Ein Offizier und Gentleman
Ein Offizier und Gentleman ist ein US-amerikanischer Film von Taylor Hackford aus dem Jahr 1982 mit Richard Gere und Debra Winger in den Hauptrollen. Drehbuchautor Douglas Day Stewart wurde zu der Mischung aus Melodram und Militärromanze von eigenen Erfahrungen bei der US Navy inspiriert. Besondere Bekanntheit erlangten die Rolle von Louis Gossett jr., der einen Militärausbilder spielt, und der Filmsong Up Where We Belong. Für beide Leistungen wurde der Film unter anderem jeweils mit einem Oscar ausgezeichnet. HandlungZack Mayo lebt bei seinem Vater Byron, einem heruntergekommenen Unteroffizier der US Navy, im Rotlichtviertel Manilas. Rückblenden zeigen, wie er nach dem Tod seiner Mutter von Byron aufgenommen worden ist: Dieser ist von seiner Vaterrolle wenig begeistert und verbringt zudem viel Zeit auf See, sodass Mayo im Wesentlichen auf der Straße aufwächst. Im Umgang mit gleichaltrigen Jungen hat Zack dort rasch gelernt, nur auf die eigene Stärke und Gerissenheit zu setzen und anderen nicht zu vertrauen. Als Erwachsener will er nun das von Alkohol und Prostituierten geprägte Leben an der Seite seines Vaters hinter sich lassen und sich als Offizieranwärter bei der US Navy einschreiben mit dem Ziel, an der Fliegerschule sein Offizierspatent zu machen und später Kampfjets zu fliegen. In der Marinebasis, in der die Grundausbildung vor der eigentlichen Pilotenausbildung stattfindet, werden die Neuankömmlinge von Ausbildungsleiter Gunnery Sergeant Emil Foley in Empfang genommen. Dieser begegnet den Offizieranwärtern von Anfang an mit großer Härte, um diejenigen auszusortieren, die sich nicht für die teure Pilotenausbildung eignen. Er warnt vor den Arbeiterinnen der nahen Papierfabrik, die sich am Wochenende an die jungen Anwärter heranmachen, um als Ehefrau eines Offiziers ihrem trostlosen Leben entkommen zu können. Mayo freundet sich mit seinem Kameraden Sid an, und bei einer Navy-Tanzveranstaltung lernen sie die Papierfabrikarbeiterinnen Paula und Lynette kennen, mit denen sie die Wochenenden verbringen. Bei der Ausbildung kommt Mayo gut voran, doch mit seinem egoistischen Benehmen und seiner aalglatten Art legt er sich selbst Steine in den Weg. Zudem handelt er unerlaubt mit Gegenständen des täglichen Militärbedarfs. Es dauert nicht lange, bis er mit Foley aneinandergerät. Der ertappt Mayo bei seinen Gaunereien und teilt ihn zu einem Strafwochenende ein, an dem er ihn durch Schinderei dazu bringen will, die Ausbildung abzubrechen. Als Mayo schließlich zusammenbricht und gesteht, dass er nicht freiwillig gehen werde, weil er keine andere Perspektive im Leben habe, lässt Foley von ihm ab. Dieses Wochenende bringt Mayo zum Umdenken und er wird im Verlauf der Ausbildung zum Teamplayer. Er verzichtet sogar darauf, den Rekord beim Hindernislauf zu brechen, um seine Kameradin Seeger während des Rennens zu motivieren, das letzte Hindernis zu überqueren, das sie bis dahin nie geschafft hat. Während Foley unerbittlich seinen harten Drill anwendet, um die Schwachen auszusortieren und die restlichen Anwärter zu verantwortungsbewussten Offizieren zu formen, muss Mayo sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen, da er sich in Paula verliebt hat. Diese ist selbst Tochter eines Offizieranwärters, der ihre Mutter geschwängert und nach seiner Ausbildung sitzengelassen hat. Sid ist in Lynette verliebt, die jedoch weniger an Sid selbst als an einem sorgenfreien Leben als Offiziersgattin in Übersee interessiert ist. Sie behauptet schließlich, sie sei wohl von Sid schwanger. Sid bricht daraufhin seine Ausbildung ab, die er vor allem im Angedenken an seinen in Vietnam gefallenen Bruder absolvieren wollte. Er möchte nun seinen eigenen Weg gehen und sich seiner Verantwortung als werdender Familienvater stellen. Sid macht Lynette einen Heiratsantrag, doch sie weist ihn zurück und eröffnet ihm, dass sie nur einen Marineflieger heiraten werde und wohl doch nicht schwanger sei. Daraufhin begeht Sid Selbstmord, woraufhin Mayo und Paula mit Lynette brechen. Mayo kehrt zurück in die Kaserne und verkündet Foley, seine Ausbildung abzubrechen: Er ist wütend auf den Ausbilder, da dieser Sid nicht vom Verlassen des Lehrgangs abgehalten hat. Mayo und Foley treffen sich zu einem Zweikampf in der Übungshalle, der hart geführt wird und blutig, aber ohne Sieger endet. Schließlich beendet Mayo seine Ausbildung erfolgreich und wird von Foley, der Tradition folgend im Austausch gegen einen Silberdollar, als Leutnant verabschiedet. Nun gesteht sich Mayo auch seine Liebe zu Paula ein. Bevor er seiner Versetzung zur Pilotenausbildung folgt, marschiert er in seiner weißen Galauniform durch die Papierfabrik, um Paula seine Liebe zu gestehen und sie unter dem Beifall der Arbeiterinnen auf Händen aus der Werkshalle zu tragen. SynchronisationDie deutsche Synchronfassung entstand bei der cine-adaption GmbH in München, Buch und Regie übernahm Jürgen Clausen.[1] Dabei wurden die Bezeichnungen der militärischen Dienstgrade unbeholfen und teilweise fehlerhaft übersetzt. So wird Foleys Dienstgrad mit „Artillerie-Sergeant“ übersetzt, was aufgrund der Einmaligkeit des US-amerikanischen Begriffs „Gunnery Sergeant“ unsinnig ist. Im deutschen Rangsystem entspricht der Rang etwa einem Hauptfeldwebel. Die am Ende des Films zum Offizier ernannten Kadetten mit dem englischen Dienstgrad „Lieutenant“ zu bezeichnen, ist hingegen ein falscher Freund – während im deutschen Sprachraum zwar ein Leutnant tatsächlich den niedrigsten Offiziersdienstgrad darstellt, meint der Rang in der US Navy eine Rangstufe, die bereits entweder dem Oberleutnant zur See oder dem Kapitänleutnant entspricht. Tatsächlich heißt der erste Offiziersdienstgrad in der amerikanischen Marine „Ensign“ – dessen wortgetreue Übersetzung hingegen bedeutet „Fähnrich“, was wiederum im Deutschen inhaltlich nicht stimmig wäre, da dieser Rang hier lediglich einen Offiziersanwärter beschreibt.
Hintergrund
Kritiken
– Der Spiegel (15/1983)[5]
– Roger Ebert in der Chicago Sun-Times[6] Auszeichnungen
VeröffentlichungNach seinem Kinostart am 30. Juli 1982 konnte der Film allein in den USA über 129 Mio. US-Dollar einspielen.[7] In der Bundesrepublik startete der Film am 16. September 1983 und wurde von 1.122.930 Kinobesuchern gesehen.[8] Seit dem 5. April 2001 ist der Film auf DVD erhältlich. Weblinks
Einzelnachweise
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