Dieser Artikel behandelt vor allem Herkunft, Darstellung und Aussprache des Buchstabens G. Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unter G (Begriffsklärung).
Zur Entstehung des Zeichens G im Lateinischen Alphabet siehe Artikel C.
Fuß (protosinaitisch)
Phönizisches Gimel
Griechisches Gamma
Etruskisches C
Darstellung
Der Buchstabe G hat im Lauf der Geschichte der lateinischen Schrift viele Formen angenommen:
In der Majuskel fand neben der Form eines C mit einer angehängten Cauda (vgl. O>Q, P>R) auch die heute geläufige Form mit einer gebrochenen auf der Zeile endenden Cauda Verwendung. Eine Variante davon ist das G mit einer eingerollten Cauda. In der Fraktur ist der Großbuchstabe G ganz geschlossen und hat einen Zierstrich als integralen Bestandteil aufgenommen.
In der Minuskel unterscheiden sich die meisten g-Formen durch die Gestaltung der Unterlänge: sie kann links oder rechts am Buchstabenkörper ansetzen, sie kann offen bleiben oder geschlossen werden. Viele Menschen sind sich der Existenz des „doppelstöckigen“, mit links ansetzender Unterlänge und nur typografisch (gedruckt oder online) vorkommenden kleinen g nicht bewusst und können es wegen fehlender Übung nicht handschriftlich reproduzieren.[2]
In den Kursiven des 15. Jahrhunderts ist eine Form üblich, bei der die an sich offene Cauda direkt mit dem Deckstrich des Buchstabenkörpers verbunden wird. Markant ist die Form des halbunzialen g, das einer unter die Zeile reichenden 3 oder einem z der Kurrentschrift ähnelt (ähnlich: ʒ).
„G, der gelinde stumme kehllaut (gutturale media), die mitte einnehmend zwischen dem härteren kehllaut, K (gutt. tenuis), und dem mit hauch gesprochenen, Ch (gutt. aspirata)…“
↑Kimberly Wong, Frempongma Wadee, Gali Ellenblum, Michael McCloskey: The Devil’s in the g-tails: Deficient letter-shape knowledge and awareness despite massive visual experience. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 2. April, 2018 doi:10.1037/xhp0000532