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Barbara Beuys

Barbara Beuys (* 9. Oktober 1943 in Wernigerode) ist eine deutsche Historikerin, Journalistin und Schriftstellerin. Sie ist für ihre Biografien und geschichtlichen Werke bekannt, in denen sie vor allem Frauenfiguren in den Mittelpunkt rückt.

Leben

Beuys wuchs in Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf auf.[1] Ihr Vater war Kriminalrat im Reichssicherheitshauptamt, was ihre Auseinandersetzung mit der NS-Zeit prägte.[2] Der Künstler Joseph Beuys war ein Cousin ihres Vaters. Nach dem Abitur in Düsseldorf studierte sie von 1963 bis 1968 Geschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität zu Köln. Ihre Promotion schloss sie im Fach Geschichte mit einer Arbeit über die Antrittsreden US-amerikanischer Präsidenten ab.[1]

Während ihrer Studienzeit begann Beuys als Journalistin für Zeitungen und den Rundfunk zu arbeiten. Ein Volontariat beim Kölner Stadt-Anzeiger leitete den Beginn ihrer journalistischen Karriere ein.[1] Sie zog 1971 nach Hamburg, wo sie zwölf Jahre als Redakteurin für den Stern tätig war. Dort zählte sie zu den ersten Frauen in der Redaktion.[2] Sie wurde anschließend Redakteurin bei Merian und der Zeit.[1]

Seit 2001 lebt Barbara Beuys wieder in Köln und arbeitet als freie Autorin.[1] Sie konvertierte 2004 zur evangelischen Kirche, trat jedoch später aus, da sie sich von der institutionellen Religion distanzierte.[2] Neben Geschichte zählen Musik, Malerei, Literatur und Religion zu ihren Interessengebieten.

Wirken

Beuys’ schriftstellerisches Schaffen konzentriert sich auf historische Biografien und Sachbücher. Ihr besonderes Interesse gilt dabei der detailreichen Darstellung von Frauengeschichten.[3] Ihr erstes Buch über Friedrich Wilhelm von Brandenburg erschien Ende der 1970er-Jahre.[2] Große Bekanntheit erlangte sie mit der soziologischen Studie Familienleben in Deutschland (1980), die bis heute als Grundlagenwerk der Familiensoziologie gilt.[3] Es behandelt die Geschichte der Familie in den vergangenen 2000 Jahren.

Nach Büchern über den Widerstand im Dritten Reich und die Geschichte der Juden in Europa, erschienen seit 1999 verschiedene Biografien. Hierzu zählen Biografien von Persönlichkeiten wie Hildegard von Bingen, Annette von Droste-Hülshoff, Paula Modersohn-Becker und Sophie Scholl.[3] Sie verfasste zudem ein Buch über die chinesische Dichterin Li Qingzhao. In der „bislang umfassendste Biografie“ über Sophie Scholl (2010) entwirft sie eine komplexe Charakterstudie, welche die inneren Widersprüche der Widerstandskämpferin offenlegt.[4] Zu ihren jüngeren Werken gehören Biografien über Maria Sibylla Merian und Helene Schjerfbeck.[3] 2020 erschien ein Buch über Asta Nielsen und 2021 eines über die Komponistin Emilie Mayer. 2023 wurde ihr Buch über die Widerstandskämpferin im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau Mala Zimetbaum veröffentlicht.

Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist Beuys auch als Redakteurin und Herausgeberin historischer Werke bekannt. Ihre Recherchen führen sie zur Aufdeckung bislang unerforschter Quellen oftmals in Archive und Bibliotheken.[2]

Auszeichnungen

Publikationen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Barbara Beuys - Munzinger Biographie. Abgerufen am 3. Januar 2025.
  2. a b c d e Lea De Gregorio: Der Hausbesuch: Abhängig von Büchern. In: Die Tageszeitung: taz. 1. Januar 2025, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 3. Januar 2025]).
  3. a b c d Jury würdigt Biographien: Luise-Büchner-Preis für Barbara Beuys. 13. Juni 2017, abgerufen am 3. Januar 2025.
  4. Katja Iken: Sophie Scholl: "Jetzt werde ich etwas tun". In: Der Spiegel. 16. Februar 2010, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. Januar 2025]).
  5. Annette Krämer-Alig: Jury würdigt Biographien: Luise-Büchner-Preis für Barbara Beuys. In: Wiesbadener Tagblatt. 13. Juni 2017, abgerufen am 1. Dezember 2021.
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

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