Bruno SchottstädtBruno Schottstädt (* 14. April 1927 in Dierberg; † 25. April 2000 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Begründer der Gossner-Mission in der DDR. LebenSchottstädt wurde in der Familie eines Landwirtes groß. Nach der Erlangung seiner Hochschulreife absolvierte er von 1941 bis 1944 eine Lehrerbildungsstätte in Dahme in der Mark und in Brandenburg an der Havel. Im Jahre 1944 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und leistete im letzten Kriegsjahr 1945 Kriegsdienst in der Wehrmacht, wobei er in britische und belgische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er erst 1948 entlassen wurde. Durch die Begegnung mit Leben und Werk von Johannes Evangelista Goßner während seiner Theologiestudiums am Seminar für Kirchlichen Dienst in Berlin (West) und am Paulinum in Berlin (Ost) wurde er von Schülern Dietrich Bonhoeffers und Karl Barths wie Günter Jacob geprägt. Im Jahre 1953 wurde er Vikar an der Erlöser-Gemeinde in Berlin-Lichtenberg. Bereits 1954, also noch vor seiner Ordination, gründete er die Gossner-Mission in der DDR, die sich die praxisbezogene Weitergabe des Evangeliums als Lehre und Dienst für Menschen in der Landwirtschaft und in der Industrie zum Ziel gesetzt hat. Nach seiner Ordination zum evangelischen Pfarrer wurde er der Leiter der Gossner-Mission in der DDR. Seit 1962 arbeitete er im Ökumenisch-missionarischen Amt mit und wurde 1963 zu dessen stellvertretendem Direktor berufen. In dieser Zeit betreute Schottstädt das kirchliche Projekt Offene Gemeinde Berlin, das im Gemeindehaus Göhrener Straße einen „Keller“ der Begegnung unterhielt. Ein damaliger Besucher, der als Sprecher einer katholischen Studentengemeinde zu diesem Gossner-Projekt stieß, erzählte in einem Interview:
Nachdem er zunächst hauptsächlich ökumenisch-missionarische Projekte im Inland betreute, wurde er in den folgenden Jahren zu zahlreichen ökumenischen Diensten der Gossner-Arbeit im Ausland gerufen: von 1980 bis 1982 lehrte er als Gastdozent in den USA, Kanada, Indien und Japan. Nach seiner Rückkehr übernahm er eine Pfarrstelle in Berlin-Marzahn-Nord. 1987 stiftete er eine kirchliche Partnerschaft der Gemeinde Ahrensfelde mit der Kirchengemeinde Galston in Schottland, die bis in die Gegenwart Bestand hat.[2] Auch mit der Erinnerungsarbeit an die aus Marzahn während der NS-Gewaltherrschaft vertriebenen und ermordeten Sinti und Roma machte sich Schottstädt einen Namen. Er sorgte dafür, dass den Opfern dort ein Gedenkstein errichtet wurde. Schließlich brachte eine ernsthafte Erkrankung sein berufliches Ende. Am 11. Februar 1994 gab das Hendrik-Kraemer-Haus in Berlin, dem Schottstädt seit langen Jahren verbunden war, einen Abschiedsempfang.[3] Seinen Ruhestand verbrachte er in Diemelstadt-Wethen. Schottstädt trat der CDU der DDR bei und wurde Mitglied im Friedensrat der DDR. Er arbeitete in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) mit und gehörte etliche Jahre zum CFK-Regionalausschuss in der DDR. An den Allchristlichen Friedensversammlungen in Prag 1961, 1964 und 1978 hat er aktiv mitgewirkt. Bruno Schottstädt war verheiratet mit Ehefrau Ruth. Werke
Aufsätze und Rezensionen
Als Herausgeber
Literatur
Einzelnachweise
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