Die Slowakei begann stark und Marek Hamšík vergab die mögliche Führung in der 3. Minute nur knapp. Sieben Minuten später kippte das Spiel, als Gareth Bale Wales mit einem direkt verwandelten aber nicht unhaltbaren Freistoß in Front brachte. Was folgte, war ein vor allem im Mittelfeld konzentriertes Spiel beider Mannschaften; den Slowaken mangelte es sichtlich an benötigten Offensivideen. Diese hatten in der 32. Minute zudem noch Glück, denn Wales blieb nach einem Foul von Martin Škrtel an Jonny Williams ein Elfmeter verwehrt. In der zweiten Halbzeit änderte sich am eigentlichen Spielablauf wenig: Wales agierte aggressiv und die Slowaken wirkten ratlos. Aufwind brachte Ondrej Duda in die Partie, erzielte er, eine Minute zuvor eingewechselt, in der 61. Minute aus dem Nichts zunächst den Ausgleich und eröffnete eine Phase, in der die Slowakei zumindest zeitweise zu mehr Spielanteilen kam und Druck auf Wales ausüben konnte. Erst Hal Robson-Kanus Treffer neun Minuten vor Spielende und ein wenig später nur den Pfosten treffender Schuss von Adam Nemec besiegelten den walisischen Auftaktsieg.[1]
Gleich zu Beginn zeigte das Spiel, in welche Richtung es sich entwickeln würde. Die Engländer, in einer sehr offensiven 4-1-2-3-Formation spielend, vergaben in den ersten zehn Minuten gleich ein halbes Dutzend Chancen zum Führungstreffer, die Russen bemühten sich ihrerseits, diesem Ansturm standzuhalten. Über weite Strecken der ersten Halbzeit wiederholte sich dieses Muster der totalen englischen Überlegenheit und russischem Dagegenhalten. Die besten englischen Versuche unternahmen in der 22. Minute Adam Lallana und in der 35. Minute Wayne Rooney, als Igor Akinfejew dessen Vollspannschuss von der Strafraumgrenze gerade noch parieren konnte. Aus der Pause kommend, kamen die Russen zwar zu mehr Spielanteilen, blieben aber insgesamt zu harmlos; ein Schuss Smolows in der 63. Minute, der knapp neben das englische Tor ging, stellte die erste russische Chance der zweiten Hälfte dar. In der 73. Minute belohnte Eric Dier sein Team mittels direkt verwandeltem Freistoß, doch der „gedachte“ Sieg blieb aus, denn in der Nachspielzeit erzielte Beresuzki mit einer Kopfball-Bogenlampe den Ausgleich. Überschattet wurde das Unentschieden von randalierenden Anhängern beider Mannschaften, die sich erst im Stadion und später in den Straßen Marseilles Schlägereien lieferten.[2]
Die für Russland bereits als „kleines Finale“ abgestempelte Partie begannen diese mit tiefstehender Defensivformation, zeigten nach einem ersten Torschuss des Slowaken Hamšík in der 10. Minute über Versuche von Dsjuba und Smolow Gegenwehr und öffneten sich daraufhin etwas. Doch die Slowakei spielte cleverer und Vladimír Weiss gelang nach gutem Zuspiel durch Hamšík sowie toller Einzelaktion der Führungstreffer. Hamšík belohnte sein energisches Auftreten kurz vor Halbzeit, als sein Schuss vom Innenpfosten abprallend den Weg ins russische Tor fand. Obwohl den Slowaken auch die ersten Minuten des zweiten Durchgangs gehörten, machten die Russen Druck und kamen zu vereinzelten Abschlüssen, die aber meist zu unpräzise waren, um gefährlich zu werden. Erst zehn Minuten vor Abpfiff gelang Denis Gluschakow nach Kopfball der Anschlusstreffer, der eine hektische Schlussphase einleitete, die die Slowakei aber herunterspielen und die Führung so über die Zeit bringen konnte.[3]
Bereits in der 7. Minute hatte England durch Sterling die Chance zur Führung, der nach einer Flanke von Lallana den Ball aber deutlich über das Tor setzte. Das folgende, gleichermaßen schwach ablaufende Spiel, das beiden Mannschaften keine beachtenswerten Treffergelegenheiten bot und spielerisch eher schwach daherkam, wurde in der 32. Minute durch ein Handspiel von Ben Davies im Strafraum unterbrochen, welches Schiedsrichter Felix Brych jedoch als unabsichtlich bewertete. Schließlich war es Wales, das kurz vor der Pause durch einen direkt verwandelten 35-Meter-Freistoß von Gareth Bale vorlegte und Englands Torhüter Joe Hart alt aussehen ließ. Die zweiten 45 Minuten gehörten dann den Engländern, die, durch Einwechslungen von Jamie Vardy und Daniel Sturridge offensiv gestärkt, alles daran setzten, den Ausgleich zu erzielen. Vardy gelang dies tatsächlich, nachdem er den Ball nach Defensivfehler von Wales-Kapitän Williams nur noch abstauben musste. Trotz Wales’ sinkender Leistung aber erheblichen Abwehrbemühungen schafften sie es nicht, dass Remis zu retten: Sturridge schlug den Ball nach Pass von Dele Alli ins walisische Tor und bescherte England glückliche drei Punkte.[4]