In seiner Forschung beschäftigt er sich einerseits mit dem menschlichen Körper und seinen Repräsentationsweisen und andererseits mit dem Risikoverhalten. In seiner Anthropologie des Schmerzes, Schmerz. Eine Kulturgeschichte, beschreibt Le Breton, wie verschiedene soziologische, historisch-anthropologische, kulturelle, religiöse, philosophische, psychologische und medizinische Interpretationen des Schmerzes zu verschiedenen Handlungsmustern führten, den Körper demnach auf eine bestimmte Art konstruierten und ihn in eine symbolische Ordnung integrierten. Der Schmerz sei "totalitär", weil er immer den ganzen Körper absorbiere, auch wenn er nur von einem Organ ausgeht. Überdies vernichte er unsere Freiheit und Souveränität, er treibe in die Einsamkeit und sei das rein Private, weil in Bezug auf den Schmerz ein Mitfühlen und ein Wissen nicht möglich seien.