Emil Artur Longen besuchte das Gymnasium in Beneschau, schloss sich mit fünfzehn Jahren einem Wandertheater an und verließ mit sechzehn endgültig sein Elternhaus. Später studierte Longen Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Prag, aus der er 1908 wegen Ungehorsams ausgeschlossen wurde.
1906 trat er gemeinsam mit Eduard Bass im ersten Prager Kabarett auf. 1907 beteiligte er sich gemeinsam mit Otakar Kubín, Emil Filla und Bohumil Kubišta an der Gründung und der ersten öffentlichen Ausstellung der Malergruppe Osma.
Im Jahr 1910 heiratete er die Schauspielerin Polyxena Marková (1891–1928).
Seit 1910 trat er mit seinem Kabarettprogramm auf den Bühnen der Theater Lucerna, Montmartre, Červená sedma und Rokoko auf, machte sich aber auch einen Namen in Paris und Berlin. 1913 gründete er ein eigenes Wanderkabarett, in dem er mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar auftrat. Nach finanziellem Misserfolg fuhr er nach Berlin und Triest und trat auf den dortigen Bühnen erfolgreich auf.
1918 arbeitete Longen im Nationaltheater in Slowenien unter anderem als Regisseur. Nach seiner Rückkehr nach Prag ging er zurück zu Červená sedma (Rote Sieben) unter der Leitung von Eduard Bass. 1920 gründete er in Prag das Kabarett BUM, in dem berühmte Prager Komiker wie Ferenc Futurista, Vlasta Burian, Eman Fiala, Saša Rašilov, Josef Rovenský und Karel Noll auftraten. Sein zweites Standbein wurde die Revoluční scéna (Revolutionäre Bühne), in der er das erste Mal den braven Soldaten Schwejk seines Freundes Jaroslav Hašek auf der Bühne aufführte.
1922 scheiterten beide Projekte. Longen fuhr nach Deutschland und wurde Direktor der Wilden Bühne in Berlin, wechselte dann nach Brünn und kurz darauf in das Prager Rokoko. Hier begann eine jahrelange fruchtbare Zusammenarbeit mit Vlasta Burian, die bis 1934 andauerte. Nachdem die ersten Tonfilme entstanden, trat er 1931 als Hauptdarsteller im Spionagedrama Aféra plukovníka Redla auf. In den 1930er Jahren entstanden Komödien mit Vlasta Burian, geschrieben von Longen. Daneben gab er Memoiren über seine Frau heraus und schrieb für diverse Zeitschriften und Feuilletons Artikel aus dem Theaterleben.
Longen war bekannt für seine wildes und freies Leben.
Osma
Im Frühjahr 1907 wurde von Emil Fila die expressionistische Künstlergruppe, die sich Osma (Die Acht) nannte, gegründet. Diese Gruppe bestand aus den acht jungen tschechischen und deutsch-böhmischen Künstlern: Emil Filla, Friedrich Feigl, Max Horb, Otakar Kubín, Bohumil Kubišta, Willi Nowak, Emil Artur Pittermann und Antonín Procházka (Vincenc Beneš, Linka Scheithauerová-Procházková und Václav Špála schlossen sich später an) und orientierte sich an der Expressivität Edvard Munchs, fand aber in Prag wenig Zustimmung, da sie nicht mit dem traditionell vorhandenen Realismus zu vereinen schien. So führten schwierige Existenzverhältnisse dazu, dass sich die Gruppe relativ bald auflöste. Einige der Künstler fanden sich dann etwa ab dem Jahr 1911 in einer neuen Künstlergruppe wieder, die sich Tvrdošíjní nannte und bereits mehr am Kubismus orientiert war.
Werke
Lepší lidé, 1920
Moje - tvoje, 1920
Propast, 1920
V přítmí svatyně, 1920
Vytrvalec, 1920
Veřejné mínění, 1921
Už to prasklo?!, 1921
Herna v lázních, 1921
Z Karlína do Bratislavy parníkem Lanna 8 za 365 dní, 1921
Není 4 jako 4, 1921
Prolog neb Monolog člověka, který před 24 hodinami zemřel, 1921
Ďáblovo odhalení, 1922
Likvidace, 1922
Va banque!, 1922
Globus, 1922
Jejich miláček, 1922
Klaunovo srdce, 1922
Mum pavilón, 1922
Telefon 777-II, 1922
Nos, 1922
Po amerikánsku, 1922
Metoda prof. dra Grenolda, 1922
Pod světlem, 1922
Hloupý Honza v Pincgavské republice, 1923
Řekne se semenec..., 1923
Už mou milou..., 1923
Král zlodějů, 1924
Umělá láska, 1924
Dezertér z Volšan, 1925
František Ferdinand d'Este: Konopišťské růže, 1925
Hráč, 1925
Kasta pro sebe, 1925
Korunní princ Rudolf, 1925
Neviditelný Vlasta Burian, 1925
Štědrý večer, 1925
Z Pankráce je cesta dlouhá, 1926
Za 5 minut 12, 1926
Cenzurní zákaz, 1926
Jménem veličenstva!, 1926
Ministr a jeho dítě, 1926
Metody slečny doktora, 1926
My chlebem - ona kamenem!, 1926
Někdy kriminál nad svobodu, 1926
Doleva, 1926
Tenoristovy lásky, 1926
Longenovy hry, 1926 (4 díly)
Vazba lupiče Kleciána, 1927
Osud trůnu habsburského, 1927
Král komiků, 1927
Morituri, 1927
Krevní zkouška, 1927
Stavědlo S. Z., 1927
Světové panoptikum, 1927
30 HP a smůla, 1927
Princ Schanzenberk u pumpy, 1928
Hajný v lese usnul, 1928
Jaroslav Hašek, 1928
Sen rakouského vysloužilce, 1929
Herečka, 1929
C. k. polní maršálek, 1929
Delikátní příležitost, 1931
Pan plukovník řádí..., 1931
Tygr velkoměstské džungle, 1931
Miláček pluku, 1931
Útěk s milióny, 1932
Alžběta, císařovna rakouská, 1933
Vicecísařovna Katynka, 1933
Různí advokáti obhajují před soudem téhož klienta, který je obviněn z mnohoženství, 1933
Skalní ševci, 1933
Pokoj za větrem, 1933
Jeho Excelence ministr, 1933
Klubová primadona: Hip hip hurá..., 1933
Kancléř Moses, 1934
Voják a kostelník, 1935
Štědrý den v lapáku, 1937
Děkuji, bylo to krásné/Jedna paní povídala..., 1939
C. k. polní maršálek a jiné hry, 1961
Třikrát Emil Artur Longen, jednou Vlasta Burian 1977
Filmografie
Dieser Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung: