Ethylvanillin tritt in Form farbloser Schuppen mit süß-cremigem, blumigem Geruch auf und schmilzt bei 77–78 °C.[3] Es ist kaum löslich in Wasser, jedoch löslich in Ethanol und Ether.[3] Vanillin und Ethylvanillin besitzen zudem einen ähnlichen Geruch, das Ethylvanillin ist 2- bis 4-mal intensiver.[3][5] Vanillin und Ethylvanillin lassen sich mit Gemischen aus n-Hexan und Essigsäureethylester per Dünnschichtchromatographie gut trennen.[6] Mit konz. Schwefelsäure färbt es sich gelb, im Gegensatz zu Vanillin.[7]
Isomere und strukturelle Verwandte
Isoethylvanillin (3-Hydroxy-4-ethoxybenzaldehyd) ist ein Isomer und unterscheidet sich vom Ethylvanillin durch die Stellung der Ethoxygruppe. Anstatt an Position 3 ist diese hier an Position 4 vorzufinden. Hydroxy- und Ethoxygruppe tauschen im Vergleich zum Ethylvanillin die Plätze. Die Strukturanalogie entspricht der zwischen Vanillin und Isovanillin.
ortho-Ethylvanillin (Novovanillin, 2-Hydroxy-3-ethoxybenzaldehyd) ist gleichfalls ein Isomer und unterscheidet sich vom Ethylvanillin durch die Stellung der Hydroxygruppe. Die Vorsilbe ortho- kennzeichnet hier die Position der Hydroxygruppe in Bezug zur Aldehydgruppe; im Ethylvanillin befinden sich diese beiden Gruppen in para-Stellung. Die Strukturanalogie entspricht der zwischen Vanillin und ortho-Vanillin.
Isoethylvanillin
Ethylvanillin
ortho-Ethylvanillin (Novovanillin)
Verwendung
Heute wird Ethylvanillin als künstlicher Aromastoff anstelle des Vanillins verwendet.[8] Als Aromazusatz ist es vor allem in Speiseeis, Brausen, Süß- und Backwaren verbreitet.[3] Laut Verordnung (EG) Nr. 1334/2008 darf es ohne Höchstmengenbeschränkung in Lebensmitteln verwendet werden.[9]
Zur Synthese von Isovanillin eignet sich u. a. Ethylvanillin (1), welches mit Dimethylsulfat zum 3-Ethoxy-4-methoxybenzaldehyd (2) methyliert wird. Anschließend wird mit Schwefelsäure selektiv der Ethylether gespalten.[10]
↑Toru Egawa, Akiyo Kameyama, Hiroshi Takeuchi: Structural determination of vanillin, isovanillin and ethylvanillin by means of gas electron diffraction and theoretical calculations. In: Journal of Molecular Structure.2006, 794 (1–3), S. 92–102; doi:10.1016/j.molstruc.2006.01.042; PDF.
↑A. V. Gerasimov, N. V. Gornova, N. V. Rudometova: Determination of Vanillin and Ethylvanillin in Vanilla Flavorings by Planar (Thin-Layer) Chromatography. In: Journal of Analytical Chemistry.2003, 58 (7), S. 677–684; doi:10.1023/A:1024764205281.
↑George A. Burdock: Fenaroli's Handbook of Flavor Ingredients. Sixth Edition, CRC Press, 2010, ISBN 978-1-4200-9077-2, S. 674.
↑Patent DE69507676T2: Verfahren zur Herstellung von Isovanillin. Angemeldet am 20. Oktober 1995, veröffentlicht am 29. Juli 1999, Anmelder: Rhone Poulenc Chimie, Erfinder: Christian Maliverney.