August HornefferAugust Horneffer (* 5. Juli 1875 in Treptow an der Rega; † 8. Oktober 1955 in Berlin) war ein deutscher Philologe, Philosoph, freimaurerischer Schriftsteller, Freimaurer und Übersetzer. LebenAugust Horneffer wurde am 5. Juli 1875 in Treptow an der Rega als Sohn eines preußischen Beamten geboren. Nach dem Besuch des dortigen Königlichen Bugenhagen-Gymnasiums zu Treptow studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (heute Humboldt-Universität) Philologie, Philosophie und Musikwissenschaft. Am 4. Mai 1898 erlangte er dort die philosophische Doktorwürde mit einer Arbeit über den Komponisten Johann Rosenmüller (1619–1684). Im Jahre 1900 folgte er einem Ruf an das Nietzsche-Archiv in Weimar, wo er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst Horneffer an der Herausgabe des Nachlasses Friedrich Nietzsches arbeitete. Nach einer Tätigkeit als Privatlehrer in der Schweiz und einer längeren Italienreise ging er zu Émile Jaques-Dalcroze nach Hellerau in Dresden. Während dieser Jahre beschäftigte er sich als freier Schriftsteller und Übersetzer griechischer und lateinischer Autoren und unterstützte seinen Bruder Ernst bei der Herausgabe der von diesem begründeten Zeitschrift Die Tat – Wege zu freiem Menschentum. August Horneffer lebte von 1909 bis 1923 in Solln bei München. Am 19. März 1911 wurde er in der Loge Zum aufgehenden Licht an der Isar zum Freimaurer aufgenommen. In der Folge wurde er bis ins hohe Alter – mit der Unterbrechung während der Zeit des Nationalsozialismus – zu Vorträgen über die Freimaurerei herangezogen. Bereits 1913 erschien sein erstes diesbezügliches Buch Der Bund der Freimaurer. Schon im Jahre 1912 war sein großes religionswissenschaftliches Werk Der Priester. Seine Vergangenheit und seine Zukunft erschienen. 1915 wurde er für kurze Zeit zum Kriegsdienst eingezogen, kam aber bald wieder frei und konnte sich seiner erzieherischen und freimaurerischen Arbeit widmen. Einen Niederschlag fanden seine Studien 1916 in dem aufsehenerregenden Buch Symbolik der Mysterienbünde (s. Mystik), das mehrere Auflagen erlebte. Von 1916 bis 1921 gaben die Brüder Ernst und August Horneffer die für die Öffentlichkeit bestimmte freimaurerische Zeitschrift Der Unsichtbare Tempel heraus. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg erschien im Reclam-Verlag das Büchlein Die Freimaurerei. Bald nach seiner Aufnahme wurde der Verein deutscher Freimaurer auf August Horneffer aufmerksam. Er engagierte ihn als „Wanderredner“. Zahlreiche Vortragsreisen führten ihn in Freimaurerlogen im In- und Ausland. Unter Freimaurern wurde sein Name unter anderem dadurch bekannt, dass er seit Anfang der 20er Jahre im Auftrag der Literarischen Kommission der Loge Archimedes zum ewigen Bunde in Gera die ursprünglich von Robert Fischer geschaffenen Katechismen der Johannis-Freimaurerei bearbeitete. Im Jahre 1923 wurde August Horneffer von der Große Loge von Preußen (auch: Royal York zur Freundschaft) nach Berlin gerufen, um die Reorganisation der Großloge in die Hand zu nehmen und deren Zeitschrift zu redigieren. Hier befürwortete er 1924 die Einführung eines "Arier-Paragraphen". Obwohl er im Jahre 1933 der Ansicht war, man müsse die Arbeiten der Großloge unverzüglich einstellen, fand er sich, der Adolf Hitler laut Arnold Grunwald verehrte, bereit, an der Umarbeitung der Rituale zu arbeiten, wobei er meinte, durch Rückgang auf ältere Wurzeln könne man das, was der nun herrschenden Regierung anstößig erschien, vermeiden und einigermaßen unbeschadet überleben. Das erwies sich als Illusion. Während der NS-Zeit lebte August Horneffer in Berlin, wobei er im Krieg mehrfach ausgebombt wurde. Unmittelbar nach Kriegsende bemühte er sich um den Wiederaufbau der Freimaurerei. Horneffer, inzwischen Großmeister seiner Großloge, unterstützte die Einigungsbewegung der deutschen Freimaurerei und bewirkte den Beitritt seiner Großloge „Royal York zur Freundschaft“ in die nach dem Kriege neugegründete Dachorganisation der deutschen Freimaurer, die Vereinigte Großloge der Freimaurer von Deutschland, die sich später in Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland umbenannte. In dieser existiert die Großloge „Royal York zur Freundschaft“ auch mehr als 200 Jahren nach ihrer Gründung (1798) als Traditionsverbund mit eigenem Großmeister fort. In seinen letzten Lebensjahren war August Horneffer keineswegs müßig. Es erschienen noch eine Reihe kleinerer Schriften, ein Goethe-Buch und seine freimaurerische Autobiografie Aus meinem Freimaurerleben. Erfahrungen und Winke. Am 8. Oktober 1955 verstarb er in Berlin. Werke
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Literatur
Weblinks
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