Franz Neubauer (Politiker, 1930)Franz Neubauer (* 10. Mai 1930 in Großsichdichfür, Tschechoslowakei; † 2. Dezember 2015) war ein deutscher Jurist und Politiker (CSU). LebenNach der Vertreibung aus dem Egerland 1946 und dem Abitur 1949 nahm Neubauer in München ein Jurastudium auf, das er 1957 mit der zweiten juristischen Staatsprüfung abschloss. 1958 trat er in die bayerische Finanzverwaltung ein. Er war bei den Finanzämtern Traunstein, München-Land und Rosenheim tätig, außerdem lehrte er an der Landesfinanzschule in Herrsching am Ammersee. Von 1967 bis 1970 war Neubauer Gemeindefinanzreferent im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen. Von 1970 bis 1986 war er Mitglied des Bayerischen Landtags; daneben war er von 1971 bis 1977 freiberuflicher Steuerberater. 1977/78 Staatssekretär im bayerischen Justizministerium, 1978 bis 1984 im Innenministerium. Zu seinen Tätigkeiten im Innenministerium gehörte die Leitung der nach ihm benannten „Neubauer-Kommission“ zur Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung. Von 1984 bis 1986 war er Bayerischer Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung. Anschließend wechselte er von der Politik in die Finanzwirtschaft. Von 1987 bis 1993 war er geschäftsführender Präsident des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes, von 1993 bis 1998 Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Landesbank. Zu seinen Erfolgen in dieser Funktion gehört das Engagement der Landesbank in Ostmitteleuropa, insbesondere in Ungarn, sowie der Ausbau ihrer Präsenz in Ostasien.[1] Von 1982 bis 2000 war Neubauer ehrenamtlich Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, außerdem ab 1987 (ebenfalls bis 2000) Bundesvorsitzender der sudetendeutschen Volksgruppe. Diese beiden Ämter machten Neubauer in den 1990er Jahren zu einem der bekanntesten deutschen Politiker in der Tschechischen Republik. Neubauer appellierte immer wieder an die tschechische Seite, „Enteignung und Vertreibung als Unrecht anzuerkennen“.[1] Nach dem Ende seiner Amtszeit als Bundesvorsitzender wurde Neubauer zum Ehrenvorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft gewählt. Zeitweise gehörte er dem Präsidium des Sudetendeutschen Rates an. Neubauer war zudem von 1978 bis 1997 ehrenamtlich Sprecher der Gemeinschaftsaktion Sicher zur Schule – Sicher nach Hause. Neubauer lebte in Nußdorf am Inn und war mit Erika Neubauer, geb. Trudrung, verheiratet. Er starb am 2. Dezember 2015 im Alter von 85 Jahren.[2] Auszeichnungen
Schriften
Literatur
Nachweise
Weblinks
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