Die schwarze Lorelei
Die schwarze Lorelei ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahre 1959 mit O. W. Fischer und Juliette Gréco in den Hauptrollen. HandlungLora hat schon viel Schlimmes erlebt und ist eine verlorene Seele der frühen Nachkriegszeit. Nach außen hin wirkt sie abgeklärt, hart und zynisch. Sie ist die Freundin eines miesen Kleingauners namens Hermann, von dem sie sich aber am liebsten lossagen möchte. Doch bislang fehlte ihr die letzte Kraft dazu. Als Hermann in ihrem Beisein in einem Kölner Lokal im Streit einen Mann niedersticht, gerät die abgebrühte Kellnerin in Panik und versucht sich endgültig von ihm abzusetzen. Hermann flieht in die eine Richtung, im Glauben, sie an einem verabredeten Punkt wieder zu sehen; Lora betritt hingegen einen Frachtkahn, der auf dem Rhein in die entgegengesetzte Richtung ablegt. Dessen Kapitän Rolf ist ein in sich ruhender Mann von ganzem Schrot und Korn, den kaum etwas aus der Ruhe bringen kann. Aufgrund ihres existenzialistischen Bekleidungs-Schwarz und ihrer Macht, auf unwiderstehliche Weise die Männer (nunmehr auch die an Bord) zu betören, in Hormonwallung und um den Verstand zu bringen, wird sie rasch „die schwarze Lorelei“ genannt. Lora bringt viel Unruhe unter die Binnenschiffer, und die überbordende Eifersucht der Ehefrau eines der Besatzungsmitglieder bringt bald das Fass zum Überlaufen. Die Dinge spitzen sich endgültig zu, als plötzlich Hermann wieder auftaucht. Von der Polizei gejagt, durchstößt er deren Absperrung, gelangt auf Rolfs Frachtkahn und zwingt den Kapitän, ihn an Bord mitzunehmen. Der ermittelnde Kommissar Braun hat längst das Schiff und seine Besatzung im Blickfeld, die durch diese Ereignisse in einen, im metaphorischen Sinne, gefährlichen Strudel (einen Whirlpool, so der englische Originaltitel) zu geraten drohen, und benutzt Lora als Lockvogel, um endlich Hermanns habhaft zu werden. Schließlich kommt es auf dem dahintuckernden Lastenkahn zum finalen Showdown: Rolf und Hermann kämpfen auf Leben und Tod, wobei der skrupellose Verbrecher das Nachsehen hat. Noch ein schmerzvoller Abschiedskuss, dann wird die schwarze Lorelei von der Polizei von Bord geholt und abgeführt. Ob beide nach ihrem Gefängnisaufenthalt wieder zusammenfinden, lässt der Schluss offen. ProduktionsnotizenDie Dreharbeiten zu Die schwarze Lorelei fanden im August und September 1958 auf dem Tankschiff „Clementine“ im Mittelrheintal sowie in Boppard, St. Goar und Koblenz statt. Ende März 1959 wurde der Film in Großbritannien uraufgeführt, die Deutschland-Premiere war am 11. September 1959. Nach seinem katastrophalen Abgang aus Hollywood, wo Fischer Anfang 1957 für den Film Mein Mann Gottfried vor der Kamera gestanden hatte, aber aufgrund ständiger Dispute mit Regisseur Henry Koster gefeuert wurde[1], wurde nunmehr Die schwarze Lorelei seine erste englischsprachige Produktion. Jack Maxsted entwarf die Filmbauten, Julie Harris die Kostüme. Ron Goodwin, der hier sein Filmdebüt gab, dirigierte seine eigene Komposition. Kritiken
– Der Spiegel, Nr. 39 vom 23. September 1959
– Die Zeit vom 17. April 1959
– Hamburger Abendblatt vom 5. Dezember 1959
– Filme 1959-61 Handbuch VI der katholischen Filmkritik, S. 151 Halliwell‘s Film Guide charakterisierte den Film wie folgt: „Mäßig interessante Reisereportage mit der Last eines sehr langweiligen Melodrams“.[2] Einzelnachweise
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