Arthur war der dritte Sohn von Königin Victoria und Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Arthur wurde nach Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, benannt, der auch einer seiner Paten war. Als Sohn der Königin trug er von Geburt an die Prädikatstitel His Royal Highness und Prince. Er war der Lieblingssohn seiner Mutter, was zum einen an seiner großen körperlichen Ähnlichkeit mit seinem Vater Prinz Albert lag und zum anderen an seinem deutlichen Mentalitäts- und Charakterunterschied zu seinem ältesten Bruder, dem Lebemann und späteren König Eduard VII. Arthur war eher gewissenhaft, pflichtbewusst und diszipliniert.
1899 verstarb Arthurs Neffe Erbprinz Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha, der Sohn von Arthurs älterem Bruder, des Herzogs Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha. Arthur wäre der unmittelbare Nachfolger des Herzogs gewesen, entschloss sich jedoch, seinen Anspruch auf das Herzogtum ebenso wie den seines Sohnes abzutreten. Diesen erhielt dann der 15-jährige Sohn des bereits 1884 verstorbenen gemeinsamen Bruders Leopold Georg, Duke of Albany, Carl Eduard, 2. Duke of Albany, der 1900 zunächst unter Vormundschaft die Nachfolge von Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha antrat und ab seinem 21. Geburtstag 1905 regierte.
Generalgouverneur von Kanada
1911 wurde Arthur von der britischen Regierung zum Generalgouverneur von Kanada ernannt. Während seiner Amtszeit machte der Premierminister Kanadas, Robert Borden, erhebliche Fortschritte bei der Umwandlung der britischen Kolonie in einen unabhängigen Staat. Um die Verbindungen zwischen der britischen Monarchie und Kanada zu stärken, entsandte die britische Regierung mit Arthur zum ersten Mal ein Mitglied der britischen Königsfamilie nach Kanada.
Arthur reiste mit seiner Frau, der Duchess of Connaught, und seiner Tochter Patricia nach Kanada. Sie lebten in Rideau Hall in Ottawa und unternahmen ausgedehnte Reisen durch Kanada.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 verblieben Arthur und seine Familie in Kanada. Er betonte die Notwendigkeit militärischen Trainings der kanadischen Truppen und gab seinen Namen dem Connaught Cup der Royal Canadian Mounted Police, um mit diesem Wettbewerb die Pistolen-Schießkunst der kanadischen Rekruten zu verbessern.
Während des Krieges war er in verschiedenen Hilfsdiensten tätig und leitete Krankenhausbesuche, während seine Frau für das Rote Kreuz und andere Organisationen arbeitete. Sie war außerdem Colonel-in-Chief der Duchess of Connaught’s Own Irish Canadian Rangers Battalion, eines der Regimenter der Canadian Expeditionary Forces. Ihre Tochter Prinzessin Patricia gab ihren Namen einem neu gegründeten Regiment, der Princess Patricia’s Canadian Light Infantry.
Späteres Leben
Nach Ende seiner Amtszeit in Kanada kehrte Arthur zur britischen Armee zurück, um dort für den Rest des Krieges zu dienen. Die Duchess, die bereits während des Aufenthalts in Kanada erkrankt war, starb im März 1917. Arthur zog sich 1928 aus dem öffentlichen Leben zurück und starb am 16. Januar 1942 in Bagshot Park im Alter von 91 Jahren. Seine Titel als Duke of Connaught and Strathearn und Earl of Sussex gingen, da sein einziger Sohn bereits 1938 verstorben war, nach seinem Tod auf dessen Sohn Alastair über. Als dieser bereits ein Jahr später, am 26. April 1943, kinderlos starb, erloschen die Titel.
Nach ihm ist Prince Patrick Island in den Nordwest-Territorien benannt. Auch wurde nach ihm der 1933 erbaute Connaught Place in Neu Delhi benannt – zu Ehren seines Besuchs in Indien im Jahr 1921.
Literatur
Connaught, Arthur William Patrick Albert, Duke of. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band6: Châtelet – Constantine. London 1910, S.950 (englisch, Volltext [Wikisource]).
↑ abcRangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 388.