Dillstädt liegt an der Hasel im südlichen Thüringer Wald an der Landstraße zwischen Suhl und Meiningen. Südwestlich des Ortes befindet sich der 503 Meter hohe Hölschberg. Sein Name stammt wohl von der Totengöttin Hel oder von der Göttin Holle oder Holda.[2]
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Dillstädt gehört der Ortsteil Ziegelhütte.
Am Platz der heutigen Kirche wurden 2010 bei einer archäologischen Grabung Grundmauern einer hochmittelalterlichen Burganlage festgestellt. Zwei freigelegte Turmfundamente deuten auf ein noch unbekanntes, im Ort ansässiges Adelsgeschlecht hin. Die heutige Kirche wurde nach der Kirchenchronik in den Jahren 1593 bis 1596 erbaut, doch lässt der Baubefund erkennen, dass es mindestens einen Vorgängerbau gab.[3]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994: 934
1995: 956
1996: 941
1997: 935
1998: 926
1999: 930
2000: 949
2001: 932
2002: 889
2003: 884
2004: 880
2005: 866
2006: 863
2007: 853
2008: 840
2009: 846
2010: 847
2011: 826
2012: 821
2013: 817
2014: 795
2015: 778
2016: 769
2017: 770
2018: 781
2019: 764
2020: 774
2021: 755
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wappen
Die „Weberdistel“ im Wappen von Dillstädt ist botanisch eigentlich eine Karde.
Bauwerke
Die Kirche Dillstädt stammt von 1593, das heutige Kirchenschiff wurde 1593–1596 erbaut. Vom gotischen Vorgängerbau sind noch Maßwerkteile, ein Schlussstein und eine Piscina erhalten.
Auf der 2,5 km östlich vom Ort entfernten Silbachskuppe befindet sich eine Wallanlage mit einer Kirchenruine in einem stark bewaldeten Gelände. Nach Osten schützen ein Wall und ein Graben dieses Gelände. Die Kirche war eine Wallfahrtskirche St. Laurentius. Im östlichen Teil des Waldes Lorenze liegen mehrere Hügelgräber. Bereits in der Bronzezeit hatte dieser Ort Bedeutung.[4]
Die Wichtelsteine an der Straße in Richtung Wichtshausen sind eine etwa 300 m lange Kette stark zerklüfteter Muschelkalkfelsen.
Verkehr
Durch den Ort verläuft die L1140, die Dillstädt mit Suhl (ca. 12 km) und mit Meiningen (ca. 10 km) verbindet. Weiterhin zweigt im Ort die L2628 nach Marisfeld (ca. 5 km entfernt) ab. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind die Anschlussstelle 21 „Meiningen-Nord“ der A 71 (ca. 5 km entfernt) und die Anschlussstelle 2 „Suhl-Zentrum“ der A 73 (ca. 13 km entfernt).
↑G. Altenkirch: Vom Hel-Berg zum Hölschberg. In: Saarpfalz-Kalender. 2007, ISSN1614-9084.
↑Jürgen Glocke: Mauern eines Wohnturms aus ottonischer Zeit: Statt auf das vermutete Gräberfeld stieß man bei Bauarbeiten in Dillstädt auf die Reste einer mittelalterlichen Burganlage. In: Glaube und Heimat. Nr. 41, 2010, S.8.(archiviertes Digitalisat) (PDF; 942 kB)
↑Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 199–200.