und Kaukasus. Porträt eines kleinen Landes in fünf Stichworten. In: Huberta von Voss: Porträt einer Hoffnung. Die Armenier. Lebensbilder aus aller Welt. S. 24. Hans Schiler Verlag, Berlin 2004. ISBN 978-3-89930-087-1.