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Bremser sind Eisenbahner, die für das Bremsen von Eisenbahnzügen verantwortlich sind. Dieser Beruf wurde in Europa und bei den meisten Eisenbahnen auch außerhalb Europas durch die Einführung automatischer Bremssysteme verdrängt.
Wenn Eisenbahnzüge keine durchgehenden Bremsseile oder -leitungen haben, müssen die Fahrzeuge von Hand gebremst werden. In Europa saßen die Bremser in der Regel auf Bremssitzen oder im Bremserhaus auf entsprechend eingerichteten Eisenbahnwagen. Sie legten die Bremse mittels einer Handkurbel an und lösten sie wieder.[1]
Ein Problem stellten lange Dienstzeiten und übermüdete Bremser dar. So sollten bei Güter- und Militärzügen der Preußischen Eisenbahnen die Bremser sich gegenüber dem Fahrdienstleiter oder Aufsichtsbeamten eines Bahnhofs bemerkbar machen, tagsüber militärisch grüßen, nachts eine weiße Laterne auf und ab schwenken.[2] Damit sollte kontrolliert werden, ob alle Bremser noch dienstfähig waren. Der Beruf des Bremsers war besonders im Winter sehr hart, da sie in den engen Bremserhäusern auf den Waggons der Kälte ausgesetzt waren, ohne sich bewegen oder sich wärmen zu können.
auf Waldbahnen in Südosteuropa, wo Forstarbeiter auch als Bremser tätig werden, da die Holztransporte üblicherweise über keine automatischen Bremsen verfügten und
Eine möglichst synchrone Arbeit der Bremser war notwendig, um Zugtrennungen zu vermeiden und die Züge ruckfrei zum Stillstand zu bringen. Der Auftrag dazu wurde vom Lokführer mit der Lokomotivpfeife erteilt. Eine andere Form der Kommunikation zwischen Lokomotivführern und Bremsern war noch nicht möglich. Folgende Signale wurden verwendet:
Zp 1: Achtungssignal (ein mäßig langer Pfiff; heute noch in unterschiedlicher Funktion in Gebrauch)
Zp 3: Handbremsen stark anziehen (drei kurze Pfiffe)
Zp 4: Handbremsen lösen (zwei mäßig lange Pfiffe)
Zp 5: Notsignal (drei kurze Pfiffe mehrmals hintereinander): Beim Zug ist etwas Außergewöhnliches eingetreten – Bremsen und Hilfe leisten. Das Signal entspricht dem ebenfalls heute noch verwendeten Signal Sh 5, welches ebenfalls als Notsignal verwendet wird.
Obgleich diese Signale heute obsolet sind, da es keine Bremser mehr gibt, sind sie noch immer in der Eisenbahn-Signalordnung sowie im Signalbuch der DB[4] zu finden. Für Bremsproben werden separate Signale verwendet, die ebenfalls zu den Zugpersonalsignalen gehören (Zp 6, Zp 7, Zp 8).
Der Ausdruck „Hilfsbremser“ meinte ursprünglich einen im Bremserhäuschen mitfahrenden Gehilfen, seit den 1930er Jahren wurden damit aber auch scherzhaft Personen bezeichnet, die andere einfache Hilfstätigkeiten ausübten, beispielsweise Hilfsgeistliche oder studentische Hilfskräfte.[5] Der Ausdruck wird heute nur noch sehr selten gebraucht.
↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 3. Februar 1906, Nr. 6. Bekanntmachung Nr. 52, S. 35.