Bei seiner Verhaftung in einer Londoner Bank erschießt der jahrelang gesuchte Scheckfälscher und Betrüger Clay Shelton einen Polizisten. Als er daraufhin wegen Mordes angeklagt wird und gehängt werden soll, veranlasst er als seinen letzten Wunsch das Erscheinen aller freiwillig oder unfreiwillig an seiner Verhaftung und Verurteilung beteiligten Personen, um ihnen seine Rache zu prophezeien.
Nach der Hinrichtung Sheltons sind diese Warnungen zunächst vergessen, bis Chefinspektor Long – maßgeblich an der Verhaftung Sheltons beteiligt – nur knapp einem Mordanschlag entgeht. Der Staatsanwalt, der Richter und der Henker werden bald darauf auf mysteriöse Weise umgebracht. Am Tatort wird immer wieder der für tot gehaltene Clay Shelton beobachtet. Da Long weder an Geister noch an Halluzinationen glaubt, lässt er den Sarg des Gehängten öffnen. Dieser enthält jedoch lediglich einen Haufen Backsteine und eine Liste der Todeskandidaten.
Bei weiteren Nachforschungen stößt Long auf geheimnisvolle Intrigen um die attraktive Nora Sanders, die bei Mrs. Revelstoke – ebenfalls auf Sheltons Todesliste – als Sekretärin beschäftigt ist. Als der Zwillingsbruder des Bankiers Monkford versehentlich umgebracht wird, beschließt dessen Bruder mit Hilfe von Inspektor Long dessen Tod zu rächen – und zwar auf der Golfwoche in Little Hartsease, wo Monkford anwesend sein wird, um die Bande herauszufordern. Unter die Gäste mischen sich neben Long auch Nora Sanders sowie Mrs. Revelstoke und einige Polizeibeamte in Zivil. Beim Abendessen bekommt Nora einen Ring von einem Unbekannten geschenkt. Long warnt Nora, die sich in großer Gefahr befindet. Am nächsten Morgen wird auch der echte Monkford auf unerklärliche Weise ermordet auf seinem Zimmer aufgefunden – erschossen durch das Telefon.
Long bringt Nora Sanders auf seinem Landsitz bei seinem Vater in Sicherheit. Doch der Bande gelingt es auch, sie zu entführen. Zum Glück bekommt Inspektor Long Unterstützung durch den Polizeifotografen Edwards, der einen der Täter auf einem Foto erkannt hat. Long führt dieser Hinweis zu einem Bootshaus von Shelton, in dem Nora gefangen gehalten wird. Doch diese wird schon längst von dem Tierfreund Crayley befreit. Auf der Flucht werden sie vom Boot des sogenannten „Bosses“ gerammt. Crayley ist verschwunden, Nora wird gerettet vom plötzlich auftauchenden Inspektor Long mit einem Polizeiboot. Er bringt diese ins Krankenhaus, während Crayleys Leiche gefunden wird mit einem Zettel auf der Brust „Verräter“. Auch Mrs. Revelstoke verschwindet spurlos. Kurz darauf entführen die Mörder Nora Sanders erneut aus dem Krankenhaus. Inspektor Long erfährt durch einen Anruf der „Bande des Schreckens“ von der Entführung und macht sich auf den Weg zum Golfhotel in Little Hartsease, wo man ihn herbestellt hat. Hier ist Nora in der Hand der Verbrecher.
Nachdem Long einem Mordversuch entgeht, gelingt es ihm die Täter außer Gefecht zu setzen – allerdings enden diese tödlich. Nora kann befreit werden. Inzwischen hat Longs Vater das Einsatzkommando der Polizei informiert und die Beamten stürmen das Gebäude. Vor ihren Augen wird auch nun der Drahtzieher der Morde und der angebliche Geist Sheltons entlarvt: die verschwundene Mrs. Revelstoke. Sie ist Sheltons Witwe, die mit ihren drei Söhnen den Tod Sheltons rächte. Sie nimmt sich mit einer vergifteten Haarnadel das Leben. Long und Nora werden ein Liebespaar.
