Sein Vater traf frühzeitig Vorkehrungen für eine lutherisch und humanistisch geprägte Ausbildung seines Sohnes, indem er bereits 1628 durch den schlesischen Adeligen Peter von Sebottendorf einen Erziehungs- und Lehrplan anfertigen ließ. Darin war die Lektüre des Alten und Neuen Testamentes in französischer Sprache vorgesehen. Latein sollte er anhand der Apophthegma des Erasmus von Rotterdam und der Schriften des spanischen Humanisten Juan Luis Vives erlernen. Des Weiteren benutzte Sebottendorf die Schriften des Staatstheoretikers Giovanni Botero, des Historikers Francesco Giucciardini und des flämischen Humanisten Justus Lipsius.[1]
Am 15. Januar 1656 kam es zum Neuburger Hauptvergleich. Damit entstand das Herzogtum Neuburg-Sulzbach als ein selbständiges, reichsunmittelbares Fürstentum und zugleich als letztes der Wittelsbacher Fürstentümer. Es umfasste das Landgericht Sulzbach mit der Herrschaft Breitenstein, die neuburgische Hälfte am Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden und das Pflegamt Floß mit dem Gericht Vohenstrauß. Es hatte aber nie einen Sitz im Fürstenkolleg, da keine offizielle Reichsbelehnung erfolgt war.
Im Zuge des Neuburger Hauptvergleichs war der Herzog 1656 auch zur katholischen Kirche konvertiert, und er stiftete aus diesem Anlass die St.-Anna-Wallfahrtskirche bei Sulzbach.[2] Unter seiner Regentschaft wurde nun die Regelung, dass die Untertanen die Konfession ihrer Regenten haben sollen, aufgehoben und das Simultaneum eingeführt. Die alte Regelung hatte vorher zur Folge, dass die Sulzbacher Bevölkerung siebenmal die Konfession wechseln musste.
Christian August war ein toleranter Herrscher. Er erlaubte 1666 die Ansiedlung von Juden. Unter seiner Regentschaft wurde Sulzbach zu einem geistigen Zentrum. Es entstanden überregional bedeutende Buchdruckereien. Vor allem gilt er als der Initiator des Sulzbacher Musenhofes, in dessen Mittelpunkt Christian Knorr von Rosenroth stand[3] und den er mit dessen Berufung um 1670 etablierte.
Am 3. April 1649 heiratete er in Stockholm Amalie (1615–1669), Tochter des Grafen Johann VII. von Nassau-Siegen und Witwe von Hermann von Wrangel. Wie ihr Gatte konvertierte auch sie zur katholischen Kirche und das Paar hatte folgende Kinder:
↑Klaus Jaitner: Der Sulzbacher Musenhof in der europäischen Ideengeschichte, in: Johannes Hartmann und Elisabeth Vogel: Eisenerz und Morgenglanz. Amberg 1999, S. 636
↑vgl. hierzu: Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg (Hrsg.): Christian Knorr von Rosenroth. Dichter und Gelehrter am Sulzbacher Musenhof. Festschrift zur 300. Wiederkehr des Todestages; Sulzbach-Rosenberg 1989, ISBN 3-924350-16-7
↑Schulname. In: hca-gymnasium.de. Abgerufen am 18. August 2019.