Cem Arslans Vater war alevitischerKurde und stammte aus dem Dorf Çiftlik Köyü in der Provinz Elazığ. Er kam 1964 im Rahmen des Abwerbeabkommens nach Deutschland. Seine Mutter stammt aus Kuşaklı Köyü in der Provinz Tunceli. Cem Arslan war das fünfte von insgesamt sieben Kindern der Familie. Von 1987 bis 1994 lebte er in Rheinland-Pfalz. Dort besuchte er die Pestalozzi Hauptschule und erwarb anschließend die Fachhochschulreife an den Berufsbildenden Schulen Ludwigshafen und am Kaufmännischen Berufskolleg Duisburg. Es folgte ab 1999 ein Studium der Medientechnik an der Fachhochschule Düsseldorf und von 2004 bis 2007 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Vadim Glowna. Dort erwarb er 2007 das Abschlusszertifikat Regie.
Von 2004 bis 2012 arbeitete er freiberuflich für den WDR als EB-Techniker und ab 2009 auch als freier Autor für die WDR Lokalzeit und WDR Hier und Heute. Von 2016 bis 2018 war er als Locationscout für die filmpool entertainment GmbH tätig.
Ab 2002 entstanden erste Projektarbeiten und Studienfilme, die er als Regisseur und Tonmeister begleitete. Im Rahmen des Projektes X Wohnungen drehte Cem Arslan mit Götz George ein „Schimanski Home-Video“. Das Video war Teil einer Performance des Tatort-Ausstatters Jochen Schumacher. Er verwandelte eine leerstehende Wohnung in Duisburg-Marxloh in die Wohnung von Horst Schimanski. Auf einem Fernseher lief das von Cem Arslan unter der Regie von George gedrehte und geschnittene Video. Für das von Arved Schultze und Steffi Wurster herausgegebene Buch zum Projekt steuerte Cem Arslan eine multimediale CD bei.[7]
Bereits in seinen frühen Arbeiten setzte er sich mit der Lebenswirklichkeit junger Menschen auseinander. 2011 entstand mit Jugendlichen des Jugendzentrums Zoff in Moers sein Kurzspielfilm „Pudding ohne Milch“. Unter der Regie von Cem Arslan entstand eine Geschichte, die die soziale Realität junger Menschen, die in Armut leben, beschreibt. Begleitet wurden sie von einem professionellen Filmteam. In den nächsten Jahren entstanden nach diesem Konzept weitere Filme, die sich mit Rassismus, Ausgrenzung und den Menschenrechten auseinandersetzen. Von der ersten Idee bis zum fertigen Film waren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in alle Entscheidungen eingebunden. Ein professionelles Filmteam unterstützte sie bei Umsetzung und Fertigstellung. Trotz der Besetzung der Rollen mit jugendlichen Laiendarstellern gelang dem Film HOPE die Teilnahme an zahlreichen Festivals. So wurde er am 18. Oktober 2018 auf dem Kerry Film Festival gezeigt und kam in die offizielle Auswahl des ARTE Kurzfilmwettbewerbs „Grenzenlos“.[8]
Im Rahmen des Projektes „Menschenrechte verteidigen – Zivilcourage zeigen“ entstand mit Dortmunder Jugendlichen 2013 der Film Heimat. Dieser Film praktiziert multilineares Erzählen und damit interaktives Kino.
Auch der Film RACES wurde für Festivals nominiert und lief auf dem Niederrhein-Filmfestival in Wesel.[9] Auch außerhalb der Filmwelt wurde er für sein Konzept und seine Auseinandersetzung mit dem Rassismus gewürdigt. Dafür wurde er unter anderem mit dem Heinrich-Schmitz-Preis und dem „schul.inn.do-Award“ ausgezeichnet und für den Integrationspreis der Stadt Dortmund nominiert.[10][11] „Meine Familie hat Verfolgung erlebt und dann die Anschläge in Solingen und Mölln gesehen. Als Filmemacher habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt,“ beschrieb Cem Arslan seine Motivation.[12]