Ihre Arbeiten basieren auf mathematisch konstruierten Formen und stehen der Konkreten Kunst nahe. Jedoch bricht sie deren rigorose Eliminierung menschlicher Schaffensspuren auf, da durch die mit freier Hand gezogene Linienführung minimale Variationen im Gefüge entstehen. Die Konstruktion der zugrunde liegenden Ordnung folgt oftmals dem Prinzip von Truchet-Fliesen.[2] Sowohl die Arbeitsweise als auch die Wirkung von Christiane Kaufmanns Werken bewegen sich im Grenzbereich von Zeichnung und Malerei. Durch die stete Wiederholung gerader Linien aus einem Punkt heraus schafft sie geometrische Flächen, häufig aufrecht stehende Rauten und Dreiecke, durch die das darunterliegende Papier oder Untermalungen hindurch scheinen, und die teils mit in Pastell gearbeiteten Formen kontrastieren. Im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens steht dabei die Erkundung von Farbe, Licht, Zeit und Wahrnehmung.[3]