Borussia Dortmund (Ballspielverein Borussia 1909 e. V. Dortmund, BVB, BVB 09) ist ein deutscher Sportverein aus dem westfälischenDortmund, dessen Frauenhandballmannschaft in der Bundesliga spielt. In der Spielzeit 2020/2021 gewann das Team die deutsche Meisterschaft.
Den ersten Anlauf, in die 1. Bundesliga aufzusteigen, unternahmen die BVB-Handballerinnen 1992, als sie sich als Zweitliga-Neuling souverän die Meisterschaft der 2. Bundesliga Mitte sicherten, aber in der anschließenden Relegationsrunde am PSV Grünweiß Frankfurt scheiterten. Ein Jahr später, 1993, folgte dann – die Relegation war nach Integration der DDR-Vereine wieder abgeschafft worden – der direkte Aufstieg als souveräner Meister der 2. Bundesliga Mitte. Dort behauptete man sich von der ersten Saison an im Vorderfeld der Tabelle; zwischen 1995 und 2000 war der Klub immer unter den ersten Drei.
Ihre größten Erfolge auf nationaler Ebene feierten die Dortmunderinnen im DHB-Pokal, in dem sie zwischen 1994 und 2001 sechsmal die Final-Four-Endrundenspiele erreichten und sich 1997 in Riesa mit einem 24:22 (14:15)-Erfolg über den favorisierten TV Lützellinden den Titel sicherten.
Auch international sorgte man für Aufsehen. 1995 erreichte man das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger, in dem man am TV Lützellinden (24:30, 24:24) scheiterte. 1997 gar zog man in die Finalspiele um den EHF-Pokal ein, konnte dabei aber die hohe 18:26-Niederlage bei Olimpija Ljubljana im Rückspiel (30:26) nicht mehr wettmachen. 1998 war im Halbfinale Europapokal der Pokalsieger gegen Kras Zagreb (24:32, 27:21) Endstation. Am 18. Mai 2003 gewann der BVB schließlich den ersten internationalen Titel: Beim rumänischen Vertreter HC Selmont Baia Mare schaffte man es, den 24:16-Hinspielerfolg zu verteidigen und holte sich trotz einer 21:27-Niederlage den allerdings eher unbedeutenden Challenge Cup. Im folgenden Jahr schied man als Titelverteidiger am 20. März 2004, im Viertelfinale desselben Wettbewerbs, mit 29:33 gegen den rumänischen Verein Universitatea Remin Deva (Hinspiel: 29:27)aus dem Challenge-Cup aus.
In der Saison 2006/07 stieg die Borussia nach 14 Jahren aus der 1. Bundesliga ab, in der Spielzeit 2007/08 schafften sie jedoch den Wiederaufstieg. In der Folgesaison 2008/09 belegte die Mannschaft nur den 12. und letzten Tabellenplatz, musste jedoch nicht abstiegen, da die Rhein-Main Bienen die Lizenz entzogen bekamen und man so aufrückte. In der Saison 2009/10 war der Abstieg in die zweite Liga nach dem 20. Spieltag besiegelt. Am 25. April 2015 machte die Mannschaft mit einem 28:26-Erfolg gegen die SV Allensbach die Rückkehr in die Bundesliga perfekt.
In der Spielzeit 2015/16 erreichten die BVB-Handballdamen als Aufsteiger das Final Four im DHB-Pokal. Im Halbfinale schlug man die HSG Blomberg-Lippe mit 29:26 (12:9) und qualifizierte sich somit für das Finale gegen den HC Leipzig, der gleichzeitig auch Ausrichter des Final Four war. Im Finale unterlagen die Borussinnen den Leipzigerinnen knapp mit 29:28 (13:13).
Am letzten Spieltag der Spielzeit 2017/18 erreichten die BVB-Handballerinnen durch einen 26:25-Auswärtssieg bei der SG BBM Bietigheim den vierten Tabellenplatz und sicherten sich dadurch nach 14-jähriger Abstinenz wieder einen Startplatz für den EHF-Pokal. Dort traf man in der 2. Qualifikationsrunde auf den rumänischen Vertreter HC Zalău. Nach einem 25:25 in Rumänien besiegten die Handballerinnen des BVB den Gegner im Rückspiel am 19. Oktober 2018 mit 24:20 (13:10). Das Rückspiel fand vor 1300 Zuschauern in der Westpress Arena in Hamm statt, da die Sporthalle Wellinghofen zu diesem Zeitpunkt saniert wurde. Gegner in der 3. Qualifikationsrunde waren die Titelverteidigerinnen aus Rumänien vom SCM Craiova. Wie schon gegen Zalău, fand auch das Hinspiel gegen Craiova in der Hammer Westpress Arena statt. Am Ende unterlagen die Borussinnen knapp mit 17:19 (9:9). Auch das Rückspiel in Craiova vor 3000 Zuschauern ging mit 18:19 (9:10) knapp verloren. Damit verpassten die BVBlerinnen die Qualifikation für die Gruppenphase des EHF-Pokals.
Die Spielzeit 2018/19 beendeten die Handballdamen auf Platz 7 und verpassten die Teilnahme am EHF-Pokal. Im DHB-Pokal war im Viertelfinale gegen den Thüringer HC Endstation. Alle Heimspiele in der Bundesliga wurden in dieser Saison in der Bleichsteinhalle in Herdecke ausgetragen, da sich die Heimhalle in Dortmund-Wellinghofen noch in der Sanierung befand.
Borussia Dortmund führte in der Saison 2019/20 zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs aufgrund der COVID-19-Pandemie die Bundesliga-Tabelle an. Im Gegensatz zum Tabellenführer der Männer-Bundesliga wurde der BVB jedoch nicht zum deutschen Meister erklärt.[1]
Ebenfalls stand der BVB bei Saisonabbruch im Final Four des DHB-Pokals. Gegner wäre Frisch Auf Göppingen gewesen. Den Borussinnen wurde im April 2020 vom Vorstand der HBF der Startplatz für die Gruppenphase der DELO Handball Champions League zugesichert. In der darauffolgenden Spielzeit gewann die Borussia verlustpunktfrei die deutsche Meisterschaft.[2]