Diana Damrau wuchs in Günzburg auf. Der Zeffirelli-Film La Traviata mit Teresa Stratas weckte in ihr den Wunsch, Opernsängerin zu werden. Entdeckt wurde sie von ihrem Musiklehrer, der die Gymnasiastin an seine Frau, die rumänische Opernsängerin Carmen Hanganu, weitervermittelte, die ihr Gesangsunterricht erteilte. Nach dem Abitur am Dossenberger-Gymnasium Günzburg studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik Würzburg. Da man sie nicht von ihrer Gesangslehrerin trennen wollte, wurde Carmen Hanganu als Dozentin mitübernommen. 1995 schloss Damrau ihr Studium mit Auszeichnung ab. Sie besuchte darüber hinaus in Salzburg die Meisterklasse bei Hanna Ludwig.
Während ihrer Studienzeit geriet sie aufgrund eines Ödems am rechten Stimmband in eine schwere Krise.[1][2] Nach Beratung mit mehreren Ärzten entschied sie sich für eine langsame Heilung von etwa eineinhalb Jahren ohne Operation.[3]
Seit 2002 ist Damrau freischaffend tätig. Ihr USA-Debüt gab sie 2002 mit Leonard Slatkin im WashingtonerKennedy-Center. Mittlerweile ist sie häufig an der New YorkerMetropolitan Opera zu hören. Beachtung fand ihr Auftritt als Europa in Antonio Salieris Oper L’Europa riconosciuta zur Wiedereröffnung der Mailänder Scala 2004. Ein Höhepunkt ihrer Karriere war das Open-Air-Konzert anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2006 im Olympiastadion von München mit Plácido Domingo. An der Metropolitan Opera sang Damrau 2007 in einer Aufführungsserie der Zauberflöte sowohl die Königin der Nacht als auch Pamina, im Oktober 2008 die Titelrolle in Lucia di Lammermoor, im Februar 2010 die Marie in La fille du régiment. In der Spielzeit 2011/2012 sang sie an der Bayerischen Staatsoper München in Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen die Olympia, Antonia und Giulietta sowie die Stella. 2013/14 sang sie die Violetta in La traviata u. a. an der Mailänder Scala, in London, Paris, New York und bei den Opernfestspielen in München. Damrau singt Belcanto-Partien wie Lucia di Lammermoor (Bayerische Staatsoper 2015), Leila in BizetsDie Perlenfischer (Theater an der Wien 2014) und Massenets Manon (Metropolitan Opera New York 2015). Am 27. und 29. Juni 2017 sang sie an der Bayerischen Staatsoper in München die Violetta in Verdis La traviata. Die Partie übernahm sie spontan. Auch Plácido Domingo sprang kurzfristig ein.[4]
Mehrere CDs, Videos, Rundfunk- und Fernsehauftritte beim BR, WDR, HR, ORF und bei der BBC dokumentieren Damraus Sängerkarriere. Zusammen mit dem argentinischenBariton Ivan Paley nahm sie zu Beginn ihrer Laufbahn mehrere Lied-CDs, beispielsweise mit Werken von Clara Schumann und Robert Schumann sowie Gustav Mahler, auf. Für ihre Mozart-CD Zaide erhielt sie die Auszeichnung Le Timbre de Platine.
Privates
Im Mai 2010 heiratete Diana Damrau den BassbaritonNicolas Testé. Sie hat zwei Söhne, geboren 2010 und 2012.[5]
Diana Damrau – Diva divina. Neun Monate mit dem Opernstar. Dokumentarfilm, Deutschland, 2011, 52 Min., Buch und Regie: Beatrix Conrad, Produktion: arte, ZDF, Erstsendung: 7. Februar 2011 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
KulturWerk mit Diana Damrau. Gespräch mit Video-Einspielung, Österreich, 2013, 44:30 Min., Moderation: Barbara Rett, Produktion: Don’t panic Productions, ORF III, Reihe: KulturWerk, Erstsendung: 19. November 2013 bei ORF III, Inhaltsangabe (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) von ORF.
Rebekka Jakob: Die Diana, die ist sie nur für Günzburg. Italienische Nacht. Die Heimatstadt liegt ihrem Opern-Weltstar Damrau beim Heimspiel zu Füßen. In: Augsburger Allgemeine. 30. Juli 2007, S. 3.
Das Interview. Theaterfahrten zu Diana. In: Das Opernglas. 2007, Heft 11, ISSN0935-6398, S. 20–24.
Rüdiger Heinze: Blindverkostung. Diana Damrau in München. Ein Plädoyer fürs Radiohören. In: Augsburger Allgemeine. 8. Februar 2008, S. 10.
Rüdiger Heinze: Liebestolle Diana. Opernfestspiele München Sternstunden mit der Damrau in „Ariadne auf Naxos“. In: Augsburger Allgemeine. 26. Juli 2008, S. 13.
Rüdiger Heinze: Ein Stimmphänomen und Bühnentier. Um Diana Damrau aus Günzburg reißen sich Intendanten, Dirigenten, Musikfreunde. In: Augsburger Allgemeine. 29. Juni 2017, S. 23.