Automobil-Weltmeisterschaft 1951
Die Automobil-Weltmeisterschaft 1951 war die 2. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In ihrem Rahmen wurde über acht Rennen in der Zeit vom 27. Mai 1951 bis zum 28. Oktober 1951 die Fahrerweltmeisterschaft ausgetragen. Der FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa wurde 1951 an den Großen Preis von Frankreich vergeben. HintergrundDie Saison 1951 war erst das zweite Jahr der neuen Meisterschaft, und das junge Team Scuderia Ferrari holte sich unter der Führung des ehemaligen Alfa-Romeo-Rennleiters Enzo Ferrari mit seinen nach dem Zweiten Weltkrieg neu entwickelten Fahrzeugen bereits die meisten Punkte. Alfa Romeo zog sich, obwohl ihr Fahrer Juan Manuel Fangio Weltmeister wurde, zum Ende des Jahres mit seinen modifizierten Vorkriegsfahrzeugen aus der Formel 1 zurück. Der Ausstieg von Alfa Romeo und die deswegen für die nächste Saison zu erwartende völlige Dominanz von Ferrari bewog die FIA, die europäischen WM-Läufe ab der Saison 1952 nun nach den Bestimmungen der Formel 2 auszutragen.[1] Teams und Fahrer1951 nahmen insgesamt 52 Fahrer, verteilt auf elf Teams, an den Rennen zur Weltmeisterschaft teil. Viele Privatfahrer kauften oder mieteten außerdem Rennwagen, um damit an Rennen teilzunehmen.[2] Das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis wurde nicht berücksichtigt. RennberichteGroßer Preis der Schweiz
Der Grand Prix der Schweiz wurde am 27. Mai 1951 in Bremgarten ausgetragen. Das Rennen ging über 305,760 km auf 42 Runden. Bei strömendem Regen gewann Fangio souverän, sein Widersacher Alberto Ascari war durch Verbrennungen, die er bei einem Formel-2-Rennen erlitten hatte, gehandicapt. Indianapolis 500
Am 30. Mai 1951 wurden das Indianapolis 500 erneut im Rahmen der Formel 1 ausgetragen. Es wurden 200 Runden über 804,6 km zurückgelegt. Nur acht Fahrer kamen bei dem ausfallreichen Rennen ins Ziel. Den Sieg konnte Lee Wallard für sich entscheiden. Großer Preis von Belgien
Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps am 17. Juni 1951 ging über 36 Runden auf 508,320 km. Ein verpatzter Reifenwechsel bei Fangio, der 14 Minuten dauerte, beraubte ihn aller Siegchancen. Es gewann der Vorjahresweltmeister Giuseppe Farina. Großer Preis von Frankreich
Am 1. Juli 1951 wurde der Große Preis von Frankreich in Reims veranstaltet. Das Rennen ging über 601,832 km auf 77 Runden. Der Grand Prix trug auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa. Erstmals in der WM-Geschichte teilten sich zwei Rennfahrer den Sieg. Fagioli und Fangio teilten sich die Punkte, weil sie während ihres Rennens auf Anordnung der Alfa-Romeo-Teamleitung die Fahrzeuge tauschten. Dadurch wurden beide als 1. und 11. gewertet. Der angeordnete Tausch führte zur Verstimmung Fagiolis und zu seinem Rücktritt vom Alfa-Romeo-Team. Großer Preis von Großbritannien
Der Große Preis von Großbritannien in Silverstone fand am 14. Juli 1951 statt. Das Rennen ging über 90 Runden über eine Distanz von insgesamt 418,410 km. Ferrari konnte seinen ersten WM-Sieg feiern. Der Sieg ging nicht an den Ferrari-Topfahrer Ascari, sondern an den Argentinier González. Die zweite Überraschung des Rennens war der fünfte Platz Parnells, da es das offizielle Debüt der jungen Marke B.R.M. darstellte. Sein Teamkollege Peter Walker und er bestritten, ohne am Training teilgenommen zu haben, das Rennen mit einer Ausnahmegenehmigung aus der letzten Startreihe. Weitere Erfolge für B.R.M. blieben jedoch aus, weil die Motorkonstruktion des 16-Zylinders zu fehleranfällig war. Großer Preis von Deutschland
Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring am 29. Juli 1951 wurden 456,2 km in 20 Runden zurückgelegt. Hier wurde das Duell zwischen Ferrari und Alfa Romeo fortgesetzt. Am Nürburgring glänzte Ferrari: Vier der ersten fünf platzierten Rennfahrer waren mit den Autos aus Maranello unterwegs. Juan Manuel Fangio konnte sich als Zweiter zwischen den Ferraris platzieren. Großer Preis von Italien
Der Große Preis von Italien in Monza fand am 16. September 1951 statt. Das Rennen ging über eine Distanz von 504 km in 80 Rennrunden. Auch in Monza zeigte Ferrari seine Klasse. Fangio schied mit Motorschaden aus, und Farina, der Bonettos Wagen übernommen hatte, wurde nur Dritter. Dazu meinte der verstimmte Fangio: „Monza war für Alfa Romeo das, was Waterloo für Napoleon war.“ Großer Preis von Spanien
Der Große Preis von Spanien auf dem Circuit de Pedralbes wurde am 28. Oktober 1951 über 442,12 km in 70 Runden ausgetragen. Im Entscheidungsrennen der Saison 1951 stufte Fangio seine Chancen als gering ein. Er konnte das Rennen dadurch für sich entscheiden, dass Ferrari mit zu kleinen 16-Zoll-Reifen und Zusatztanks die falsche Taktik gewählt hatte. Anstatt nonstop dem Sieg entgegenzufahren, musste Ascari bereits nach 9 Runden einen Sicherheitsstop einlegen, weil sich aufgrund der größeren Belastung seine Reifen auflösten. Somit war die Bahn frei für den ersten Titelgewinn des Argentiniers. FahrerwertungFür die Fahrerweltmeisterschaft 1951 galten folgende Regeln der Punkteverteilung:
WeblinksCommons: Automobil-Weltmeisterschaft 1951 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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