Position der Streuellipse von Campo del Cielo in Argentinien
Teile des Campo-del-Cielo-Meteoriten wurden erstmals 1576 entdeckt. Der damalige spanische GouverneurHernán Mexía de Miraval hörte von Überlieferungen einheimischer Indianer, wonach Eisen vom Himmel gefallen sei. Er sandte daraufhin eine Expedition aus, die mehrere Bruchstücke mitbrachte. Der Fundort, eine wasserarme Ebene, trug den Namen „Piguem Nónaxá“, von den Konquistadores als Campo del Cielo (Feld des Himmels) übersetzt.[1] Rund 200 Jahre später entsandten die Spanier eine weitere Expedition, da vermutet wurde, dass einige Bruchstücke Silber enthielten. Den Berichten der Indianer schenkte man allerdings keinen Glauben, da man davon ausging, dass die Herkunft des Metalls eine Erzmine sei. Dabei fand ein Marineleutnant angeblich ein Fragment, das er auf 15 bis 18 t schätzte. Da die Untersuchung des Materials jedoch ergab, dass es sich lediglich um Eisen handelte, ließ man es zurück. Das Fragment wurde bei späteren Expeditionen nicht wiedergefunden.
1992 wurde ein amerikanischer Meteoritenhändler vorübergehend festgenommen, als er versuchte, ein 37 t schweres Fragment – das schwerste, das bislang gefunden wurde – abzutransportieren. Der Händler hatte den Meteoriten von einem Einheimischen erworben, der behauptete, dessen Eigentümer zu sein. Die argentinischen Behörden waren damit jedoch nicht einverstanden und der Meteorit verblieb im Land.
2016 wurde das größte Fragment des Campo del Cielo ausgegraben, das jemals geborgen wurde. Es wiegt knapp 31 t. Da es während der Ausgrabungen zu Wassereinbrüchen kam und die nahegelegene Gemeinde Gancedo zu Hilfe kam, beschloss man das Stück nach ihr zu benennen.[2]
Insgesamt wurden bisher mehr als 100 t Meteoritenmaterial gefunden. Die größeren Bruchstücke werden in und um einen Bereich von 26 Kratern gefunden. Der größte Krater hat einen Durchmesser von 78 m, bei einer Tiefe von 5 m.
Durch die Untersuchung von Holz, das in Kraternähe erhalten geblieben ist, ermittelte man mittels der Radiokohlenstoffmethode das Alter der Krater. Demnach dürfte der Einschlag des Meteoroiden vor 4000 bis 6000 Jahren stattgefunden haben.
Bruchstück Las Víboras, ausgestellt an der Universidad Nacional del Nordeste (UNNE, National University of the Northeast) in Resistencia (Chaco, Argentinien)
Anmerkungen
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Es gibt eine ganze Reihe von Synonymen. Viele Teilstücke aus dem Streufeld, die im Laufe der Jahre gefunden wurden, haben eigene Namen.
Miguel Rubín de Celis: Philosophical Transactions of The Royal Society of London, Vol. 78 (1788), pp. 37–42.
Antenor Alvarez: El Meteorito del Chaco. Buenos Aires: Peuser 1926.
William Cassidy / Luisa M. Villar et al.: Meteorites and Craters of Campo del Cielo, Argentina. In: Science, Vol. 149, Nr. 3688 (1965), pp. 1055–1064.
L. O. Giacomelli: Guía de meteoritos de la Argentina. In: Revista del Museo Argentino de Ciencias Naturales «Bernardino Rivadavia» 8/1 (1969).
William Cassidy / M. Renard: Discovering reserch value in the Campo del Cielo, Argentina, meteorite craters. In: Meteoritics and Planetary Science 31 (1996), pp. 433–448.
R. G. Liberman et al.: Campo del Cielo Iron Meteorite: Sample shielding and meteoroid's preatmospheric size. In: Meteoritics and Planetary Science 37 (2002), pp. 295–300.