Bahnstrecke Rom–Civita Castellana–Viterbo
Die Bahnstrecke Rom–Civita Castellana–Viterbo ist eine 105 Kilometer, nach anderen Angaben 102 Kilometer, lange normalspurige, elektrisch betriebene Eisenbahnstrecke, die ausschließlich dem ÖPNV im Norden von Rom dient. GeschichteSocietà Romana Ferrovie del NordDie Bahn entstand entlang der Via Flaminia auf der Trasse der vormaligen Ferrovia delle Cave, einer normalspurigen dampfbetriebenen Materialbahn, die Baumaterial aus den Ziegeleien und Schottergruben an der Via Flaminia für den Bau des Stadtviertels Prati beförderte.[2] Errichtet wurde sie als Überlandstraßenbahn, privat finanziert, als Projekt der Società Romana Ferrovie del Nord (SRFN) zunächst mit einer Spurweite 1000 Millimetern und wurde mit 6500 Volt, 25 Hertz Einphasenwechselstrom elektrifiziert. Als Roma Nord nahm sie ihren Betrieb 1906 von Rom bis Civita Castellana auf. 1913 wurde die Verlängerung nach Viterbo eröffnet. Der Betrieb Rom–Viterbo wurde als „Straßeneisenbahn“ („ferrotranvia“) bezeichnet. Die Fahrzeit von etwa fünf Stunden für 104 Kilometer wurde schon in den ersten Betriebsjahren als zu langsam wahrgenommen, wodurch die Einnahmen kaum die Betriebskosten deckten. 1932 wurde die Strecke auf Normalspur umgespurt, teilweise begradigt und als Eisenbahn Rom-Civita Castellana mit einer neuen Tunnelstrecke im Stadtbereich zwischen Piazzale Flaminio und Acqua Acetosa eröffnet, der hier den Straßenbahnbetrieb in den Straßen Roms ersetzte. Die Bahn wurde nun als Eisenbahn betrieben, die im Bahnhof Roma Flaminio an der Piazza del Popolo endet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf die Strecke Rom (Flaminio) – Grottarossa ein Vorortverkehr eingerichtet. Metropolitana di Roma S.p.A.1970 kaufte die Metropolitana di Roma S.p.A. die Bahnstrecke von der SRFN. ATACDiese wurde am 1. Januar 2010 von der ATAC übernommen. Sie ist deren längste Strecke und weist etwa 45.000 Reisende pro Tag auf. Angeboten wird ein S-Bahn-ähnlicher Verkehr im innerstädtischen Bereich von Piazzale Flaminio bis Montebello; dieser Abschnitt soll zukünftig als Metrolinie F der Metropolitana di Roma bezeichnet werden, wobei für diese am Piazzale Flaminio ein neuer unterirdischer Bahnhof mit Anschluss an die Metrolinie A gebaut wird. Die Stationen bis Montebello wurden in den letzten Jahren teils modernisiert, teils völlig neu gebaut. Den alten Bahnhof Piazzale Flaminio werden nur noch die Regionalbahnen nutzen, die dann im innerstädtischen Bereich bis Montebello nicht mehr halten. Im Jahr 2021 wurde die Bahnstrecke von der Region Latium übernommen.[3][4] Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Bahnstrecke Rom–Civita Castellana–Viterbo – Sammlung von Bildern
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