Die Saison 2019/20 der Regionalliga West war die zwölfte Spielzeit dieser Fußball-Regionalliga als vierthöchste Spielklasse im deutschen Männerfußball und gleichzeitig die achte Spielzeit seit der Spielklassenneueinteilung in fünf Regionalligen. Erstmals seit der Saison 2015/16 nahmen bis zum Rückzug der SG Wattenscheid 09 wieder 19 Mannschaften am Spielbetrieb teil.[7]
Von fast allen Regionalligatrainern wurde vor Saisonbeginn Rot-Weiss Essen als Topfavorit genannt. Mehr als die Hälfte der Trainer schätzte auch den SV Rödinghausen als Meisterschaftsfavorit ein. Etwa die Hälfte der Trainer zählte ebenfalls den Vizemeister Oberhausen und/oder Dortmunds U23 mindestens zum erweiterten Kreis der potentiellen Aufsteiger.[11] Nach Analysen des Portals transfermarkt.de besaß Essen mit einem Gesamtmarktwert von 2,95 Millionen Euro zum Stichtag 1. August 2019 dazu passend den wertvollsten Kader der Liga. Es folgten Rödinghausen (2,53 Mio. €), Gladbach II (2,4 Mio. €) und Dortmund II (2,38 Mio. €).[12]
In der Saison 2019/20 waren erstmals in den Partien der Regionalliga West vier Wechsel pro Team möglich.[13]
Hinrunde
Die Spielzeit wurde am 26. Juli 2019 mit dem Spiel Rot-Weiss Essen gegen Borussia Dortmund II eröffnet (2:1, 14.497 Zuschauer).[14][15]
Ende August 2019 stellte die SG Wattenscheid 09 einen Insolvenzantrag.[16] Nach Eröffnung des Verfahrens zum 1. Oktober teilte die zuständige Insolvenzverwalterin am 23. Oktober 2019 mit, dass der Spielbetrieb der Regionalligamannschaft mit sofortiger Wirkung eingestellt wurde.[3] Gemäß der Spielordnung des WDFV[4] und des DFB[5] stand die SG Wattenscheid damit als erster Absteiger fest; alle bereits ausgetragenen Spiele mit Wattenscheider Beteiligung wurden annulliert.[17]
Die Winterpause begann am 16. Dezember 2019, der SV Rödinghausen überwinterte vor dem HerbstmeisterSC Verl auf Tabellenrang 1. Der 22. Spieltag wurde am 24. Januar 2020 eröffnet. Der zu diesem Zeitpunkt auf Platz eins liegende SV Rödinghausen erklärte am 13. Februar, auf die Beantragung einer Lizenz aufgrund der Lizenzbedingungen für die 3. Fußball-Liga zu verzichten.[19]
Der letzte Spieltag der Saison war ursprünglich für den 16. Mai 2020 geplant.[20]
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Der WDFV gab wegen der COVID-19-Pandemie am 13. März 2020 bekannt, den Spielbetrieb in der Regionalliga West bis zum 22. März einzustellen.[21] Noch vor Ablauf der Frist verlängerte der Verband die Aussetzung bis zum 19. April.[22] Anfang April teilte der DFB die geschlossene Entscheidung der 21 Landesverbände, den Spielbetrieb ab der Regionalliga abwärts bis auf Weiteres auszusetzen, mit.[23]
Auf einem außerordentlichen Verbandstag des WDFV wurde am 20. Juni 2020 beschlossen, die Saison 2019/20 mit sofortiger Wirkung abzubrechen.[1] Es gab keine sportlich ermittelten Absteiger, jedoch hatte der im freiwilligen Rückzug vom Spielbetrieb begründete Abstieg der SG Wattenscheid 09 Bestand. Für die Ermittlung einer Abschlusstabelle wurde eine Quotientenberechnung beschlossen; der Quotient ergab sich durch die Division der Gewinnpunkte durch die Anzahl der ausgetragenen Spiele.[1] Der SV Rödinghausen wurde aufgrund des besten Quotienten zum Meister und Teilnehmer am Qualifikationsspiel zur ersten Runde des DFB-Pokals 2020/21 bestimmt.[1] Da der SV Rödinghausen sich nicht um eine Lizenz für die 3. Liga bewarb, wurde der gemäß Quotientenberechnung Tabellenzweite SC Verl als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gemeldet.[1]
Am 25. Juni 2020 teilte der Wuppertaler SV mit, beim Amtsgericht Wuppertal einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt zu haben.[27] Durch die umfassenden Änderungen der DFB-Spielordnung als Reaktion auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Epidemie wurden die Sanktionen aufgrund einer Insolvenz gemildert.[28] Dem Wuppertaler SV drohte gemäß §6 der Spielordnung des DFB und gemäß der Übergangsregelungen gemäß §52 der Spielordnung des WDFV, mit 3 Punkten Punktabzug in der Saison 20/21 sanktioniert zu werden.[29][30] Die Verbandsgremien haben darauf jedoch verzichtet.
