Gabriel NaudéGabriel Naudé, latinisiert Naudaeus (* 2. Februar 1600 in Paris; † 10. Juli 1653 in Abbeville), war ein französischer Gelehrter und Bibliothekar. LebenNach dem Studium der Literatur, der Philosophie und der Medizin war er vornehmlich als Bibliothekar tätig. In dieser Eigenschaft stand er nacheinander in den Diensten der Kardinäle Giovanni Francesco Bagni (1578–1641) und Francesco Barberini (1597–1679) in Rom, bevor er in zehn Jahren, im Laufe welcher er unermüdlich Europa bereiste, die erste Bibliothek für den Pariser Stadtpalast des Kardinals und Ministers Jules Mazarin (1602–1662) aufbaute[1]. In Mazarins Auftrag erwarb er mehrere tausende kostbare und seltene Bücher und Manuskripte. Der Bibliothekar wurde insbesondere durch seine 1627 verfasste Schrift: Advis pour dresser une bibliothèque („Hinweis zum Aufbau einer Bibliothek“) berühmt, dem ersten französischen Handbuch des Bibliothekswesens. In seinen Werken beschäftigte er sich unter anderem mit Esoterik und der Magie, die er in weiße Magie (heilende, schützende), schwarze Magie (schadende), göttliche Magie und natürliche Magie gliederte, wobei er letzterer die Astronomie, die Chemie und weitere Wissenschaften unterordnete. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen waren die Rosenkreuzer. Gabriel Naudé starb im Jahr 1653 im Alter von 53 Jahren in Abbeville. Mazarins erste Bibliothek wurde, als er bedingt durch die Fronde ins Exil ziehen musste, größtenteils aufgelöst. Die erhaltenen Bücher bildeten gemeinsam mit der zweiten von dem Kardinal aufgebauten Sammlung den ursprünglichen Fundus der Bibliothèque Mazarine im Collège des Quatre Nations[2]. Werksauswahl
Literatur
WeblinksCommons: Gabriel Naudé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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