Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. (DIVI) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Intensiv- und Notfallmedizin in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von Berufsfachverbänden, wissenschaftlichen Gesellschaften und Einzelmitgliedern. Ziel ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Praxis in der Intensiv- und Notfallmedizin sowie politische Vertretung von Belangen der Intensiv-, Notfall- und Katastrophenmedizin. Einzigartig ist die interdisziplinäre Ausrichtung der Fachgesellschaft, die Mitglieder unterschiedlicher Fachrichtungen und Berufsgruppen vereint. Präsident der Gesellschaft ist seit Januar 2023 für zwei Jahre Felix Walcher, der das Amt von Gernot Marx übernahm.[3] Die DIVI führt jährlich einen interdisziplinären Kongress mit mehr als 6.000 Teilnehmenden durch. Er ist offen für Mediziner, Pflegekräfte, Therapeuten und alle anderen an der Intensiv- und Notfallmedizin beteiligten Berufsgruppen. Die Kongresse 2020 und 2021 wurden online abgehalten[4]. Seit 2022 werden die Kongresse wieder in Präsenz durchgeführt.[5] GeschichteDie DIVI wurde am 19. Januar 1977 von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und der Arbeitsgemeinschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin als Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensivmedizin (DIVI) in Düsseldorf gegründet. Ziel war die Gründung eines Dachverbandes, um die Interessen der Intensivmedizin gemeinsam vertreten zu können. 1980 wurde die Sektion Rettungsmedizin gegründet, um Belange der Notfall- und Rettungsmedizin besser vertreten zu können, und um der Gründung einer eigenständigen Deutschen Gesellschaft für das Rettungswesen vorzubeugen. 1986 erfolgte die Gründung der Sektion Katastrophenmedizin. Durch die sehr aktiven Sektionen Notfallmedizin und Katastrophenmedizin entstand der Gedanke, die Notfallmedizin auch in den Gesellschaftsnamen aufzunehmen, auch unter dem Aspekt, damit der Gründung einer eigenständigen Deutschen Gesellschaft für Notfallmedizin entgegenzutreten. 1989 erfolgte die Umbenennung in Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. Die Abkürzung DIVI wurde beibehalten.[6] 2008 erfolgte eine grundlegende Reform der DIVI, unter anderem erfolgte die Wandlung von einem Dachverband in eine Fachgesellschaft und eine Öffnung für Einzelmitglieder.[7] Mitgliedschaften und KooperationenDie DIVI ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), des German Resuscitation Council (GRC), des Informationsdiensts Wissenschaft (idw), der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM), der World Federation of Societies of Intensive and Critical Care Medicine, sowie der Global Sepsis Alliance. DivisionenDie DIVI ist untergliedert in drei Divisionen, die Division der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Berufsverbände (DIVI-FB), die Division der ärztlichen Mitglieder (DIVI-MG-Ärzte) und die Division der nichtärztlichen in der Intensiv- und Notfallmedizin tätigen Mitglieder (DIVI-MG-Nichtärzte). Die DIVI-FB und die DIVI-MG-Ärzte sind in die Fachgruppen Anästhesiologie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neurologie und Neurochirurgie aufgeteilt. DIVI-FBIn der Division der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Berufsverbände sind folgende Gesellschaften Mitglied: Fachgruppe Anästhesiologie
Fachgruppe Chirurgie
Fachgruppe Innere Medizin
Fachgruppe Kinder- und Jugendmedizin
Fachgruppe Neuromedizin
DIVI-MG-ÄrzteDie Division der ärztlichen Mitglieder ist unterteilt in ordentliche und außerordentliche Mitglieder sowie Ehrenmitglieder. Ordentliche Mitglieder sind Fachärzte mit der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin oder Notfallmedizin. Außerordentliche Mitglieder sind Ärzte in der Weiterbildung zum Facharzt oder Fachärzte in Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung Intensivmedizin oder Notfallmedizin. DIVI-MG-NichtärzteDie Division der in der Intensiv- und Notfallmedizin tätigen Gesundheitsfachberufe bilden Pfleger, Physiotherapeuten, Informations- und Medizintechniker, Seelsorger und andere Berufsgruppen. Wissenschaftliche SektionenIn der DIVI existieren wissenschaftliche Sektionen, die regelmäßig wissenschaftliche Ergebnisse, Empfehlungen und Stellungnahmen zu bestimmten Themen veröffentlichen.[8] Sektionsgruppe 1: Notfallmedizin
Sektionsgruppe 2: Qualitätsverbesserung und Informationstechnologie
Sektionsgruppe 3: Kreislauf
Sektionsgruppe 4: Organversagen, Metabolismus und Hämostase
Sektionsgruppe 5: Lunge
Sektionsgruppe 6: Pädiatrische Intensivmedizin
Sektionsgruppe 7: Infektion und Sepsis
Sektionsgruppe 8: Neuromedizin
Sektionsgruppe 9: Menschenzentrierte Medizin
Sektionsgruppe 10: Intensivpflege und Physiotherapie
Publikation und TätigkeitenDie DIVI Publikationsorgane der DIVI sind
Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde am 17. März 2020 das DIVI-Intensivregister[10] freigeschaltet, mit dem freie Beatmungsplätze in allen Kliniken Deutschlands registriert und abgefragt werden können.[11] Das Register beruht auf einer Zusammenarbeit zwischen der DIVI, dem Robert Koch-Institut und der Deutschen Krankenhausgesellschaft. An der im Februar 2021 veröffentlichten „S3-Leitlinie zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19“[12] waren Experten der DIVI sowie der DGIIN und DGP federführend beteiligt.[13] Die DIVI setzt sich gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften für die Stärkung der Pflege, insbesondere der Intensivpflege ein und warnt vor einer anhaltenden Überlastung des Pflegepersonals.[14] Online-StellenbörseSeit März 2017 unterhält die DIVI eine eigene Online-Stellenbörse für alle Berufsgruppen aus der Intensiv- und Notfallmedizin in Kliniken.[15] Hier können Personalverantwortliche und Agenturen ihre Stellenangebote veröffentlichen, unabhängig davon, ob sie bei der DIVI Mitglied sind oder nicht. Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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