Mit der Auflösung des Amtes Oder-Welse zum 19. April 2022 wurde die Gemeinde als ein neuer Ortsteil zur Stadt Schwedt/Oder eingemeindet.[3]
Berkholz
Das Dorf Berkholz wurde 1354 erstmals urkundlich unter dem Namen „Bergholt“ erwähnt und nach dem „Birkenhölz“ benannt. Der Ort ist eine Gründung aus der askanischen Kolonisationszeit. In den Jahren 1354/55 wurde Berkholz pommerisch. Der Lehnsträger des Ortes Pflillipus Balkenberg wurde 1432 erstmals namentlich aufgeführt. 1481 ging der Besitz an die Grafen von Hohenstein, 1492 an die von Stegelitz zu Criewen über.[4]
Meyenburg
Der erste Nachweis für Meyenburg (zur Miewenburgk) findet sich im Jahr 1578. Im Jahre 1652 tauchte der Name Meydeburgk und 1661 Meyenburgk auf. 1578 wird der Graf von Hohenstein erwähnt. 1648 setzte der Schäfer zu Meyenburg die öde und wüste Schäferei wieder instand. 1653 gab es drei Kossätenstellen, von denen zwei wüst waren. Im Jahre 1840 hatten Dorf und Rittergut 15 Wohnhäuser. Eigentümer war zunächst die Familie Lüdicke, dann kam durch Heirat wurde die briefadelige Familie von Colmar in den Besitz. Deren bekanntester Vertreter vor Ort wurde der Politiker Axel von Colmar-Meyenburg. 1879 gehörte ihm das kreistagsfähige Rittergut. Die Größe wird im General-Adressbuch der Rittergutsbesitzer für Brandenburg mit 361 ha angegeben.[5] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehört das Gut dem damaligen Leutnant Christoph von Colmar-Zützen (1884–1978), verheiratet mit Ehrengard von Bernuth.[6] Um 1910 umfasste Gut Meyenburg 382 ha und Rittergut Zützen 683 ha Land.[7] Im Jahre 1931 waren im Ort 16 bewohnte Häuser.[4] Christoph von Colmar führte mit Zützen und Meyenburg das Erbe der Vorfahren über die Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre,[8] hinweg bis zur Bodenreform 1945.
Bevölkerungsentwicklung
Berkholz
1774
1801
1817
1840
1925
1939
1946
1964
1971
Einwohner
196
241
239
328
383
289
516
352
374
Meyenburg
1774
1801
1817
1840
1925
1939
1946
1964
1971
Einwohner
79
100
105
149
118
141
173
162
134
Berkholz-Meyenburg
1981
1990
2000
2005
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Einwohner
379
340
1129
1221
1279
1279
1266
1268
1289
1257
1254
1226
1230
1245
1256
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[4][9][10][11]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Berkholz-Meyenburg bestand aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister.
Regler wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidaten mit 100,0 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[14] gewählt.[15]
Wappen
Das Wappen wurde am 6. Mai 2004 genehmigt.
Blasonierung: „Im Schildhaupt durch zwei Spitzen von Grün und Gold geteilt, darunter über einem grünen Berg schräggekreuzt zwei grüne Birkenblätter mit zwei nach außen gekehrten Blütenständen.“[16]
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche im Gemeindeteil Berkholz (Kirchstraße 6) wird in der Landesdenkmalliste Brandenburgs als Baudenkmal geführt[17]. Sie wurde nach einem Brand der alten Kirche 1887 errichtet. Aus diesem Jahr stammen auch die Einrichtungsgegenstände und die Glocke. Das Kirchenschiff entstand jedoch unter Verwendung von Feldsteinquadern des Vorgängerbaus, welcher aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die Kirche ist gekennzeichnet durch eine schlichte Innenausstattung, auffallend dagegen sind die Bleiglasfenster. Es handelt sich um eine einschiffige Backsteinkirche mit vorgesetztem quadratischen Turm an der Westseite.
Wirtschaft und Infrastruktur
Zwischen Berkholz und Heinersdorf im Norden befindet sich das Rohöltanklager für die PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder. Hier liegt der Endpunkt einer über 3.000 km langen Erdöl-Pipeline aus Russland. Ein großes Gewerbegebiet von 20 ha befindet sich im Bereich von Meyenburg. Im Ort sind diverse Unternehmen von lokaler bis regionaler Bedeutung ansässig.
↑P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-BuchhandlungR. Stricker, Berlin 1879, S.6–7, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 6. November 2021]).
↑Walter v. Hueck, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg, Uta v. Delius, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel / nach 1400 nobilitiert) 1993. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels, GHdA, von 1951 bis 2014. XX der Reihe B, Nr.104. C. A. Starke, 1993, ISBN 978-3-7980-0700-0, ISSN0435-2408, S.59–60 (d-nb.info [abgerufen am 6. November 2021]).
↑R. Reichert: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. In: Standardwerk der Land-und Forstwirtschaft. Bearbeitet unter Mitwirkung der Königlichen Behörden und der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg. Fünfte gänzlich umgearbeitete Auflage. Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1. Januar 1910, S.204–210, doi:10.1016/0006-291x(75)90506-9, PMID 4 (digi-hub.de [abgerufen am 7. August 2022]).
↑Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S.13 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 7. August 2022]).
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)