Calea Ferată din Moldova (kurz CFM; russisch Железная дорога Молдовы – Schelesnaja doroga Moldowy; Abkürzung SDM bzw. ЖдМ) ist die Eisenbahngesellschaft der Republik Moldau. Sie entstand nach dem Zerfall der Sowjetunion als Nachfolger der Sowjetischen Eisenbahnen und deren Unterabteilung Молдовская железная дорога/Moldowskaja Schelesnaja Doroga auf dem moldauischen Staatsgebiet. Der Gesellschaft wurde von der UIC der Länder-Code 23 zugeteilt. Generaldirektor der Moldauischen Eisenbahn ist Iurii Topala.[1]
Die Bahngesellschaft entstand 1991 als Nachfolger der Sowjetischen Eisenbahnen und deren bereits am 15. Juli 1979 gegründeter Unterabteilung Moldowskaja Schelesnaja Doroga. Am 30. März 1992 wurden die Agenden für den Betrieb der Eisenbahn dem Ministerium für Transport und Verkehr übergeben, diesem untersteht die Gesellschaft bis heute. Neben den von der SŽD übernommenen Strecken wurden auch einige Neubaustrecken errichtet. Bedingt durch die Sezession Transnistriens und das Problem der Nutzung der Schienenwege auf diesem Gebiet durch die Moldauischen Bahnen wurde im Herbst 2005 die 1944 eingestellte und zerstörte Strecke von Chișinău nach Căinari reaktiviert, damit wieder Züge in die südlichen Landesteile Moldaus verkehren können.[2] 2008 kam auch die Neubaustrecke von Giurgiulești nach Cahul hinzu.[3][4] 2005 kam es zur endgültigen Trennung der Streckenteile, die im von Transnistrien beanspruchten Gebiet liegen. Diese werden seither von der Pridnestrowskaja schelesnaja doroga („Transnistrische Eisenbahnen“) verwaltet.
Die von Popeljuchy in der Ukraine ausgehende und ebenfalls in Transnistrien/Camenca endende Schmalspurstrecke (siehe Schmalspurnetz Hajworon) ist seit 1997 stillgelegt, die Gleise wurden großteils 1999 entfernt.
Laut einem Bericht der Zeitschrift Lok Report – der sich auf einen Beitrag der moldauischen Zeitung Timpul de dimineața bezieht – steht die staatliche Eisenbahngesellschaft seit 2017 kurz vor dem Konkurs. Insbesondere der starke Rückgang der Fahrgastzahlen um bis zu 60 Prozent und der geringe Güterverkehr seien Ursachen dessen. Die Schulden sollen sich auf 700 Millionen Lei (gut 33 Millionen Euro, Wechselkurs Ende 2017) belaufen.[5] Der Zugverkehr wurde seitdem massiv eingeschränkt, es fahren lediglich einzelne Reisezüge.
Das Eisenbahnnetz Moldaus umfasste 2010 eine Streckenlänge von 1239,3 Kilometern, von denen 1225,4 Kilometer in russischer Breitspur (1520 mm) und 13,9 Kilometer in Normalspur (1435 mm) ausgeführt sind.[8] Die Strecken der Moldauischen Bahnen sind bis auf die Strecke zwischen Rosdilna und Bender durchgehend eingleisig und nicht elektrifiziert; der Verkehr erfolgt mit dieselgetriebenen Fahrzeugen. Im Westen grenzt das Netz an die Rumänischen Eisenbahnen (mit Spurwechsel von 1520 auf 1435 mm, vgl. Umspurung), im Osten an das Netz der Ukrainischen Eisenbahnen.
Bahnstrecke Bender–Galați (bis zum Grenzbahnhof Giurgiulești und weiter nach Rumänien; führt mehrfach über ukrainisches Gebiet mit Betriebsführung durch die CFM)
Bahnstrecke Rosdilna–Iași (ab ukrainischer Grenzstation Kutschurhan/Novosavițcaia auf moldauischem Gebiet, zwischen Novosavițcaia und Bender-2 unter Kontrolle der Transnistrischen Eisenbahnen; ab Grenzbahnhof Ungheni weiter nach Rumänien)
Bahnstrecke Tscherniwzi–Ocnița (ab ukrainischer Grenzstation Mamalyha auf moldauischem Gebiet, danach mehrfach wieder durch ukrainisches Gebiet mit Betriebsführung durch die CFM)