Charlotte-Marguerite war eine Tochter des Herzogs Henri I. de Montmorency und seiner zweiten Ehefrau Louise de Budos sowie die ältere Schwester von Herzog Henri II. de Montmorency. Durch ihren Großvater Anne de Montmorency, der als enger Freund des Königs Franz I. den gesellschaftlichen Aufstieg der Familie initiiert hatte, gehörte sie zu einer der einflussreichsten Familien Frankreichs.
Im Frühjahr 1609 kam Charlotte Marguerite an den französischen Hof und wurde Hofdame der Königin Maria de’ Medici. Der König fand Gefallen an der jungen Charlotte-Marguerite, sie galt als schönste Frau ihrer Zeit. Um sie für sich zu gewinnen, ließ er ihre Verlobung mit dem MarschallFrançois de Bassompierre lösen und befahl seinem Neffen, Henri II. de Bourbon, prince de Condé, dem Sohn von Henri I. de Bourbon, prince de Condé und dessen zweiter Frau Charlotte de la Trémoille, sie zu heiraten. Dieser war bekannt für seine männlichen Freundschaften am Hofe, doch beide verliebten sich unerwartet ineinander. Die Liaison mit dem König dauerte nicht lange, denn Charlottes Ehemann schickte sie nach Brüssel und musste dann selbst vor dem Zorn des Königs fliehen. Nachdem der König am 14. Mai 1610 in Paris von François Ravaillac erstochen wurde, konnten beide wieder an dem französischen Hof zurückkehren.
Aus der Ehe Charlotte-Marguerites mit Henri II. de Condé gingen drei Kinder hervor, die in der Fronde eine große Rolle spielten:
Joan Davies: The politics of the marriage bed. Matrimony and the Montmorency family 1527–1612. In: French History. Jg. 6, Nr. 1, 1992, ISSN0269-1191, S. 63–95, doi:10.1093/fh/6.1.63.
Jean-François Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France. Band 6. Mame, Paris 1808, S. 107–126 (online).
Paul Jean Joseph Henrard: Henri IV et la princesse de Condé, 1609-1610. D’après des documents inédits. Muquardt [u. a.]., Brüssel [u. a.] 1885.
Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Herrinnen des Louvre. Frankreichs Regentinnen Maria dei’ Medici und Anne d’Autriche. Casimir Katz, Gernsbach 2005, ISBN 3-925825-98-3, S. 55–57, 70, 186–187, 213, 255, 277, 309, 328.
Agricol Hippolyte de Lapierre de Châteauneuf: Les favorites des rois de France. Depuis Agnès Sorel, d’après les sources les plus authentiques. Band 1, 2. Auflage. Jehenne, Paris 1826, S. 183–192 (online).