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Dingelsdorf

Dingelsdorf
Stadt Konstanz
Ehemaliges Gemeindewappen von Dingelsdorf
Koordinaten: 47° 44′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 47° 44′ 23″ N, 9° 9′ 14″ O
Höhe: 419 m ü. NHN
Einwohner: 2078 (2023)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 78465
Vorwahl: 07533
Karte
Der Stadtteil Dingelsdorf im Nordosten von Konstanz
Dingelsdorf (2005)
Dingelsdorf (2005)

Dingelsdorf ist ein Stadtteil von Konstanz in Baden-Württemberg.

Dingelsdorf bildet einen der 15 Stadtteile von Konstanz und ist zugleich Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit einem Ortschaftsrat und einer Ortsverwaltung.

Geschichte

Die frühesten menschlichen Artefakte im Gebiet Dingelsdorf stammen aus der Zeit um 6000 v. Chr.: Zu dieser Zeit haben dort bereits Jäger und Sammler ihre Lager aufgeschlagen, was durch Funde von Geschossspitzen und Feuersteingeräten (Mikrolithen) belegt ist.

In der Jungsteinzeit, etwa 4000–2400 v. Chr., besiedelten erstmals Bauern, welche zu den Pfahlbauern gehörten, diese Region, was durch Funde von verkohltem Getreide, getöpferten Gefäßen, Spinnwirteln und Steinbeilen dokumentiert ist. Mit Hilfe der Dendrochronologie konnte ein Eichenpfahl der Pfahlbauten vom Klausenhorn auf etwa 3826 v. Chr. datiert werden.[2] Die Funde können in der Pfahlbau-Ausstellung im Rathaus Dingelsdorf besichtigt werden.[3]

Die erste urkundliche Nennung des Dorfes erfolgte 947 als Thingoltesdorf. König Otto I. bestätigte darin die von seinen Vorfahren an das Kloster Reichenau gemachten Schenkungen.[4]

1272 wurde das Dorf von den Herren von Langenstein „der Deutschordenskommende Mainau übertragen“ und wurde „nach dem Übergang an Baden 1805 dem Amt Konstanz zugeteilt.“[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Nikolaus

Die Pfarrkirche St. Nikolaus ist spätgotisch und wurde um 1740 barockisiert, der Turm ist im Inneren durch einen freistehenden Pfeiler abgestützt.

Die Heiligkreuzkapelle im Ortsteil Oberdorf wurde 1747 durch Johann Caspar Bagnato errichtet und gilt als „kleine Schwester“ der Schlosskirche auf der Mainau.[6]

Politik

Wappen

Das Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Dingelsdorf zeigt in Silber ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz, belegt mit einem blauen Herzschild, darin drei (1:2) goldene Kugeln aufeinander (siehe ehemalige Städte- und Gemeindewappen im Landkreis Konstanz).

Geografie und Verkehrsanbindung

Schiffsanlegestelle für den Kursverkehr der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB)

Der Ort liegt nördlich der Kernstadt Konstanz am Überlinger See des Bodensees bzw. an der Landesstraße 219 zwischen den beiden Konstanzer Stadtteilen Litzelstetten und Dettingen-Wallhausen.

Naturschutzgebiete

Südwestlich des Ortes erstreckt sich das Naturschutzgebiet (NSG) Dingelsdorfer Ried und südöstlich das NSG Bodenseeufer (Gmk. Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen).

Persönlichkeiten

Literatur

  • Helmut Maurer: Dingelsdorf am Bodensee. Beiträge zur Ortsgeschichte. Konstanz 1983.
  • Ortsverwaltung Dingelsdorf (Hrsg.): Dingelsdorf. Vom Bauern- und Fischerdorf ins 21. Jahrhundert. Konstanz 2012, ISBN 978-3-00-040549-5.
  • Ute Pietrzak: Dingelsdorf am Bodensee. 25 Jahre Ortsteil der Stadt Konstanz. Konstanz 2000.
  • Albert Riesterer: Dingelsdorf. Land und Leute. 2. erweiterte Auflage, Stockach 1978.
Commons: Dingelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Konstanz – Wohnbevölkerung in den Stadtteilen seit 2000. (PDF; 25 KB) Abgerufen am 23. Juli 2024.
  2. Elisabeth von Gleichenstein, Johann Huber, Stefan Huber, Andrea Kegel, Stefan Pister: Dingelsdorf. Vom Bauern- und Fischerdorf ins 21. Jahrhundert. Ortsverwaltung Dingelsdorf, Stadt Konstanz, 2013, ISBN 978-3-00-043418-1.
  3. Freunde und Förderer der Pfahlbau-Ausstellung Dingelsdorf e. V.: Pfahlbau-Ausstellung in Dingelsdorf am Bodensee. Abgerufen am 25. Juli 2017.
  4. Carl George Dümgé: Regesta Badensia. Urkunden des Grossherzoglich Badischen General-Landes-Archives von den aeltesten bis zum Schlusse des zwoelften Jahrhunderts. G. Braun´sche Hofbuchhandlung, Carlsruhe 1836, S. 85–86.
  5. Ziegelhof (Wohnplatz) – Detailseite – LEO-BW. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 25. Juli 2017.
  6. Eva Moser: Bodensee. DuMont-Kunstreiseführer, 1998, S. 66f.
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