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Carl Krümmel

Carl Krümmel (* 24. Januar 1895 in Hamburg; † 21. August 1942 bei Mühlberg) war ein nationalsozialistischer Sportfunktionär und -wissenschaftler und eine hochrangige SA-Führungskraft.

Leben

Krümmel wurde als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Von Kind an war er ein begeisterter Sportler. Als Jugendlicher gründete er einen Schülersportverein und war Jugendsportwart bei „Germania“, dem späteren Hamburger SV. 1912 musste er die Schule wechseln, da er trotz Verbots Leistungssport betrieben hatte. Nach dem Abitur meldete er sich 1914 freiwillig zum Militär; den Fronteinsatz empfand er als körperliche Bewährungsprobe.

1919 beteiligte sich Carl Krümmel als Mitglied des Freikorps des Ritter von Epp an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik.

Ebenfalls im Jahre 1919 holte Krümmel den ersten Deutschen Meistertitel im 5000-Meter-Lauf als Mitglied des TSV 1860 München. 1925 wählte der Deutsche Verband der Leibeserzieher (Sportlehrer) ihn zu seinem Vorsitzenden.

Nach dem Krieg studierte Krümmel in München Staatswissenschaft und Anthropologie und beendete das Studium 1922 mit der Promotion zum Thema „Arbeitsfähigkeit und Körpererziehung unter Beachtung biologischer Disziplinen in den Sozialwissenschaften“, die auf der Messung an 4000 bayerischen Schülern basierte. In der Konsequenz setzte sich Krümmel für eine „typenrelevante Körperauslese und Erziehung in der Reichswehr“ ein. Zwischen 1924 und 1933 war er als wissenschaftlicher Unterrichtsleiter an der Heeres-Sportschule in Wünsdorf bei Berlin tätig.

1933 erhielt er den Rang eines SA-Hauptsturmführers und stieg auf der Rangleiter in den folgenden Jahren weiter nach oben.

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten tat sich Krümmel bei einer Sitzung des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen am 12. April 1933 unrühmlich hervor. Mit judenfeindlichen Zwischenrufen versuchte eine von ihm geführte SA-Truppe die Teilnehmer gegen den Vorsitzenden und sogenannten „HalbjudenTheodor Lewald aufzuwiegeln. Nach der Sitzung erklärte Lewald seinen Rücktritt.

Im selben Jahr wurde Krümmel Ministerialdirektor im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, leitete dessen „Amt K“(örpererziehung), gründete in dieser Funktion das „Hochschulinstitut für Leibesübungen“ (HIfL) an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und übernahm dessen Leitung. In der Folge gründete er 1935 auch die Führerschule für reichsweite Lehrgänge im Schloss Neustrelitz. In den nachfolgenden Jahren baute er seinen Einfluss im Hochschulsport weiter aus und sorgte dafür, dass die Studenten auf die gesellschaftspolitischen Anforderungen des Nationalsozialismus vorbereitet wurden. Durch seine Funktionen als Professor, Institutsleiter, Ministerialdirektor sowie Direktor der Reichsakademie für Leibesübungen ab 1937 kontrollierte er weitgehend die ideologische Ausbildung von Studenten zu Sportlehrern nach nationalsozialistischen Prinzipien und prägte das Konzept der staatlichen Leibeserziehung. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.934.030).[1][2] Der von ihm durch das Amt K im Ministerium durchgesetzte Sportunterricht für Jungen war stark an Ausdauer (großflächige Geländespiele) und Mut (Boxen) orientiert.[3] Aber auch die Ausbildung der Sportlehrer war ein Schwerpunkt seiner Arbeit.

Am 21. August 1942 kam Krümmel, der sich in den Jahren zuvor besonders für die Förderung der Luftfahrt starkgemacht hatte, ums Leben, als er in einem von Carl August von Gablenz gesteuerten Flugzeug bei Mühlberg an der Elbe abstürzte.

Schriften

  • (Hrsg.): Athletik. Handbuch der lebenswichtigen Leibesübungen. München 1930.
  • mit Peter Jaeck: Die Sporthochschulen der Welt. Der Kongreß für körperliche Erziehung und das Internationale Sportstudentenlager Olympia 1936. Berlin 1937.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/23611466
  2. Hans Joachim Teichler: Internationale Sportpolitik im Dritten Reich. Hofmann, Schorndorf 1991, ISBN 3-7780-7691-4, S. 30.
  3. Arnd Krüger: Breeding, Rearing and Preparing the Aryan Body: Creating the Complete Superman the Nazi Way, in: International Journal History Sport 16 (1999), 2, 42 – 68.
Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
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