Fritz Umgelter wurde in Stuttgart geboren. Er begann als Schauspieler am Wiesbadener Staatstheater und nahm am Zweiten Weltkrieg teil. Danach studierte er Philologie in Straßburg, Tübingen und München. Er arbeitete zunächst als Bühnenbildner in Tübingen, dann als Theaterregisseur in Augsburg und Wiesbaden. Im Jahr 1953 erhielt er mit 31 Jahren eine Stelle als Regisseur beim Hessischen Rundfunk, wo er ab 1955 Leiter der Abteilung Fernsehspiel, Unterhaltung und Dokumente war.
Sein Kollege Walter Oehmichen, den er vom Augsburger Stadttheater kannte, arbeitete in Frankfurt als Regisseur und bewog ihn dazu, dort ebenfalls tätig zu werden. Da keine Aufzeichnungstechnik vorhanden war, inszenierte Fritz Umgelter in den Jahren 1953/54 acht Live-Sendungen der Augsburger Puppenkiste für den HR. Als freier Bühnen- und Fernsehregisseur war er in Augsburg, Wiesbaden, München und Wien tätig. Er war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart. Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[1]
Wirken
Umgelter führte Regie bei insgesamt sechs Kinofilmen. Während diese Filmregiearbeiten von der Kritik nicht besonders beachtet wurden, waren seine Regiearbeiten und Drehbücher für das Fernsehen, für das er über einhundert Arbeiten in unterschiedlichster Art in unterschiedlichen Genres ablieferte, gar als Fernsehereignisse wahrgenommen. Fritz Umgelter war Regisseur in zahlreichen Tatort-Folgen. Außerdem führte er Regie in der aufwändigen und auch international beachteten Serie Der Winter, der ein Sommer war (1976) über das Eingreifen deutscher Zwangssöldner im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Seine letzte Regiearbeit waren sechs Folgen für die ZDF-Reihe Das Traumschiff (1981).