Fliegende Fische
Fliegende Fische (Exocoetidae) sind Knochenfische aus der Ordnung der Hornhechtartigen, die mit ihren flügelähnlichen Flossen gleichermaßen gut für das Gleiten durch Wasser und Luft angepasst sind. Fliegende Fische kommen in tropischen und subtropischen Regionen von Atlantik, Indopazifik und im Mittelmeer vor. Merkmale des FlugesAnders als etwa die südamerikanischen Beilbauchsalmler können fliegende Fische nicht mit den Brustflossen schlagen, um ähnlich wie Vögel aktiv zu fliegen (vgl. Schlagflug). Sie katapultieren sich mit einem Sprung aus dem Wasser und segeln kurze Strecken im Gleitflug über die Wasseroberfläche. Die weitesten Flugstrecken erreichen die Fische, wenn sie sehr nahe über und parallel zur Wasseroberfläche durch die Luft gleiten: In einer Höhe von 1,5 Meter gleitend können die Fische über 30 Sekunden lang in der Luft verweilen und dabei Distanzen von bis zu 400 Metern zurücklegen. Bei Flügen bis ca. 0,5 m über der Wasseroberfläche profitieren Exocoetidae vom Bodeneffekt, der analog zu Gleitflugzeugen die Gleitzahl des Fischkörpers vergrößert.[1] Die durch die Aerodynamik begründeten Flugleistungen sind vergleichbar mit denen von Vögeln.[2] Gelegentlich erreichen sie bei ihren Gleitflügen Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h und Flughöhen von bis zu fünf Metern, so dass sie manchmal in niedrige Boote geraten. Das Gleiten durch die Luft wird im Allgemeinen als Fluchtverhalten vor Fressfeinden im Wasser gedeutet. AnatomieFliegende Fische haben außergewöhnlich große, hoch am Körper angesetzte Brustflossen. Bei der Unterfamilie Cypselurinae sind auch die Bauchflossen flügelartig vergrößert, so dass vier Flügel für den Gleitflug zur Verfügung stehen. Der Schultergürtel und die Brustmuskulatur sind sehr kräftig. Die Schwanzflosse ist tief gespalten, der Unterlappen länger als der obere. Ober- und Unterkiefer sind bei den fliegenden Fischen, im Gegensatz zu den meisten anderen Hornhechtartigen, gleich lang, das Maul ist endständig und nicht vorstreckbar. Lediglich die Jungfische einiger Arten haben verlängerte Unterkiefer. Der Körper ähnelt dem der Heringsartigen und ist von großen, leicht abfallenden Schuppen bedeckt. Die relativ große Nasenöffnung liegt dicht vor den Augen. Die Schwimmblase ist ungekammert und ebenfalls groß. Fliegende Fische bleiben im Durchschnitt kleiner als 30 Zentimeter, die größte Unterart Cheilopogon pinnatibarbatus californicus erreicht eine Länge von 45 Zentimetern. LaichplätzeDie fliegenden Fische kleben ihre teilweise mit Haftfäden versehenen Eier (bei Exocoetus nicht) an schwimmende Objekte, wie Treibholz, Sargassum oder schwimmenden Bimsstein. An der Koromandelküste locken Fischer fliegende Fische an, indem sie Strohbündel als Laichplatz ins Wasser hängen. Innere SystematikEs gibt vier Unterfamilien, sieben Gattungen und etwa 75 Arten. Die ursprünglich als basaler fliegender Fisch betrachtete Gattung Oxyporhamphus wird heute bei den Hemiramphidae eingeordnet. Nach einer phylogenetischen Studie steht Oxyporhamphus innerhalb der Halbschnäblergattung Hemiramphus.[3]
Trivia
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Fliegende Fische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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