Bienert wuchs als Balletteleve an der Wiener Staatsoper auf und war bereits als Kind in zahlreichen Opern-Inszenierungen an der Wiener Staatsoper aktiv. Ab 1978 bis 1985 wirkte Bienert als Tänzer und Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner an der Staatsoper Wien und am Nederlands Dans Theater unter Jiri Kylian in Den Haag. Es bestand eine Zusammenarbeit mit Hans van Manen, William Forsythe, Nils Christe. Am Opernhaus Zürich war Bienert von 1991 bis 1996 als Ballettdirektor und Chefchoreograph, Opernregisseur, Bühnen- und Kostümbildner und als Kurator der Ballettvorstellungen engagiert. 1992 erreichte seine Inszenierung des Balletts Der Nussknacker die höchste je erreichte Publikumsauslastung am Opernhaus Zürich, seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen.
Zahlreiche Uraufführungen seiner Werke fanden außerhalb Österreichs statt, am Opernhaus Zürich, an der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf, der Deutschen Oper Berlin, dem Basler Theater, in Amsterdam und Den Haag, sowie beim Festival Wien Modern, der ars electronica in Linz, den Salzburger Festspielen, dem Wiener Burgtheater, dem Wiener Volkstheater, beim internationalen Festival Impulstanz Wien im Akademietheater, am Festspielhaus St. Pölten und, auf Einladung von Hans Werner Henze, bei der ersten Münchener Biennale für zeitgenössische Musik in München. Es gab eine Zusammenarbeit mit den Dirigenten Vladimir Fedossejew, Lorin Maazel, Claudio Abbado und den Stararchitekten Aldo Rossi, Mario Botta, Renzo Piano und Jean Nouvel, die für Bienerts Ballette erstmals zeitgenössische, außergewöhnliche Bühnenbilder entwarfen sowie mit den Kostümbildnern Dorothee Uhrmacher, Amanda Freyer und Keso Dekker. Seit der Gründung seines Opernfestivals Teatro Barocco 2012, rekonstruiert Bienert die Regie, Bühnenbilder und Kostüme nach historischen Quellen, u. a. nach dem Vorbild der Kupferstiche von J. F. Götz, die historische Darstellungs- bzw. Inszenierungspraxis des 18. Jahrhunderts im Bereich der Oper und des Melodrams und an historischen Schauplätzen, wie dem Schlosstheater Laxenburg, dem Schlosstheater Schönbrunn, Stift Altenburg, Stift Melk, Stift Göttweig.
Projekte (Auswahl)
ÜberLeben (Ballett) Auszeichnung: 1. Preis (Christl-Zimmerl-Preis), Wiener Choreographischer Wettbewerb, 1982
Der trojanische Frieden (Oper) Musik: Max Beckschäfer; Libretto: Herbert Rosendorfer; Regie, Choreographie, Ausstattung: Bernd R. Bienert, Uraufführung: München, 1. Münchener Biennale, 1988 (Inszenierung und Ausstattung: Bernd R. Bienert)
Er, nicht als er (Theaterstück von Elfriede Jelinek; 1998) Regie: Bernd R. Bienert, Volkstheater Wien, 1999 (Inszenierung und Ausstattung: Bernd R. Bienert)
Bolero. Airplane Love Waltzes (Ballett) Choreographie, Inszenierung, Ausstattung: Bernd R. Bienert, Uraufführung: Saarbrücken, Saarländisches Staatstheater, 2000
Der Tod und das Mädchen II (Ballett) Text: Elfriede Jelinek; Musik: Olga Neuwirth Choreographie, Inszenierung, Ausstattung: Bernd R. Bienert, Auftragswerk des Saarländischen Staatstheaters in Koproduktion mit dem Zentrum für Kunst- und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe und dem Kulturprogramm Deutscher Pavillon EXPO 2000
The Distance of the Moon (Ballett) Musik: Karlheinz Essl; Choreographie, Inszenierung, Ausstattung: Bernd R. Bienert, Kostüme: Amanda Freyer, Uraufführung: 28. Juni im Schömer-Haus, Klosterneuburg, 2002
alzburg: eutopa (Tanz Stück zum Österreich-Jubeljahr 2005) Musik: Jay Schwartz, Karlheinz Essl; Regie, Choreographie, Text, Ausstattung: Bernd R. Bienert, Uraufführung am 23. November 2005, Semperdepot, Wien[3]
seit Gründung von Teatro Barocco 2012, widmet sich Bienert ausschließlich der Erforschung und Inszenierung von Werken der Mozartzeit und erarbeitet in der Ästhetik und Gestik des österr. Spätbarocks, Rokoko und Biedermeier im Schlosstheater Schönbrunn, in Stift Altenburg, im Schlosstheater Laxenburg, im Wiener Musikverein, in Stift Melk, Ur- und Erstaufführungen von Opern, Singspielen und Melodramen von J. A. Hasse, G. A. Benda, Joseph und Michael Haydn, Peter von Winter, Wolfgang Amadé Mozart, Franz Schubert, C. W. Gluck
am 1. August 2020 veröffentlichte Bienert sein Forschungsergebnis zur wahren Identität des Don Alfonso aus Mozarts Oper Così fan tutte in der österreichischen Tageszeitung Die Presse[4]