Dhünn (Wermelskirchen)
Dhünn ist nach Dabringhausen der zweitgrößte Stadtteil und Ortsteil von Wermelskirchen im Nordosten des Rheinisch-Bergischen Kreises an der Grenze zum Oberbergischen Kreis. Der gesamte Ortsteil Dhünn hat eine Fläche von ca. 16,84 km². Die Ortschaft Dhünn liegt gut fünf Kilometer südöstlich vom Wermelskirchener Zentrum. Sie hat ihren Namen vom Fluss Kleine Dhünn, der in die Große Dhünntalsperre mündet. GeographieNachbarschaftDie unmittelbaren Nachbar-Ortschaften, die ebenfalls zum Wermelskirchener Ortsteil Dhünn gehören, sind: Neuenweg, Osminghausen, Oberpilghausen, Halzenberg, Hülsen, Heidchen, Dhünn-Neuenhaus, Bergstadt und Staelsmühle. Dhünn grenzt an die Städte/Gemeinden Hückeswagen und Kürten. GeschichteGemeinde DhünnDas Kirchspiel Dhünn war in der frühen Neuzeit zugleich eine Honschaft im bergischen Amt Bornefeld-Hückeswagen. Durch die umfassende kommunale Neugliederung im französischen Satellitenstaat Großherzogtum Berg wurde das Kirchspiel Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer kommunalen Gebietskörperschaft überführt, die auch nach der Übernahme des ehemaligen Großherzogtums durch Preußen beibehalten wurde. Ab 1816 war das Kirchspiel Dhünn eine von drei Spezialhaushaltsgemeinden innerhalb der Bürgermeisterei Dabringhausen im Kreis Lennep. 1815/16 lebten zusammen 1561 Einwohner in dem Kirchspiel und Spezialhaushaltsgemeinde Dhünn. Laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf besaß Dhünn 1832 eine Einwohnerzahl von 1857, die sich in 23 katholische und 1834 evangelische Gemeindemitglieder aufteilten. Die Wohnplätze des Kirchspiels umfassten zusammen eine Kirche, zwei öffentliche Gebäude, 255 Wohnhäuser, fünf Fabrikationsstätten und Mühlen und 219 landwirtschaftliche Gebäude.[1] 1873 wurde das benachbarte Niederwermelskirchen aus der Bürgermeisterei Dabringhausen ausgegliedert und mit anderen Honschaften zu Wermelskirchen zusammengeschlossen. Dabei wurden Teilbereiche von Niederwermelskirchen abgespalten und in Dhünn eingemeindet. Das Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 gibt für Dhünn eine Einwohnerzahl von 2280 an (2146 evangelischen, 79 katholischen, 54 sonstig christlichen und einer jüdischen Glaubens), die in 52 Wohnplätzen mit zusammen 381 Wohnhäuser und 473 Haushaltungen lebten. Die Fläche der Bürgermeisterei (1678 ha) unterteilte sich in 657 ha Ackerland, 170 ha Wiesen und 757 ha Wald.[2] 1927 erfolgte die Umwandlung der Bürgermeisterei Dabringhausen in das Amt Dabringhausen, amtsangehörige Gemeinden waren nach wie vor Dhünn und Dabringhausen. Das Amt wurde aber wieder 1938 aufgelöst und Dhünn kam als amtsangehörige Gemeinden zum neu gegründeten Amt Wermelskirchen. Die lange Zeit selbständige Gemeinde verlor am 1. Januar 1975 ihre Unabhängigkeit und wurde mit Dabringhausen und der bisherigen Stadt Wermelskirchen zur neuen Stadt Wermelskirchen vereinigt (vgl. § 21 Abs. 1 Köln-Gesetz).[3] Wappen
InfrastrukturDer Ort ist ein komplettes Grundversorgungszentrum mit überörtlich ausstrahlenden Anziehungspunkten. Grundschule, eine kleine Mehrzweck- bzw. Sporthalle, Fußballplatz und Tennisplätze, ein Dorfladen für den alltäglichen Bedarf mit kleinem Postschalter, ein Metzger, eine Bäckerei sowie Gaststätten und weitere Geschäfte sind vorhanden, wie z. B. auch ein skandinavisches Einrichtungshaus, das auch im Onlineverkauf aktiv ist. VerkehrStraßenDie Verbindungsstraßen von, bzw. nach Dhünn sind:
BusverbindungEine regelmäßige Busverbindung besteht mit der RVK-Linie 261 nach Wermelskirchen bis zum Busbahnhof, von wo aus etliche weitere Verbindungen sowie eine Taxibusverbindung mit der Linie 262 nach Dabringhausen genutzt werden können. WandernVon zwei zentralen Wanderwegen aus lässt sich in unterschiedlich langen Etappen die Landschaft erkunden. Wanderparkplatz „Habenichts“ an der L101 zwischen Habenichts und Sonne. 3 Rundwanderwege starten und enden hier. Wanderparkplatz „Staelsmühle“ am Sportplatz. Ebenfalls in drei Rundwege kann hier eingestiegen werden. Darüber hinaus gibt es unzählige Wandermöglichkeiten durch Wiesen und Wälder der Region und zur und entlang der Dhünntalsperre. VereineViele Vereine beleben den Ort, wie z. B. ein sehr aktiver und erfolgreicher DLRG-Stützpunkt der DLRG Ortsgruppe Wermelskirchen, ein junger und stetig wachsender Karnevalsverein (Dhünnsche Jecken), Motorsportverein, Gesangsverein, Reit- und Fahrverein, Wandergruppe, Sportverein SSV Dhünn, CVJM, VVV etc. KircheDie Kirche wurde im Jahre 1308 erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 1582 evangelisch. In der Vergangenheit war der Turm ein Wehrturm, um die Bauern zu schützen. Wo heutzutage das Kirchenschiff ist, war der alte Friedhof. Man kann heute noch zwei Grabsteine links von dem Eingang sehen. Das heutige Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1772. Typisch für die evangelischen Kirchen in dieser Region ist die farbliche und stilistische Gestaltung in schlichtem Weiß, Grau, Blau und etwas goldfarben, ferner gerade Linien und Ornamente, gern auch florale Elemente. Selten gibt es die Darstellung von Personen. Der Grund hierfür ist, dass das Bergische Land zur reformierten protestantischen Richtung gehört. Im Gegensatz zur lutherisch protestantischen Richtung gilt hier der Grundsatz aus den Zehn Geboten „Du sollst dir kein Gottesbild machen“ und grundsätzlich der Wunsch, schlicht zu sein. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Lennep der Evangelischen Kirche im Rheinland und ist mit der benachbarten Kirchengemeinde Dabringhausen pfarramtlich verbunden.[6] VeranstaltungenWiederkehrende, beliebte und gutbesuchte Veranstaltungen sind u. a. am vorletzten Augustwochenende die mehrtägige Dorfkirmes mit vielen Aktionen, die Karnevalssitzungsparty der Dhünnschen Jecken, der Mittsommernachtslauf des CVJM, internationale Wandertage, „Alten“fahrten, Weihnachtsmarkt etc. Literatur
Einzelnachweise
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