Nach dem Tode seines Vaters erbte er ein großes Landgut.[7] Er war Herr des Schlosses Bischofsburg (heute Biskupice), einem Ort gelegen südlich von Olmütz. Außer der Ortschaft Bischofsburg gehörten ihm auch die Ortschaften Vranová, Vranová Lhota, Březinky, Hartinkov, Libštejn, Stará i Nová Roveň, Vysoká und Jaroměřice. Die Gesamtfläche seines Landbesitzes betrug 2.377,93 ha, wobei dieser zum überwiegenden Teil von Wäldern bedeckt war. Die Forstwirtschaft bildete die wichtigste unternehmerische Aktivität im Landgut des Fürsten.[8] Durch die Agrarreform in der Tschechoslowakei in den 1920er-Jahren war Friedrich gezwungen, einen Teil seines Landes abzugeben.
Aufgrund des Münchner Abkommens besetzte die Wehrmacht im Oktober 1938 das Sudetenland. Der Landbesitz von Friedrich von Thurn und Taxis lag in der Mähren-Trebov-Region an der Demarkationslinie zwischen der Tschechoslowakei und dem Deutschen Reich. Friedrich (Mitgliedsnummer: 6.557.197, Gau Sudetenland)[9] und seine drei Kinder traten noch 1938 in die NSDAP ein.[10] Als die Grenzen zwischen dem Deutschen Reich und der Tschechoslowakei genau festgelegt werden sollten, bemühte sich Thurn und Taxis darum, dass Schloss Bischofsburg samt der ihm gehörenden Landgütern zum Deutschen Reich geschlagen wurden. Er arbeitete mit der Wehrmacht bei der Besetzung am 24. November1938 zusammen. Am 15./16. März 1939 kam es zur Zerschlagung der Rest-Tschechei. Die genaue Grenze zwischen dem Protektorat Böhmen und Mähren und dem Sudetenland war jedoch während des Zweiten Weltkrieges Gegenstand von Verhandlungen. Infolgedessen konnte Prinz Friedrich in den Jahren 1939–1945 nicht völlig frei über sein Land verfügen. Er klagte deswegen bei oberen Behörden in Berlin, jedoch ohne Erfolg. Adolf Hitler legte das Problem der endgültigen Grenzsetzung für unbestimmte Zeit beiseite.[11]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Friedrich Prinz von Thurn und Taxis am 10. Mai 1945 von einer „Revolutionsgarde“ ermordet.[12]
Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 614.
Fabian Fiederer: "... an allen alten Traditionen festhalten". Lebenswelt und Selbstverständnis des Hochadels am Beispiel des Fürstenhauses Thurn und Taxis in der Zeit Fürst Albert I. (1888–1952). In: Thurn und Taxis Studien – Neue Folge Nr. 5, Verlag: Pustet, F / Pustet, Friedrich GmbH, 2017, ISBN 978-3-7917-2795-0.
Jan Suchomel: Krásy baroka v Jevíčku a okolí Barokní zámek v Biskupicích. In: Jevíčský zpravodaj 7/2005, S. 8–9. (Digital)
↑Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 614.
↑Zitat: Vier Mitglieder der böhmischen Linie der Familie traten 1938, ein weiteres 1941 in die Partei ein. Konkret waren dies Prinz Friedrich mit seiner Ehefrau Eleonore sowie deren drei Kinder, die Prinzen Georg und Hugo sowie die Prinzessin Eulalia, Illa genannt und Ehefrau Prinz Raphael Rainers. Da die Eintritte mit Ausnahme jenem der Mutter, die erst zum 1. November 1941 Mitglied wurde, alle zum 1. November bzw. 1. Dezember 1938 geschahen, erscheint hier ein Zusammenhang mit der Eingliederung des Sudetenlandes in das Deutsche Reich im Zuge des Münchner Abkommens schlüssig. In: Fabian Fiederer: "... an allen alten Traditionen festhalten". Lebenswelt und Selbstverständnis des Hochadels am Beispiel des Fürstenhauses Thurn und Taxis in der Zeit Fürst Albert I. (1888–1952). Verlag: Pustet, F / Pustet, Friedrich GmbH, 2017, S. 173.
↑Jan Suchomel: Krásy baroka v Jevíčku a okolí Barokní zámek v Biskupicích. In: Jevíčský zpravodaj 7/2005, S. 8–9.
↑Fabian Fiederer: "... an allen alten Traditionen festhalten". Lebenswelt und Selbstverständnis des Hochadels am Beispiel des Fürstenhauses Thurn und Taxis in der Zeit Fürst Albert I. (1888–1952). In: Thurn und Taxis Studien – Neue Folge Nr. 5, Verlag: Pustet, F / Pustet, Friedrich GmbH, 2017, S. 210 ff.
↑GHdA, Fürstliche Häuser Band XV, 1997, S. 471–476.