Daneben gibt es die Einöden Ämbisried, Mooswirth und Zeller, die jedoch keine amtlich benannten Gemeindeteile sind.
Es gibt die Gemarkungen Bernbach und Bidingen.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die Sippe eines Alemannen Bido zur Zeit der Landnahme im 6./7. Jahrhundert ist wohl namensgebend. Die älteste Nennung des Ortsnamens um 1150 lautet „Bidigin“. Das Geschlecht der Herren von Bidingen ist von 1256 bis 1341 bezeugt. Bidingen im heutigen Regierungsbezirk Schwaben gehörte zum Hochstift Augsburg, das 1506 die Dorf- und Gerichtsherrschaft in Bidingen erworben hatte. Zuvor war es im 14. und 15. Jahrhundert zu häufigem Wechsel der Grundherren gekommen: das Reichskloster Stöttwang, das Kloster Kempten, die Ritter von Baisweil, die Herren von Schwarzenburg, die Burgberger Linie der Herren von Heimenhofen u. a. Im Bauernkrieg 1525 war ein Hans Badwerker von Bidingen einer der Bauernführer in den Verhandlungen mit dem Hochstift. Im Dreißigjährigen Krieg und durch die Pest 1635 wurde die Bevölkerung von fast 500 auf 200 dezimiert. Doch bereits 1675 zählte der Ort erneut 430 Einwohner. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zum Kurfürstentum Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde Bernbach eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Bidingen wuchs von 1988 bis 2008 um 286 Einwohner bzw. ca. 20 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1415 auf 1756 um 341 Einwohner bzw. um 24,1 %.
Jahr
Einwohner
1840
1160
1900
1350
1939
1268
1950
2003
1961
1514
1970
1477
1987
1383
1991
1437
Jahr
Einwohner
1995
1539
2000
1636
2002
1667
2004
1687
2005
1704
2006
1693
2007
1698
2008
1701
Jahr
Einwohner
2009
1687
2010
1668
2011
1644
2012
1640
2013
1620
2014
1613
2015
1644
2016
1702
Jahr
Einwohner
2017
1712
2018
1756
2019
1786
2020
1814
Quelle: BayLSt
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 2. Juni 2008 Franz Martin (Wählergemeinschaft Bernbach/Dorfgemeinschaft).[5]
Wappen
Blasonierung: „In Rot drei gebogene silberne Flankenleisten.“[6]
Wappenbegründung: Die Gemeinde besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Bernbach und Bidingen. Die drei gebogenen silbernen Flankenleisten sind dem Wappen der Herren von Bidingen entnommen, die von 1256 bis 1341 bezeugt sind. Da die Farben ihres Wappens nicht überliefert sind, wählte man für das Gemeindewappen die Farben Rot und Silber des Hochstifts Augsburg, das 1506 die Dorf- und Gerichtsherrschaft in Bidingen erwarb. Um 1220 besaß es bereits die Patronatsrechte für die Pfarrkirche. Der Ort gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Hochstift Augsburg.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2017 insgesamt 129 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 720 Beschäftigte mit Wohnsitz in der Gemeinde. Der Auspendler-Überschuss betrug damit 591 Personen. 2016 bestanden 55 landwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftlich genutzt wurden 1930 Hektar (ha), davon waren 188 ha Ackerfläche und 1742 ha Dauergrünfläche.
Energie
Mithilfe von Windkraft in kommunalem Eigentum generiert die Kommune Einnahmen, um damit Schulden abzubauen.[7]
Wasserversorgung
Seit 2018 erhält die Gemeinde ihr Trinkwasser durch die sog. Quelle Rappental südlich des Ortsteils Bernbach, die bis dahin nur diesen Ortsteil versorgte. Das Wasserschutzgebiet umfasst ca. 58 ha. Die früheren Brunnenstandorte Geislatsried und Ob mussten u. a. wegen des Ausbaus der B 472 aufgegeben werden. Ein Notverbund besteht mit der benachbarten Gennach-Hühnerbach-Gruppe.
Bildung
Es gab 2018 folgende Einrichtungen:
Kindertageseinrichtungen: zwei mit 56 Plätzen und 40 Kindern
Volksschule: eine mit vier Klassen und 72 Schülern
Vereine
Zum Vereinsleben gehören u. a. der EishockeyvereinEistiger Bidingen, die Musikkapelle Bidingen und der Pfeifenclub Bidingen.
Persönlichkeiten
Richard Dertsch (1894–1981), Historiker und Archivar, wurde im Ortsteil Ob geboren.
Martin Roth (1914–2003), SS-Hauptscharführer und Leiter des Krematoriums im KZ Mauthausen