Köhlers Bilder zeichnen sich durch durchdachte Kompositionen aus und spiegeln Kenntnisse der italienischen Renaissance wider; auch als Kolorist nimmt Köhler einen hohen Rang ein. Seine in den 1830er Jahren geschaffenen Bilder sind in Themenwahl, Form- und Farbgebung den Nazarenern verpflichtet und zeigen die in Düsseldorf gepflegte „Seelenmalerei“.
Von seinen oft durch Kupferstich und Lithografie vervielfältigen Bildern sind bedeutend:
Eine Zeitung aus Düsseldorf schilderte den Maler ihren Lesern 1843 folgendermaßen:[9]
„Christian Köhler von Berlin. Rundes Gesicht mit südlicher brauner Farbe, schwarzes Haar, schwarzer Schnurrbart, schwarzes leuchtendes Auge, überhaupt südlicher Typus. Köhler soll solche phlegmatische Ruhe besitzen, daß er die Nachmittagsstunden seines Hochzeitstags zur Arbeit verwendete, als wäre nichts vorgefallen. Als Knabe zeichnete er den Stiefel, den er putzen sollte, und sein Talent war entdeckt. Schadow nahm sich seiner liebend an, und bildete einen seiner besten Schüler aus ihm. – Köhlers Beruf zur Kunst kann wohl nicht bestritten werden, seine Leistungen im Felde der Geschichtsmalerei sind die besten Belege. Seine Gestalten sind voll und kräftig, haben Fleisch und Bein. Dabei verfällt er jedoch nie in plumpe, unschöne Formen; seine weiblichen Figuren haben sogar oft Anmuth und Grazie. Sein Kolorit ist wahr und ohne jeden gesuchten Glanz. – Zu seinen vorzüglichsten Werken zählt man: Rebecka am Brunnen, der Findung Mosis, Mirjam und Jakob und Rachel.“
Köhler, Christian. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 724–725 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 2, S. 41.
↑Christian Liedtke, Sabine Schroyen: Das schöne idyllische Zusammenleben auf der Akademie zerfiel fast gänzlich. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 290.
↑Vom Werbener Pferdejungen zum bedeutenden Maler. Artikel vom 8. September 2011 im Portal volksstimme.de, abgerufen am 19. Oktober 2013. Wolfgang Cortjaens: Berlin – Düsseldorf via Lüttich: Christian Köhlers ‘Semiramis’. In: Die Gründung der Nationalgalerie. Der Stifter Wagener und seine Bilder. Für die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin hrsg. von Birgit Verwiebe und Angelika Wesenberg, Köln – Weimar – Wien 2013, S. 157–166.
↑Düsseldorfer Maler. In: Düsseldorfer Kreisblatt und täglicher Anzeiger. Ausgabe N° 280 vom 14. Oktober 1843 (Digitalisat)