Am 6. Juli 2020 teilte der TuS Haltern mit, sich aus finanziellen Gründen freiwillig in die Oberliga Westfalen zurückzuziehen.[6]
Die Zweitmannschaften von Erst- und Zweitligisten durften nur Spieler einsetzen, die während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre waren (U23). Somit waren in dieser Saison grundsätzlich nur Spieler spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Juli 1996 geboren wurden. Darüber hinaus durften sich drei ältere Spieler gleichzeitig im Spiel befinden.
1
Die SG Wattenscheid stellte den Spielbetrieb der Regionalligamannschaft am 23. Oktober 2019 mit sofortiger Wirkung ein.[3] Das Team stand als erster Absteiger fest; alle bisherigen Spiele mit Wattenscheider Beteiligung wurden gemäß Spielordnung von DFB und WDFV annulliert.[4][5] Die SG Wattenscheid 09 war zu diesem Zeitpunkt (zwischen dem 14. und dem 15. Spieltag) Tabellenelfter mit 13 absolvierten Spielen und 16 erzielten Punkten (4 Siege; 20:16 Tore). Der Abstieg wurde durch den WDFV-Verbandstag auch unter Berücksichtigung des Saisonabbruchs und den Verzicht auf sportlich zu ermittelnde Absteiger bestätigt.[1]
Tabelle nach Quotientenberechnung
Für die Ermittlung von Meister und Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga war die Platzierung nach Quotientenberechnung maßgeblich:[1]
Die Zweitmannschaften von Erst- und Zweitligisten durften nur Spieler einsetzen, die während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre waren (U23). Somit waren in dieser Saison grundsätzlich nur Spieler spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Juli 1996 geboren wurden. Darüber hinaus durften sich drei ältere Spieler gleichzeitig im Spiel befinden.
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Aus finanziellen Gründen zog sich der TuS Haltern nach dem Saisonende aus der Regionalliga zurück.[6]
3
Der SV Rödinghausen beantragte keine Lizenz für die 3. Liga 2020/21.[19] Gemäß §55b der DFB-Spielordnung und gemäß Beschluss des WDFV-Verbandstages rückte dadurch der SC Verl nach, der der nächstbestplatzierte Verein mit Lizenzantrag für die 3. Liga war.[33][1]
Kreuztabelle
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.
Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt, damit pro Spieltag alle jeweils im Spielplan eingetragenen Vereine ihre Spiele absolviert haben.
Alle annullierten Partien mit Beteiligung der SG Wattenscheid 09 flossen nicht mit in die Statistik ein.
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Saisonabbruch
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14
14
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Torschützenliste
Bei gleicher Anzahl an Toren sind die Spieler alphabetisch gelistet. Alle gegen die SG Wattenscheid 09 erzielten Tore flossen nicht mit in die Wertung ein.
Aufgrund von Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Parkstadions[42][43] absolvierte der FC Schalke 04 II die meisten Spiele im Jahnstadion in Bottrop und wich für Risikospiele in die Mondpalast-Arena in Herne aus.[44]
9
Das Franz-Kremer-Stadion erhielt zu Saisonbeginn einen neuen Rasen. Daher trug der 1. FC Köln II die ersten Heimspiele gegen Bergisch Gladbach, Lotte und Aachen im Südstadion aus.[45]
10
Das Stadion Rote Erde, das eine Kapazität von 25.000 Plätzen hat, war in der Regionalliga West nur für 9.999 Zuschauer zugelassen.
11
Das Jahnstadion, das eine Kapazität von 5.000 Plätzen hat, war in der Regionalliga West nur für 1.543 Zuschauer zugelassen.
↑ abSpielordnung. (PDF) In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund e. V., abgerufen am 24. Juli 2019 (vgl. insbes. § 55b Aufstieg in die 3. Liga, Nr. 3 Abs. 3). Vgl. insbes. auch § 16, L. Statut für die Regionalliga West (RLSt). (PDF) In: WDFV. Westdeutscher Fußballverband e. V., 10. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2019; abgerufen am 27. August 2023 (vgl. auch Bestimmungen und Regelungen).
↑ abSVR arbeitet auch in Zukunft nachhaltig. In: Webseite des SV Rödinghausen. SV Rödinghausen e. V., SV Rödinghausen Fußball GmbH, 13. Februar 2020, abgerufen am 13. Februar 2020.
↑Gordon Binder-Eggert: WSV: Trainer Andreas Zimmermann muss gehen. In: Westdeutsche Zeitung – WZ.de. Westdeutsche Zeitung GmbH & Co. KG, 1. Oktober 2019, abgerufen am 6. Oktober 2019.
↑Alexander Voigt wird neuer Trainer. In: wsv1954.de. Wuppertaler Sportverein e. V., 17. Oktober 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2019; abgerufen am 27. August 2023.
↑siehe diesen Tweet auf der offiziellen Twitter-Seite des Halleschen FC, twitter.com, abgerufen am 25. Februar 2020.
↑Thorsten Cloidt: Imke Wübbenhorst neue Cheftrainerin. In: sf-lotte.de. VfL Sportfreunde Lotte von 1929 e. V., 17. April 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2020; abgerufen am 27. August 2023.