Planmäßig führte Harald Reinl wieder Regie, da man für die Wallace-Filme zunächst ihn und Jürgen Roland abwechselnd als Regisseure einsetzen wollte. Reinls damalige Ehefrau Karin Dor spielte zum ersten Mal in einem Film der Reihe mit. Auch Elisabeth Flickenschildt gab mit diesem Film ihr Wallace-Debüt. Die Außenaufnahmen fanden in Hamburg (u. a. im Innenhof des Hamburger Rathauses und im Stadtteil Rotherbaum) sowie in Schleswig-Holstein (u. a. am Schloss Tremsbüttel) statt. Bei den London-Aufnahmen handelte es sich um Material, das bereits während der Dreharbeiten zu Der Frosch mit der Maske entstanden war. Die Innenaufnahmen drehte man in den Atelierbetrieben Bendestorf.
Am 18. August 1960 gründete Rialto-Chef Preben Philipsen mit dem deutschen Filmkaufmann Franz Sulley die deutsche Rialto Film Filmproduktion und Filmvertrieb GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Produktion von Die Bande des Schreckens war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen und bereits einen Tag später wurde der Film der FSK vorgelegt. Nach Kürzung der Szene, in der Nora Sanders (Karin Dor) im Haus am See durch Crayley (Dieter Eppler) bedroht wird, wurde der Film ab 16 Jahren freigegeben. 1991 folgte die Freigabe der originalen Langfassung ab 12 Jahren.
Der Film erschien nur knapp drei Wochen nach dem Start des von Kurt Ulrich produzierten Edgar-Wallace-Films Der Rächer, er kam bei Kritik und Publikum jedoch deutlich besser an.
Kritiken
Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.
„Ein Kriminalroman von gestern mit einem Halbdutzend Toter, aber ohne Brutalitäten, der in stimulierender Umwelt mit sicheren Akteuren undurchsichtig aufbereitet und unvermittelt zum Abschluß kommt.“
„Der gute alte Edgar Wallace hat’s dem deutschen Film offensichtlich angetan. So wäre dieser von Dr. Reinl inszenierte Streifen denn also glücklich die vierte deutsche Wallace-Verfilmung in kurzer Zeit. Dem Dr. Reindl [sic!] freilich scheint Wallace nicht so ganz zu liegen: Aus dem Krimi wird unter seiner Regie unversehens fast so etwas wie ein Horrorfilm. Das macht, er vergröbert die Effekte, er putzt sie auf wie einen Weihnachtsbaum, an dem statt der Glaskugeln die Leichen hängen, und er verklamottet jene unnachahmliche britische Ironie, mit der Wallace seine Greuel für uns erträglich macht. (Der Erfolg: das Publikum lacht gerade dann, wenn es nicht lachen soll.) Es ist eben nicht jeder gleich ein Hitchcock. Die Akteure freilich tun ihr Bestes. (Darunter die Flickenschild, Fritz Rasp, Fürbringer und – als etwas biederer Kommissar – Fuchsberger), und sogar die Spannung bleibt bis zum überraschenden Ende ziemlich erhalten. Denn Edgar Wallace ist nun mal nicht totzukriegen.“
„Kriminalkomödie nach Edgar Wallace, die bis zum Schluß spannend und heiter ist und trotz der vielen Leichen nie frivol wirkt. Man kann ab 16 sein Vergnügen daran haben.“
– Evangelischer Film-Beobachter, Kritik Nr. 596/1960
„Woraus zu schließen ist, dass Regisseur Harald Reinl einen überaus spannenden Reißer gemacht hat, mit Pfiff und Schwung, milieusicher und mit todsicheren Überraschungen.“
Edgar Wallace: Die Tür mit den sieben Schlössern / Die Bande des Schreckens / Der Doppelgänger. Drei Romane in einem Band. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-442-55506-2.
Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.